Ist es wirklich so, das man kaum einen Job bekommt wenn...?

... man in Privatinsolvenz ist? Hab da kürzlich mit einer Bekannten gesprochen, die sagte das sie auf Jobsuche ist, aber aufgrund ihrer Insolvenz nie genommen wird. Auch und grad für Jobs, bei denen eine Kasse bedient wird. Sie ist doch keine Verbecherin? Soll auch Aufwand sein für Firmen, den Insolvenzlern gelegentlich mal was auszufüllen was den Verdienst betrifft und so...
Ist das wirklich so krass? Ich mein, wenns so ist - bei uns in der Region siehts Jobmäßig sowieso sehr mies aus, wenn es mal was gibt nur über Personalleaser und andere Gauner :-( da hat sie ja ganz schlechte Karten für nen Job. Was soll ich denn davon halten???

2011-09-02T16:49:37Z

Man kann durchaus mit Geld umgehen können und trotzdem in die Situation geraten, wo nur noch die Insolvenz hilft ;-)
Nur: was hat die tatsache von einem Kunden Betrag X zu nehmen und ihm ggf. das passende Rückgeld zu geben, bzw. über Karte abzuziehen damit zu tun das jemand "nicht mit Geld umgehen kann"? Das sind doch zwei paar Schuhe??? Vor allem: Sie hatte auch schon Jobs mit kassieren, musste den letzten allerdings aus gesundheitlichen Gründen aufgeben - leider, den die Firma hat die Insolvenz nicht gestört (die Firma gibts aber leider nicht mehr)...

idril_arien2011-09-03T01:14:38Z

Beste Antwort

Also, ich kann den Punkt hier - Kasse und nicht mit Geld umgehen können weil Privatinsolvenz - nicht nachvollziehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Aber es stimmt schon, daß man irgendwie abgestempelt wird, wenn z. B. eine Lohnpfändung vorliegt. Mit Privatinsolvenz hatte ich direkt jetzt noch nichts zu tun. Wenn das Geld über den Freibetrag vom AG abgeführt werden muß gebe es für mich für bessere Chancen zwei Möglichkeiten:

- Erst erwähnen, wenn der Arbeitsvertrag unterschrieben ist und man seine Lohnunterlagen abgeben muß.

- Einen Weg finden, es ins Vorstellungsgespräch einfließen zu lassen, was die Hintergründe für die Privatinsolvenz sind. Das was man dann dazu sagt vorher gut einstudieren und auf eventuelle Fragen sachlich antworten können. Es kann ja viele Gründe haben. Wie, daß man vorher gut verdient hat und dann arbeitslos wurde, sich in den eigenen Möglichkeiten zur Abzahlung überschätzt hat, das aber inzwischen erkannt hat und sich Hilfe gesucht hat. Auf jeden Fall positiv darstellen, daß man das jetzt im Griff hat. Und gleich fragen, ob der Arbeitgeber damit ein Problem hat. Bzw. - besser formuliert - es für ihn ein Problem darstellt. Nur weil jemand kein Geld hat, greift er nicht gleich in die Kasse. Das tun die, von denen man das nicht erwarten würde.

Die zweite Möglichkeit finde ich unumgänglich, wenn man einen Personalbogen ausfüllen muß, da der meist vor den Vertrag geschaltet ist.

sash47112011-09-04T03:07:13Z

Das ist absoluter Käse....eine Privatinsolvenz hat nichts dasmit zutun, ob man einen Job bekommt oder nicht!

Wenn man es selber erzählt, dann ist das nicht so gut, aber ansonsten hat keine Firma/Unternehmen das Recht danach zu fragen, bzw. man muß keine Auskunft geben!
Selbst ein Info einholen ist nicht möglich ohne Dein Einverständnis/Unterschrift!

Sollte es doch eine Firma/Unternehmen verlangen, dann nimm das Schriftstück mit und gebe es Deinem Anwalt!

Kurzum, so einen Käse hab ich noch nie gehört!

Meister2011-09-03T16:35:20Z

Ich denke nicht, dass eine Kausalität zwischen Privatinsolvenz und "keinen Job bekommen" besteht. Natürlich kann es Vorurteile geben, insbesondere wenn sie sich auf Jobs bewirbt, welche mit Kassentätigkeit verbunden sind. Das herrscht einfach Misstrauen.
Aber ich denke das Problem liegt anders.
Du schreibst ja schon, dass ihr in einer Gegend wohnt, mit anscheind hoher Arbeitslosigkeit. In solchen Gegenden haben es Arbeitslose logischerweise schwerer ein Job zu bekommen, wenn einfach keine Arbeit da ist. Wenn sich dann auch noch auf Jobs beworben wird, die jeder machen kann ist es noch schwerer. Der Arbeitgeber hat einfach Vorteile, denn er hat die Wahl. Und dann nimmt der den Besten zum billigsten Preis. Deshalb sind auch Zeitarbeitagenturen bei euch so erfolgreich.
Ein erfolgreicher Manager, Ingenieur oder auch Anwalt hat diese Probleme nunmal nicht, da sie am Arbeitsmarkt eben rar sind.
Einfaches Beispiel:
2 Unternehmer kommen und suchen jeweils 5 Personen, die in ihren Filialen Putzen und Kassieren sollen. Es melden sich 100 Leute, denn dies ist kein Job, welcher besondere Fähigkeiten erfordert. Also fragen beiden Unternehmer wer arbeitet für 10 € die Stunde? 80 melden sich.
Wer für 8 €? 30 melden sich.
Wer für 5 €? 20 melden sich und davon werden dann 10 genommen, welche eben nach sonstigen Kriterien passen. Wenn es dort keine weiteren Ansprüche gibt, wird das Spiel noch weiter gehen auf vielleicht 4 oder 3 €.

Umgekehrt jetzt:
Die 2 Unternehmer kommen und suchen beide 5 Ingenieure für ihre Forschungsabteilung. Sie sollen neue Produkte entwickeln, alte verbessern und auch Personal leiten, Kosten Rechnungen erstellen und die Produkte ausländischen Firmen anbieten und verkaufen. Das heißt sie sollen möglichst promoviert haben, aber wenigsten den Master/Diplom haben, mehrere Jahre Berufserfahrung, ein großes Netzwerk, soziale Kompetenz und perfekt Englisch und möglichst noch weitere Fremdsprachen sprechen.
Die 2 Unternehmer fragen also nach. Sie suchen beide 5, also zusammen 10 Ingenieure.
Der Mangel an Jenen ist momentan groß. Es melden sich 5.
Also sagen die Arbeitgeber wir zahlen 80 € die Stunde. Wer will anfangen. Keiner meldet sich.
100 €? 150? Jetzt fangen sie an sich zu melden.
Unternehmen 1 zahlt 150 € die Stunde. Alle 5 würden anfangen.
Unternehmen 2 braucht diese aber auch. Also bieten sie noch mehr.
Und dann kommt irgendwann so Dinge wie mehr Urlaub, Kinderbetreuung, Dienstwagen, etc. hinzu.

Du siehst, der Grund liegt meist in der Bildung. Ein Friseur und ein Herzchirug arbeiten Beide geschickt mit den Händen. Aber der Chirug benötigt eine wesentliche teurer, längere und anspruchsvollere Ausbildung. Friseur kann jeder werden. Darum verdient der Friseur ca. 15.000 € im Jahr und der Chirug zwischen 100.000 und 500.000 € im Jahr und mehr, je nachdem welches Land und ob Chefarzt, eigene Klinik, etc.

Gründerlexikon2011-09-03T06:35:05Z

In der Regel hat eine Privatinsolvenz nichts damit zu tun, dass man keinen Job findet. Bei Deiner Bekannten müssen ander Gründe vorliegen, weshalb sie nicht wieder in eine Beschäftigungsverhältnis hineinfindet. Dies könnte mit der Krankheit Deiner Bekannten (kann nicht mehr kassieren) zu tun haben.

Durch eine Privatinsolvenz wird dem Schuldner die Möglichkeit gegeben, nach Ablauf von sechs Jahren schuldenfrei zu sein (Restschuldbefreiung). Alles was über 985 Euro hinaus an Einnahmen erwirtschaftet wird, muss an die Gläubiger abgetreten werden. In der Regel wird vorab mit einem Schuldnerberater durch Gespräche mit den Gläubigern versucht, eine Problemlösung zu finden. Da bei den Schuldnern oftmals nichts zu Holen ist, ist auch der sich anschließende gerichtliche Einigungsversuch meistens zum Scheitern verurteilt.

Deine Bekannte sollte, wenn sie es nicht schon getan hat, mal bei den Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcentern vorstellig werden und um eine Stelle, eventuell auch in einem anderen Gebiet, nachfragen. Auch Stellenanzeigen in Tageszeitungen bieten eine gute Möglichkeit, um wieder eine Beschäftigung zu finden. Ferner ist auch der persönliche Besuch von Unternehmen anzuraten, um einen Job zu finden. So merken die verantwortlichen Personen sehr schnell, dass man ein wirkliches Bemühen zeigt. Bestenfalls kann so auch gleich eine Anstellung erfolgen.

Von Interesse könnte auch der folgende Link sein:

http://www.gruenderlexikon.de/magazin/privatinsolvenz-chance-zum-ausstieg-aus-der-schuldenfalle

kurt j2011-09-03T05:09:19Z

die insolvenz hat da gar nichts mit zu tun, denn gerade der insovenzverwalter ist froh das so viel wie möglich in kurzer zeit an die gläubiger übertragen werden kann, es wird wohl ohne deiner? " Bekannten " nahe zu treten an etwas ganz anderem liegen, so nach dem motto arbeit macht das leben schön, faulheit stärkt die glieder, nach dem was sie dir weiß machen möchte

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