Es gibt auf der Welt nur einen einzigen Weg, den niemand gehen kann, außer dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn.
(Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844 - 1900)
Bedeutet es, dass man nicht nach dem Ziel fragen soll oder dass sich diese Frage auf dem Weg selbst beantwortet ?
Wie steht es mit eurer allumfassenden 'Ziefrage' ? Ist sie euch überhaupt (noch) wichtig ? ...und ohne Zielrelevanz, was treibt dann voran ?
Sorry, denn diese Frage - nur anders verpackt - ist wohl schon viele male gestellt worden...stellt sich aber trotzdem immer wieder...
2011-06-19T14:34:20Z
@Lannus. Dem kann ich nur beipflichten...mir bleibt dann die Qual der Wahl :(...wie so oft...aber ich hab ja noch eine Galgenfrist :))
Nerestro2011-06-23T22:21:49Z
Beste Antwort
Der Weg, den niemand gehen kann, außer man selbst, führt auch zu einem selbst. Trotzdem kann man nicht im voraus feststellen, wohin er genau führen wird. Oder ob man überhaupt je am "Ziel" ankommen wird, oder ob der Weg überhaupt ein festes Ziel hat. Wir Menschen fragen sehr oft nach dem Ziel, um zu entscheiden ob sich der Weg lohnt. Da sind wir sehr "zielgerichtet", denn ein Ziel ist etwas festes, was man einplanen und gezielt erreichen kann. Einen Weg ins Ungewisse nehmen die meisten nicht gerne, da kann man ja nicht planen, wie lange man braucht oder welche Gefahren und Schwierigkeiten auf dem Weg warten. Und ob sich der Weg eben überhaupt lohnt. Denn der Weg wird oft (nur) mit Arbeit verbunden, das Ziel ist dann der Lohn.
Doch was man (noch) nicht kennt, und was auch kein anderer kennt, kann man nicht als Ziel erfassen. Dies ist ist bei diesem Weg der Fall, da man ihn ja nur selbst gehen kann. Zusätzlich ist der Weg aber auch viel "größer" als ein Ziel. Auf ein Ziel fixiert, wird man es immer nur vor Augen haben und kann dann andere Dinge nicht sehen. Ist man aber auf einen Weg fixiert, wird man viel entdecken, auch neues. Manchmal geht es nicht darum, etwas zu erreichen. Vielmehr bedeutet dieser persönliche Weg, darauf zu achten, was man tut, wie man sich bewegt und welche Richtung man da überhaupt einschlägt. Denn der Weg ist ja nicht fest, nicht wie eine Straße oder ein richtiger Weg, der extra gebaut wurde. Nein, dieser Weg kann überall sei, wir müssen ihn selbst finden.
So gehören zu dem Weg auch all die "Irrwege". Denn natürlich wird man auch mal falsch abbiegen bzw. in die falsche Richtung laufen. Dies merkt man dann nach einiger Zeit, wenn man auf den Weg achtet, man sieht, dass man falsch ist. Das ist sehr lehrreich und gewährt Einblicke in viele Dinge. Deshalb, würde man vorher das Ziel kennen, würde man natürlich auf kürzestem Weg dahin marschieren. Dies wäre aber nicht das gleiche wie der Weg, den man selbst sucht, findet und geht, ohne Ziel. Das "Ziel" hätte dann eine ganz andere Bedeutung.
Deshalb ist mir die Zielfrage auch nicht mehr wichtig. Ich habe mal nach Zielen gesucht, doch ich konnte (zum Glück???) nie Ziele finden, die ich länger anstreben könnte. Deshalb ist mir mein Weg auch umso wichtiger, denn wenn man seinen Weg geht, verschwindet auch dieser Druck, ein Ziel verfolgen zu müssen. "Der Weg ist (dann) das Ziel"
Und voran treibt mich auch der Weg selbst, denn wenn ich in die "richtige" Richtung laufe, werde ich auch da ankommen, wo ich hingehöre oder wo die Umgebung zu mir passt. Wenn ich aber merke, dass es nicht passt, ändere ich die Richtung. Wie gesagt, der Weg ist nicht fest, wenn man irgendwo ankommt muss und sollte man nicht da bleiben bzw. die Richtung beibehalten, wenn es nicht das Richtige ist. So führt der Weg auf jeden Fall dahin, wo man hin möchte, dies ist der Ansporn. Und mit jedem "Ort", jeder Umgebung oder jeder Richtung, der/die nicht passt, wird man sich selbst klarer, wer man eigentlich ist bzw. sein möchte.
Ach, da fällt mir auf, dass ich bei meinen Antworten eigentlich auch immer so vorgehe. Ich habe vorher kein "Ziel", was ich schreiben will oder so. Stattdessen "ergibt" sich meine Antwort nach und nach, je nachdem, wo ich Anfange, was ich dann im Verlauf schon geschrieben habe und was mir noch einfällt. Deshalb sind sie meist auch so lang, denn man kann ja nicht den kürzesten Weg nehmen, wenn unklar ist, wo man hin will. Doch gerade dadurch werden meine eigenen Antworten auch für mich interessant und machen mir verschiedene Dinge klar. Deshalb sind die Fragen selbst sehr wertvoll für mich. Dafür steht auch das "Danke".
Es bedeutet schlicht: Du hast Deinen eigenen Weg. Ob Ziel und wenn ja, welches, steht nicht zur Debatte und könnte nur ein sog. Laplace'scher Dämon beantworten. Das Zitat besagt es ja selbst expressis verbis: "Frage nicht! Gehe ihn!" - Welches Ziel Dir vorherbestimmt ist, wird sich zeigen. Was treibt einen voran? - Die Neugierde. So mich jedenfalls. Was hält mich zurück? - Die Furcht, ja Angst vor dem allzu Unbekannten. Was ist das Ziel? - Das, was ich erreichen möchte und um dessentwillen ich aufgebrochen bin. Aber bist du denn freiwillig aufgebrochen? - Nein, ich bin da und muà meinen Weg gehen, niemand anderer kann meinen Weg beschreiten. Weil ich existiere, gehe ich. Cogito ergo sum ergo peregrino ergo ... Deine Wanderschaft scheint aber völlig ziellos und unsinnig, ja absurd? - Ist dem so? Nun, dann bin ich ein ziellos Wandernder, ohne Schatten. Ein Wanderer vielleicht, der inmitten seines Weges niederstürzt und stirbt, ohne jemals "sein Ziel" erreicht zu haben; aber zumindest hat seine Wanderschaft ein Ende gefunden. Man muà die Leiter, auf der man hinaufgestiegen ist, hinter sich abwerfen; nur so kann weitere Wanderschaft gewährleistet werden (und man bewahrt sich davor, in die Niederungen, die man verlassen hat, hinabzusinken).
Wer sagt mir denn was oder wo mein Weg ist? Irgendwie laufen doch fast alle in die gleiche Richtung. Manche sind halt etwas erleuchtet und finden den Weg, oder "den vermeintlich Ihren Weg, und dennoch ist der Pfad schon ausgetrampelt. Soll ich in mir gehen,ist das damit gemeint) Mh, wie viele schon in der Kindheit meine "Wegweiser" in mir gesetzt haben und wie viele jetzt immer noch meinen meine "Wegweiser" aufzustellen zu dürfen müssen oder einfach tun. Da brauchst du schon wieder einen Pfadfinder, einen Psychologen oder Hypnotiseur, Und der hat auch zufällig den richtigen Weg aus seiner Sicht gefunden, den nur ich gehen sollte,sagt er dann wohl öfters.
Ich gehe jetzt erst mal zur Toilette. Mhh. ist das vielleicht der Weg der gemeint ist? Da kann man mal sehen wohin das führt
"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel." - Friedrich Nietzsche, "Menschliches, Allzumenschliches", I, Aph. 494
oder: "Lass dich die Macht der Gewohnheit auf vielbetretene Wege nicht drängen, // Trau nicht dem irrenden Blick und dem vom Echo verrauschten Ohre, // Auch nicht der Zunge: allein der Verstand sei Prüfer und Richter." - Parmenides von Elea, gemäà Diogenes Laertius
oder:, (natürlich scherzhaft gemeint), den Weg zu Hinnerk kenn ich im Schlaf....
Es wurden schon so viele tolle Antworten gegeben, da muss ich nicht auch noch ran! Mit meiner Antwort möchte ich nur dokumentieren, dass ich bis hier alle Antworten gelesen habe.
Mit dieser Antwort halte ich es wie Nietsche - gehe dahin wo du dein Ziel vermutest!
Casperle - viel Spass bei der Vergabe der BA. ;-)))