was hat moral mit religion zu tun?
warum verknüpfen religionen (und viele gläubige) ihre glaubensvorstellung mit moral?
es ist doch hinlänglich bekannt, dass alle vernünftigen wesen moralisch handeln. moral lässt sich, meiner meinung nach, auch nicht auf einen achtfachen pfad oder 10 oder 12 gebote reduzieren. warum verbinden (meist) gläubige moral mit religion? was genau hat das eine mit dem anderen zu tun?
@khan: nur weil wir den begriff noch nicht so lange kennen, heisst das doch nicht, dass menschen nicht schon ewig so gehandelt haben. oder hätten handeln können, oder...
deine vorstellung vom mittelalter teile ich nicht. und belege von einem schöpfergott habe ich noch keine gesehen. die meinung von sigmund freud in ehren, aber das was nur seine persönliche meinung und erklärt nicht, was moral mit religion zu tun hat.
abgesehen davon, wenn man aus angst handelt, handelt man nicht moralisch.
@pandora: moral ist eine erfindung? welche argumente sprechen dafür?
@doris: wenn ich nicht komplett falsch liege, hat der begriff (auch inhaltlich) überhaupt gar nichts mit religion zu tun. argumente bitte.
@khan: mit verlaubt, die bibel oder ein koran beweisen gar nix. moral hat mit *wollen* etwas zu tun. egal in welcher zeit und unter welchen umständen. wer so handelt, wie er handel *muss*, weil er nicht anders kann, oder wie niedere tiere nur auf reize reagiert, handelt nicht moralisch. moralisch kannst du nur handeln, wenn *du* entscheidest. frei und verantwortlich. wer nicht frei, oder seinem eigenen wollen entsprechend vernünftig (oder unvernünftig) handeln kann, kann sich weder für "gut" noch für "schlecht" entscheiden. wer aus angst, oder gottesfurcht handelt, handelt so, weil er so meint handeln zu *müssen*. ein "richtig" oder "falsch" gibt es generell eh nicht. moral hat immer auch etwas mit der gesellschaft zu tun, in der man lebt. so werden zb. gleichgeschlechtliche ehen heutzutage anders be-wertet a
als noch vor 50 oder 100 jahren.
@cicero: verzeih, vllt bin ich mit dem buddhismus über's ziel raus. eigentlich meinte ich "viele" religionen und hab wohl deshalb den buddhismus dazu "missbraucht". auf der anderen seite meinte ich der buddhismus (oder teillehren) würde "richtiges" (und damit auch falsches) handeln definieren. zb, *sollte* ein fleischliebhaber im buddhismus darauf verzichten. auch gibt es viele rel., die eben nicht die moralkeule schwingen. sobald man aber "regeln" befolgen sollte, um in einen himmel zu kommen, diktiert wieder die rel. die moral. vielen dank für diese gedanken.
@erhardgr: deine theologische bildung in ehren, aber diese annahmen sind m.m.n. grober unfug. religion als "basis" der moral? verzeih. wozu sollte zb. ich religion als basis brauchen, damit ich moralisch sein kann?
@supertramp77: "freilich hast du recht damit dass man ohne religion moralisch leben kann." puuh, grad noch mal glück gehabt ;)
dann wär also religion nützlich für all jene, die sich keine gedanken machen wollen oder können, damit sie trotzdem moralisch zu handeln wissen? wie ich @khan aber schon schrieb, moral muss man *selbst* wollen. nicht für einen gott oder so. das was du beschreibst ist gehorsam.
genau aus diesem grund sollten *diese* menschen lernen, nicht nur blind und stumpf (wie ein os) zu gehorchen, sondern selbstverantwortlich zu handeln. heutzutage ist das leben viel zu komplex.
@labumm: ich seh christen wie alle anderen menschen auch, nicht besser nicht schlechter. die "christliche nächstenliebe" empfinde ich (auch aus sicht eines nicht-gläubigen) trotz allem als eine der wenigen positiven vorstellungen.
@khan: hast du mir bitte deine email, oder schreibst du mich an? würd mich sehr freuen.
[nachtrag]
zu lang, deshalb ausgelagert: http://pastebin.com/pnZipC4X