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Wie interpretiert ihr diesen Satz (s.D.) ?
Es gibt auf der Welt nur einen einzigen Weg, den niemand gehen kann, außer dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn.
(Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844 - 1900)
Bedeutet es, dass man nicht nach dem Ziel fragen soll oder
dass sich diese Frage auf dem Weg selbst beantwortet ?
Wie steht es mit eurer allumfassenden 'Ziefrage' ?
Ist sie euch überhaupt (noch) wichtig ?
...und ohne Zielrelevanz, was treibt dann voran ?
Sorry, denn diese Frage - nur anders verpackt - ist wohl schon viele male gestellt worden...stellt sich aber trotzdem immer wieder...
@Lannus. Dem kann ich nur beipflichten...mir bleibt dann die Qual der Wahl :(...wie so oft...aber ich hab ja noch eine Galgenfrist :))
17 Antworten
- NerestroLv 5vor 10 JahrenBeste Antwort
Der Weg, den niemand gehen kann, außer man selbst, führt auch zu einem selbst. Trotzdem kann man nicht im voraus feststellen, wohin er genau führen wird. Oder ob man überhaupt je am "Ziel" ankommen wird, oder ob der Weg überhaupt ein festes Ziel hat. Wir Menschen fragen sehr oft nach dem Ziel, um zu entscheiden ob sich der Weg lohnt. Da sind wir sehr "zielgerichtet", denn ein Ziel ist etwas festes, was man einplanen und gezielt erreichen kann. Einen Weg ins Ungewisse nehmen die meisten nicht gerne, da kann man ja nicht planen, wie lange man braucht oder welche Gefahren und Schwierigkeiten auf dem Weg warten. Und ob sich der Weg eben überhaupt lohnt. Denn der Weg wird oft (nur) mit Arbeit verbunden, das Ziel ist dann der Lohn.
Doch was man (noch) nicht kennt, und was auch kein anderer kennt, kann man nicht als Ziel erfassen. Dies ist ist bei diesem Weg der Fall, da man ihn ja nur selbst gehen kann. Zusätzlich ist der Weg aber auch viel "größer" als ein Ziel. Auf ein Ziel fixiert, wird man es immer nur vor Augen haben und kann dann andere Dinge nicht sehen. Ist man aber auf einen Weg fixiert, wird man viel entdecken, auch neues. Manchmal geht es nicht darum, etwas zu erreichen. Vielmehr bedeutet dieser persönliche Weg, darauf zu achten, was man tut, wie man sich bewegt und welche Richtung man da überhaupt einschlägt. Denn der Weg ist ja nicht fest, nicht wie eine Straße oder ein richtiger Weg, der extra gebaut wurde. Nein, dieser Weg kann überall sei, wir müssen ihn selbst finden.
So gehören zu dem Weg auch all die "Irrwege". Denn natürlich wird man auch mal falsch abbiegen bzw. in die falsche Richtung laufen. Dies merkt man dann nach einiger Zeit, wenn man auf den Weg achtet, man sieht, dass man falsch ist. Das ist sehr lehrreich und gewährt Einblicke in viele Dinge. Deshalb, würde man vorher das Ziel kennen, würde man natürlich auf kürzestem Weg dahin marschieren. Dies wäre aber nicht das gleiche wie der Weg, den man selbst sucht, findet und geht, ohne Ziel. Das "Ziel" hätte dann eine ganz andere Bedeutung.
Deshalb ist mir die Zielfrage auch nicht mehr wichtig. Ich habe mal nach Zielen gesucht, doch ich konnte (zum Glück???) nie Ziele finden, die ich länger anstreben könnte. Deshalb ist mir mein Weg auch umso wichtiger, denn wenn man seinen Weg geht, verschwindet auch dieser Druck, ein Ziel verfolgen zu müssen. "Der Weg ist (dann) das Ziel"
Und voran treibt mich auch der Weg selbst, denn wenn ich in die "richtige" Richtung laufe, werde ich auch da ankommen, wo ich hingehöre oder wo die Umgebung zu mir passt. Wenn ich aber merke, dass es nicht passt, ändere ich die Richtung. Wie gesagt, der Weg ist nicht fest, wenn man irgendwo ankommt muss und sollte man nicht da bleiben bzw. die Richtung beibehalten, wenn es nicht das Richtige ist. So führt der Weg auf jeden Fall dahin, wo man hin möchte, dies ist der Ansporn. Und mit jedem "Ort", jeder Umgebung oder jeder Richtung, der/die nicht passt, wird man sich selbst klarer, wer man eigentlich ist bzw. sein möchte.
Ach, da fällt mir auf, dass ich bei meinen Antworten eigentlich auch immer so vorgehe. Ich habe vorher kein "Ziel", was ich schreiben will oder so. Stattdessen "ergibt" sich meine Antwort nach und nach, je nachdem, wo ich Anfange, was ich dann im Verlauf schon geschrieben habe und was mir noch einfällt. Deshalb sind sie meist auch so lang, denn man kann ja nicht den kürzesten Weg nehmen, wenn unklar ist, wo man hin will. Doch gerade dadurch werden meine eigenen Antworten auch für mich interessant und machen mir verschiedene Dinge klar. Deshalb sind die Fragen selbst sehr wertvoll für mich. Dafür steht auch das "Danke".
Danke ;))
- blaucleverLv 7vor 10 Jahren
Nietzsche war offensichtlich kein Bergsteiger ...
Abgesehen davon ist es Unfug, jemanden auf einen Weg zu schicken, bei dem niemand weiÃ, wohin er führt. Viele Unfälle im Gebirge passierten auf diese Weise.
Wenn man den Weg trotzdem geht, wird wohl die Bergwacht einspringen müssen. Das kann aber teuer werden.
- LannusLv 7vor 10 Jahren
Es wurden schon so viele tolle Antworten gegeben, da muss ich nicht auch noch ran!
Mit meiner Antwort möchte ich nur dokumentieren, dass ich bis hier alle Antworten gelesen habe.
Mit dieser Antwort halte ich es wie Nietsche - gehe dahin wo du dein Ziel vermutest!
Casperle - viel Spass bei der Vergabe der BA. ;-)))
Quelle(n): Gruà Lannus - ?Lv 7vor 10 Jahren
Könnte es heissen,, die Entscheidungen, die ICH zu treffen habe, kann mir niemand abnehmen. sie sind mein LEBEN!!..und egal, wie ich mich entscheide, ich muss es dann akzeptieren, selbst wenn es eine Fehlentscheidung war..
Es gibt im Leben immer zwei Möglichkeiten, sollte die eine eine falsche gewesen sein, habe ich es zu tragen, damit klar zu kommen.
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- ajaLv 4vor 10 Jahren
Ich denke, dass die Antwort die wir finden wollen, uns immer einen Schritt voraus ist. Insofern macht es keinen Sinn danach zu fragen, ob der Weg den wir gehen, der richtige ist und was uns erwarten wird. Vielmehr sollte man seine inneren Stimme befragen und sich dann entscheiden, ob man ihr folgen will oder nicht. Zu versuchen, dem Weg eines anderen zu folgen ist meistens der falsche, denn es ist nicht unserer, und wir werden nie unsere eigene Antwort darauf finden.
Daher versuche ich, auf meinem Weg meiner inneren Stimme zu vertrauen in der Hoffnung, dass es der richtige Weg sein wird. Die Antworten dazu erfährt man nur, wenn man auf den gegangenen Weg zurückblickt.
Konfuzius sagte doch schon: "Der Weg ist das Ziel".
- volvoxLv 6vor 10 Jahren
P.S. Im Nachhinein mag ich mit Rilke antworten: Bleiben ist nirgends.
Wanderer, der Weg sind deine Spuren, und weiter nichts.
Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg entsteht beim Gehen.
Beim Gehen entsteht der Weg und wenn man zurück blickt,
sieht man den Pfad, den man niemals wieder betreten wird.
Wanderer, es gibt keinen Weg, nur das Kielwasser im Meer.
Miguel Hernandez --------------------
Ich muss meinen Weg gehen und nicht den der anderen.
Die anderen gehen ihres Weges.
Ziel?
Das Ziel ist, wo das Ende des Weges ist.
Voran?
Voran treibt der Wunsch nach Bewegung, denn Stillstand scheint unbe-weg-lich.
I¨m a passenger...
- Der PateLv 6vor 10 Jahren
Wer sagt mir denn was oder wo mein Weg ist?
Irgendwie laufen doch fast alle in die gleiche Richtung.
Manche sind halt etwas erleuchtet und finden den Weg, oder "den vermeintlich Ihren Weg, und dennoch ist der Pfad schon ausgetrampelt.
Soll ich in mir gehen,ist das damit gemeint)
Mh, wie viele schon in der Kindheit meine "Wegweiser" in mir gesetzt haben und wie viele jetzt immer noch meinen meine "Wegweiser" aufzustellen zu dürfen müssen oder einfach tun.
Da brauchst du schon wieder einen Pfadfinder, einen Psychologen oder Hypnotiseur,
Und der hat auch zufällig den richtigen Weg aus seiner Sicht gefunden,
den nur ich gehen sollte,sagt er dann wohl öfters.
Ich gehe jetzt erst mal zur Toilette. Mhh. ist das vielleicht der Weg der gemeint ist?
Da kann man mal sehen wohin das führt
in diesem Sinne
liebe GrüÃe aus dem süden
- Anonymvor 10 Jahren
"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel." - Friedrich Nietzsche, "Menschliches, Allzumenschliches", I, Aph. 494
oder: "Lass dich die Macht der Gewohnheit auf vielbetretene Wege nicht drängen, // Trau nicht dem irrenden Blick und dem vom Echo verrauschten Ohre, // Auch nicht der Zunge: allein der Verstand sei Prüfer und Richter." - Parmenides von Elea, gemäà Diogenes Laertius
oder:, (natürlich scherzhaft gemeint), den Weg zu Hinnerk kenn ich im Schlaf....
Quelle(n): µ - DenilsonLv 7vor 10 Jahren
Dein Leben ist nicht fremdbestimmt, keine Religion oder gesellschaftlichen Einflüsse sollen deine Maxime sein, sondern du selbst entscheidest und bestimmst die Richtung und damit den Weg, den du einschlägst. Glaube nicht blind den Gedanken anderer, sondern entwickele deine eigenen.
"Geh nicht immer auf den vorgezeichneten Weg, der nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind." (Alexander Graham Bell)
"Wer sich nicht bewegt, spürt auch seine Fesseln nicht." (Rosa Luxemburg)
"Ein Weg entsteht dadurch, dass man ihn geht." (Stendhal)
- neroneLv 7vor 10 Jahren
Sehr schön, sehr klug - und: genau - meinen Weg kann kein anderer gehen. Ich gehe ihn.
Da muss ich gar nichts "interpretieren" - ausser vielleicht: man muss SEIN Leben leben und sich von NIEMANDEM dreinreden lassen
- RofLoLimaoLv 7vor 10 Jahren
Der Weg ist das Ziel, um mal genauso philosophisch zu antworten...
Aber genau das ist es auch...ich habe keine Ziele in meinem Leben, ich treibe wie ein Blatt im Wind und nehme das was mir entgegen kommt..sei es gutes, oder sei es ein Hindernis
Was nicht heissen will, das ich nicht auf bestimmte Situationen hinarbeite, aber das kann man nicht als "Ziel" betrachten...