Noch eine Frage zum Thema Arbeitsrecht...?
Wir hatten in den letzten Jahren eine gewisse "Chef-Fluktuation" - manche schieden freiwillig aus, andere wurden als angeblich unfähig von den Herren ganz oben "gekickt". Ich selbst bin bereits fast 15 jahre in der Firma und habe dadurch schon einiges erlebt. Nachdem jahrelang alles glatt lief unter uns Kollegen und auch mit dem nächsthöhéren Vorgesetzten, herrscht nun nach besagtem Vorgesetzten- und Chefwechsel ein gewisses strenges Regiment. Dinge, die früher ok waren, sind es heutzutage nicht mehr. Dazu gehört (wie ihr in einer andern Frage nachlesen könnt) Pausenregelungen, Arbeitsleistung etc. Da ja jetzt auf jeden "Krümel" geachtet wird, würde ich mich gerne über verschiedenes informieren, nur so für den Fall der Fälle. Darum hab ich jetzt folgende Frage: darf ein neuer Vorgesetzter einem Arbeitnehmer etwas ankreiden und gegen ihn verwenden (noch dazu ohne Hinweis darauf), was der "alte" jahrelang akzeptierte? Ich meine damit zB, wenn jahrelang nicht darauf hingewisen wurde, dass man auf die Minute pünktlich erscheinen soll, sondern im Gegenteil gesagt wurde, dass es nicht schlimm ist, wenn man etwas später kommt (10-30min), da man ja auch länger da ist (sich also in dem Sinne nur die Kernzeit verschiebt bzw auch verlängern, Stichwort Überstunden) - darf dann der neue einem daraus einen Strick drehen? Ich hab mal gehört, das etwas, dass irgendwann von der Firma akzeptiert oder - je nachdem - toleriert wurde (egal, welche reale Person das war), dann nach Jahren nicht plötzlich als falsch gelten darf? Oder gelten solche Änderungen, wenn sie dann schriftlich festgemacht werden (sprich: zB Rundschreiben an alle)?
Wer weiß Bescheid und kann mir Auskunft geben?
An alle, die so auf Arbeitsvertrag etc hinweisen: die Sache ist ja, dass in meinem Arbeitsvertrag keine Arbeitszeiten (also keine von-bis-Uhrzeiten) eingetragen sind, sondern nur Gesamtarbeitsstunden pro Woche.
Seit bei uns eine Stechuhr (digital) angeschafft wurde (die in unseren Augen nicht wirklich sinnvoll ist, da wir eh alle pauschal bezahlt werden), sind in diesem System Kernarbeitszeiten angelegt (angeblich registriert diese Anlage nicht, wenn man früher oder später anfängt/geht - für ein Transportunternehmen, wo man ja flexibel sein muss, ein ziemlich unpraktisches System). Wir haben für diese Kernzeiten nie etwas Schriftliches erhalten geschweige denn etwas unterschrieben.
Ach ja: ihr stellt das so hin, als ob ich täglich kommen und gehen würde, wie es mir gefällt! Wo habe ich das geschrieben? Ich frage nur nach dem Fall der Fälle!!! Eben dass es - vom Vorgesetzten selbst - damals hieß, es sei nicht schlimm, falls man nicht auf die Minute pünktlich erscheint. Wenn man so wi
will, eine Art mündlicher Gleitzeitvereinbarung. Die ich aufgrund meiner persönlichen Situation manchmal nutzen MUSS (meine Vorgesetzten kennen diese Situation). Ich mache meine Arbeit mehr als gründlich und habe auch kein Problem, die Arbeit anderer mitzumachen. ICH bin keine dieser "das ist nicht meine Aufgabe"-Tanten!!! Und ich arbeite täglich mehr Stunden als vereinbart, oft sogar regelrecht im "Akkord".
@aprilscherz2008:
- Überstunden werden stillschweigend gern gesehen - sie werden weder in Freizeit noch in Geld ausbezahlt.
- Einen Betriebsrat gibt es bei uns nicht - die Firma wäre zwar groß genug, um unter die Betriebsratsregelung zu fallen, aber man kann sich sicher denken, warum dieser "nicht gebraucht" wird.
- Dein letzter Absatz ist genau das, was ich meine: Dinge, die jahrelang top in Ordnung und zur Zufriedenheit der Chefs erledigt waren, sind es plötzlich nicht mehr unbedingt. Und das aber stillschweigend. Will heißen: wenn man jetzt etwas "falsch" macht, was früher richtig war, dann wird man nicht vorher drauf hingewiesen so a la "Passt auf, ab jetzt läuft das so und so", sondern man bekommt es nur dann, wenn es schon passiert ist, angekreidet. Quasi so, als wenn an einer Straße, an der man früher parken durfte, nun Halteverbot ist, und es steht kein Schild da. Einen Strafzettel bekommt man trotzdem - hätte man halt riechen sollen, dass sich die Regeln geändert haben.