Woran liegt es, daß die Menschen oft so wenig differentieren können? ?
Der Mensch hat ein Gehirn, das ist groß. Er könnte also Dinge von vielen Seiten betrachten. Dies tun viele aber nicht. Das Fazit vieler ist: Es kann nur schlimmer kommen. Und DIE sind schuld.
Es sind DIE, die für alles verantwortlich sind, wobei ich nicht weiß, wer DIE sind.
Es ist immer alles heute viel schlimmer als früher, obwohl niemand von uns auch nur annähernd ermessen kann, wie man z b. im Mittelalter lebte. Wir glauben, daß nur die modernen Zeiten so entsetzlich wären, aber wir h atten doch Geschichtsunterricht.
Die Jugend war schon immer verkommen, egal zu welcher Zeit und die Zeiten, in denen man gerade lebte, immer die schlimmsten aller Zeiten.
Es ist, als würden manche das Gehirn auschalten, wenn es um komplexere Dinge geht, nur genau einen Schritt weit denken, und sich dann wundern, daß die Folge dieses unüberlegten Schrittes verheerend sind.
Wenn unser Gehirn zu komplexem, differentiertem Denken fähig ist, warum sind viele Menschen dann so kleinkariert und undifferentiert in ihrem Denken? Warum wird die Welt dann von Stammtischparolen und Schwarz Weiß denken regiert?
Helgale2009-01-16T10:05:43Z
Beste Antwort
Viele Menschen sind "Nachsager", der eine sagt es vor, der andere nach und so weiter. Es ist der einfachere Weg, als sich zu differenzieren und evtl. alleine dazustehen mit seiner Meinung. Trotzdem glaube ich, daß generell noch eine gesunde Anschauung vorhanden ist und nicht nur Schubladendenken.
Rein einseitige Erfahrungen härten gegen das Differentieren ab. Soll heissen, wenn man immer nur positive Erfahrungen mit etwas bestimmtem macht, kann man sich nicht vorstellen, wie etwas negatives in dem Bereich aussieht und sieht manches letztendlich was sozusagen positiv ist, schon grau in grau. Wenn man allerdings alles, das negative ebenso wie das positive kennengelernt hat, dann fällt es viel, viel leichter, bestimmte Dinge differenziert zu betrachten. Man ordnet dann automatisch die Dinge in gut oder weniger gut ein und macht sich ein Bild darüber. Allerdings ist es halt eben leider so, dass viele Menschen sich eine negative Schublade füllen und daneben aber hunderte positive Schubladen haben und darüber die eine negative Schublade einfach vergessen und das gesamte Leben dann in rosarot betrachten. Solche Menschen sind dann letztendlich auch die, die ständig andere Auslachen, wenn die über negative Erlebnisse berichten. Von daher lohnt es sich manchmal schon, genauer hinzuschauen.
Das ganze hat im Übrigen auch ein bisschen was mit Selbstbetrug zu tun, denn warum sollte man sonst so gut dazu in der Lage sein, sich bestimmte Dinge schön zu reden?
Hallo, ich glaube, dass es bequemer ist, einfache Aussagen zu treffen, wie: die Jugend taugt nichts. Der Mensch übernimmt eher alte Aussagen und gibt sie weiter, ohne darüber nachdenken zu müssen. So wie die Alten sungen........ Jede Zeit bringt gute und schlechte Neuerungen, aber jede Neuerung wird erst einmal abgelehnt, weil die Umstellung so schwer fällt. Wir sehen es ja schon bei der Zeitumstellung Sommerzeit-Winterzeit. Momentan haben wir sehr sparsame Voraussetzungen für unser tägliches Leben, jedenfalls der Normalverdiener. So haben wir wieder ein Thema, das negativ ist und wir unsere wirtschaftliche Hochzeit als Vergleich sehen. Die .... ist wohl die Gesellschaft, die ,,Die'' gewählt haben, die gute Zeiten und schlechte Zeiten hervor holen. So schließt sich der Kreis und man braucht wieder einmal nicht darüber nach zu denken.
Ein sehr komplexes Thema mit einer nicht weniger komplexen Frage.
Ich habe lange nachgedacht und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Radix allen Übels nur in der Angst liegen kann. Die Xenophobie - die Angst vor dem Fremden. Je älter man wird, desto mehr nimmt die Veränderung der Welt und ihre Wahrnehmung für den Einzelnen zu. Dies führt zwangsläufig zu einer Personifizierung des "Bösen" in DIE oder DAS.
Dies können Fremde, Junge, Ausländer, Intelligente, Akademiker, Dumme, Behinderte, Wölfe, Außerirdische, Ungläubige, Andersgläubige und so weiter sein.
Unser Großhirn ist beeindruckend, doch sind die restlichen Bestandteile unseres Gehirns rudimentär und evolutionsbiologisch sehr veraltet. Das lymbische System setzt ungehindert Emotionen frei, das Kleinhirn niederste Beweggründe. Es wird meiner Auffassung nach noch sehr lange Zeit der weiteren Evolution dauern bis wir ein Stadium erreichen, dass es uns ermöglicht nicht mehr uns selbst zu zerfleischen.
Mit den besten Hoffnungen für unsere Spezies, beste Grüße.
Danke für die komplexe Frage! Möchte zur "heutigen Jugend" noch ein Zitat einfügen - die war nämlich offenbar wirklich immer verkommen:
"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." Sokrates 469 - 399 v.Chr.