Warum kann ich nicht darüber reden?

Ich bin 15 Jahre und habe schon seit Monaten Depressionen, Schlafprobleme und Suizidgedanken
ich habe mich schon abgemüht mit Freunden darüber zu reden denn das fiel mir schwer ein paar empfiehlen mir auch professionelle Hilfe nur ich habe Angst mit einem Profi darüber zu reden auch wenn er mir dabei helfen könnt
Ich glaube meine Angst vor einem Gespräch wäre auch ein Gesprächsthema aber da ich diese Angst habe kann ich nicht darüber reden
Woran kann die Angst liegen? Wie nennt man diese? Und wie kann ich sie los werden?

fabrina2012-01-10T16:06:26Z

Beste Antwort

Bei deinen geschilderten Symptomen ist es ganz schrecklich,
dies alles mit dir allein auszumachen - dann steckst du fest.

Gleichaltrigen fehlt meist noch die Reife und Erfahrung um sich
wirklich in dich einfühlen zu können. Damit du auch Vertrauen
spüren kannst dich mitzuteilen, zu öffnen - dich auszusprechen,
wobei dann oft Dinge hochkommen die du aussprichst, die
dir so selbst noch nicht klar waren - dazu ist ein einfühlsamer,
verständnisvoller und vor allem wohlwollender Mensch nötig.

Du kannst dich z.B. an eine Jugendberatungsstelle wenden -
gibt es in jeder Stadt - ist kostenlos und du kannst auch,
wenn es dir lieber ist, dabei anonym bleiben.
Dort sind Sozialpädagogen und oft auch Psychotherapeuten.
Diese verfügen über ausreichend Erfahrung aus ihren vielen
Kontakten mit anderen Jugendlichen, die ähnliche Konflikte
in sich tragen - und haben zudem Lebenserfahrung, möglicherweise
ähnliches in ihrer Jugend auch erlitten.

Doch den ersten Schritt dorthin solltest du schon wagen.
Worüber du sprichst entscheidest allein du. Erstmal wirst
du ja sicher spüren wollen, ob dein Gegenüber auch einfühlsam
und verständnisvoll auf dich eingeht. Da in diesen Jugend-
beratungsstellen mehrere Mitarbeiter/innen sind, besteht auch
die Möglichkeit nach einiger Zeit zu einem anderen zu wechseln,
wennn du mit dem einen nicht klarkommen solltest.

Was hast du zu verlieren - ich denke Nichts.
Du kannst es ausprobieren. Du hast auch nicht die Pflicht
wiederzukommen. Doch ich bin sicher, das es dir guttun kann.
Du kannst ja erstmal sagen, das du niemanden hast, dem du
dich anvertrauen kannst - das du unter Schlafproblemen und
Depressionen leidest und damit nicht klarkommst.
Sicher wird man dir dann Fragen stellen, denn dein Gegenüber
möchte dich ja kennenlernen, um dir beistehen zu können.
Doch DU bist es, der entscheidet, was du erzählst beim ersten mal.
Wenn Vertrauen aufgebaut werden kann - fällt es dir beim 2. mal
wahrscheinlich schon leichter, etwas mehr über dich mitzuteilen.
Nach und nach....lass dir Zeit - nicht alles was dich belastet auf
einmal - es sei denn, du hast das Gefühl direkt zu Anfang das du
den richtigen Gesprächspartner vor dir hast.
Doch dieses Gefühl und Vertrauen ist selten direkt am Anfang sofort
da. Also gib dir und auch dem Sozialpädagogen eine Chance euch
erst mal näher zu kommen.
Niemand braucht wissen, dass du dort hingehst.
Sehr viele Jungendliche wenden sich an solche Stellen, wenn sie
nicht mehr weiter wissen und damit ganz alleine sind.

Es ist oft ein ein behutsamer Prozess, der viel Geduld,
Verständnis, Erfahrung und vor allem Einfühlung erfordert.

Bleibe nicht allein in dieser Krise stecken.
Es gibt hilfreiche Menschen mit Einfühlungsfähigkeit.
Und das du Angst spürst ist nicht verwerflich, kämpfe nicht
mit ihr. Akzeptiere dich erstmal damit.
So könntest du direkt zu Anfang sagen, dass du Angst hast zu
reden oder es dir sehr schwer fällt. Damit wäre schon ein großer
Schritt getan. Der Mitarbeiter sollte dich dann keinesfalls
bedrängen - sondern geduldig sein und dir alle Zeit der Welt
lassen - was du nach und nach besprechen möchtest.

Alles Liebe für dich

Anonym2012-01-11T18:56:37Z

Hi Master,
genau wie du hatte/(habe) ich das gleiche Problem wie du jetzt (gehabt).
Ich war 15, bin jetzt 16.
Habe es auch eine seeehr lange Zeit nicht geschafft bei einem Thera anzurufen. Habe dann aber in immer kleineren Abständen immer größere Schritte in die Richtung gemacht, und dann auch da angerufen. Angefangen habe ich damit, wenigstens schonmal einen Nummer rauszusuchen. Dann habe ich irgendwann da angerufen, aber schnell aufgelegt als ich die Stimme der Helferin hörte, und nach 15minuten hab ich dann da angerufen und einfach so schnell wie möglich die Terminvergabe hinter mich gebracht.

Kurz vorm Termin habe ich dann immer daran gedacht den Termin abzusagen, aber mich innerlich dazu gezwungen es nicht zu tun, und dann auch später hinzugehen, und wenn du erstmal im Wartezimmer sitzt, dann denkst du sowieso nurnoch daran was du alles sagen willst.

Falls Du es irgendwann schaffst auch dort anzurufen/hinzugehen, sei nicht geplättet wenn du nicht sofort alles sagst, das ist bei fast jedem so. Sag am besten einfach ganz kurz und knapp was dir fehlt, und wenn du dann immer zurückhaltender wirst, wird der Thera es merken, so wie bei mir, und dann erstmal nur fragen stellen die du kurz beantworten kannst und wo du nicht so viel reden musst.

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Falls Du wissen möchtest wieso ich dahingehe/gegangen bin:
Depressive Phase, SVV(autoaggressives Verhalten über eine kürzere Zeit), Konzentrations/Aufmerksamkeitsproblemen, und vielleicht kommen die Zwänge und Zukunfts/Verlustängste die ich mal hatte auch nochmal zur Sprache.

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Diese Angst dort anzurufen, wie du sie nennst, ist warscheinlich ein (bei dir ängstlich geprägtes) "soziales Vermeidungsverhalten", das du zeigst, weil du Angst hast, dadurch physischen oder psychischen (hier natürlich psychischen) Stress zu bekommen, was aber nicht der Fall ist. Das merkst du aber erst wenn du schon dort warst.

PS: Du musst immer daran denken, das die Theras 1.) Der Schweigepflicht unterliegen und 2.) Du Sie nicht wiedersehen musst wenn du nicht willst, was heißt: Der/Die Thera wird nichts weitersagen (außer an die Eltern wenn du noch minderjährig bist, ab 16aber wird mit dir besprochen was gesagt werden darf, außer es könnte dir/anderen Schaden), und du kannst wechseln falls du dich nicht ernstgenommen fühlst o.ä.

Naja ich denke ich habe alles gesagt was ich sagen wollte.

Mfg,
Jonas

Mehh2012-01-10T18:42:11Z

@ Sokrates
Das weiss wohl jemand nicht, dass man nur "frei" ist, wenn man tot ist.
Solange man lebt, gibt es immer Einschränkungen, die einen "gefangen" halten, wie z.B. die Familie, Geld und andere irrelevante Sachen.
Allerdings wird sowas durch die irrationalität der Menschen nicht erkannt.

Anonym2012-01-10T16:29:24Z

Wer mit dem Feuer spielt, fährt zur Hölle.
Aber ohne mich.

?2012-01-10T12:29:26Z

Angst hat man meist vor etwas Neuem,Fremden was nicht kennt und über das man nicht viel weiss.Eine therapie wäre aber wirklich empfehlenswertDeine Freunde haben diese Erfahrung wahrscheinlich noch nicht gemacht und können dir deshalb deine Angst nicht nehmen.Es kommt jetzt darauf an,einen guten für dich geeigneten Therapeuten zu finden.Nicht jeder kommt mit jedem Therapeuten zurecht und wirklich gute erfolgreiche Therapeuten haben leider oft lange Wartezeiten.Deshalb solltest du dich jetzt darum kümmern.Wenn deine Probleme schon monatelang dauern,sind deine Depressionen ernsthafter.Ich verstehe das du Hemmungen hast darüber zu reden,weil du es dir nicht erklären kannst,wo es plötzlich herkommt und man dich vielleicht nicht ernst nehmen könnte,weil du nicht genau definieren kannst,was eigentlich mit dir los ist so wie bei einer Grippe oder einem Knochenbruch.Wenn du das könntest,würdest du ja auch keine Hilfe brauchen.Wenn du nichts unternimmst,werden deine Probleme aber nur schlimmer.Das ist genauso eine Krankheit wie andere wegen denen du ganz normal zum Arzt gehen würdest auch.Vielleicht hast du auch Angst,auf was du stossen könntest,wenn du den Ursachen auf den Grund gehst.Sicher eine therapie ist nicht leicht und kann sehr schmerzhaft sein.Aber da musst du durch,damit es besser wird.Wenn du einen guten Hausarzt hast,dem du vertraust,kannst du ihm davon erzählen,er wird dir dann helfen einen therapeuten zu finden.Vielleicht wird er dir auch kurzfristig Psychopharmaka verschreiben,das hilft zwar erstmal,ist aber auf Dauer nicht die Lösung.Außerdem haben Psychopharmaka oft schwere Nebenwirkungen.Wenn du nicht zum Hausarzt willst,kann dir auch deine Krankenkasse helfen.Die hören oft genug von solchen Problemen und gucken dich deswegen sicher nicht dumm an!
Du kannst auch erstmal versuchen bei der Telefonseelsorge anzurufen nur um zu üben darüber zureden.Das ist völlig anonym,die hören dir hauptsächlich erstmal zu vielleicht geben sie dir auch einen Tipp,aber keine Sorge,es werden keine Daten über dich gespeichert und die tun das auch nicht so einfach ab oder reden irgendwelches salbungsvolles kirchliches Zeug.Je länger du zögerst was zu tun um so schlimmer und schwerer wird es.Selbstmord ist keine Lösung:keiner weiss,was danach kommt!

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