Habt ihr auch eine Krise, weil jeder eurer Bekannten vor der Rente vom Krebs dahingerafft wird?

Hi,

im Bekanntenkreis meiner Eltern und bei meinen Arbeitskollegen wütet der Krebs. Die sterben alle noch vor der Rente und bei den meisten gehen sogar noch die Eltern mit auf die Beerdigung. Sprich die Leute die schon alt sind, leben länger als die, die jetzt zwischen 40 und 60 sind. Also wenn mir einer erzählt, das immer mehr Leute älter werden, dann sind meiner Meinung nach die Zahlen seit 3 Jahren überholt. Also ich bin zwar noch keine 40, aber ich ertappe mich immer mehr, daß ich mir Gedanken darüber mache, daß ich die Rente eh nicht mehr erleben werde und was ich denn für ein Leben hab. Jeden Tag in die Arbeit rennen für einen unterbezahlten Job, der einem keinen Spaß macht und privat für fast nichts mehr Zeit und Energie zu haben. Bis man eines Tages aufwacht und hat ein bischen Halsweh und 3 Wochen später ist man weg mit Schilddrüsenkrebs. Habt ihr auch manchmal solche Gedanken bzw. habt ihr auch solche Erfahrungen mit Krebs in eurem Umfeld? Gefragt sind hauptsächlich die Leute über 30'ig.

Grüßle

Der Elch2011-04-19T05:52:40Z

Beste Antwort

Hallo!
Auch ich (39) denke oft über solche Dinge nach, denn auch ich kann deine "Beobachtungen" nur bestätigen! Alle erzählen immer die Menschen werden älter! Nur frage auch ich mich langsamer wo die Menschen älter werden. In meinem Umfeld jedenfalls nicht!
Im Sommer 2008 raffte der Krebs meinen Vater dahin. Er hatte gerade mal ein dreiviertel Jahr Rente bezogen und verbrachte diese Zeit auch noch komplett dahin vegetierend in Krankenhausbetten.
Vor 2 Monaten starb dann meine Mutter, woran weiß ich bis heute nicht, viel um und war tot! Sie hätte noch 3 Jahre bis zur Rente arbeiten müssen. Und das sind jetzt nur meine schlimmsten Erfahrungen in dieser Richtung. Auch im weiteren Verwandtschaftskreis und Bekanntenkreis haben wir mehrere die in den letzten 2-3 Jahren dahin gerafft wurden obwohl sie noch jung und weit weg vom Rentenalter waren.
Also wenn ich ehrlich bin macht mir dass sogar richtig Angst. Ich hab auch schon überlegt ob ich überhaupt mal Rentenalter erreichen werde.
Ich versuche immer solche Gedanken zu verdrängen aber irgendwie will mir dass einfach nicht gelingen, weil immer wieder solche "Meldungen" in meinem Umfeld kommen. Vor zwei Wochen war es der Chef meines Mannes der auch einem Krebsleiden erlag, auch gerade erst in Rente gewesen.
Es hört überhaupt nicht mehr auf!

Versuchen das Leben, so wie es jetzt ist zu genießen - so lange man es kann! Das nehme ich mir vor - jeden Tag! Aber diese düsteren Gedanken lassen mich, zumindest zur Zeit, einfach noch nicht los! Tja - so ist das Leben! Die die verdienen zu leben die sterben und die die ..........! Aber egal - wir können es nicht ändern. Wir sind dazu verdammt es so anzunehmen wie es kommt!

Es grüßt dich ganz herzlich und wünscht dir ein schönes langes Leben ohne trübe Gedanken, der Elch!

Anonym2011-04-19T07:01:13Z

Stimmt schon, was Du sagst. Doch ist das natürlich subjektiv. Im Allgemeinen steigt die Lebenserwartung seit Menschengedenken.

Was mir viel mehr Sorge macht, ist, dass man aus Deinen Zeilen lesen könnte, dass die Rente für Dich irgendwie Lebensziel ist. Aber das ist wahrscheinlich unbeabsichtigt. ;-)

HyNun2011-04-19T05:44:24Z

nonsense, - oder zufall! - ich bin mittlerweile 58 jahre alt geworden und habe mehr horror davor einen rentenantrag zu stellen, - als daß ich mich vor dem krebs fürchten würde.
meine mutter ist vor 2 jahren an irreparabelen bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, und das letzte halbe jahr war nicht schön, - aber sie war schon 82, und wusste, was auf sie zukommt.
bei mir sieht's noch nicht ganz so schlimm aus, aber ich werde seit beiläufiger erwähnung einer frühverrentung seit 2 monaten von meinem jobcenter massiv unter druck gesetzt, den antrag endlich zu stellen (hilft denen wahrscheinlich für die statistik)

krebs ist unangenehm, - aber den löffel geben wir alle eh' irgendwann ab - das sollte man nicht vergessen!
mfg.

mir .2011-04-19T05:44:10Z

Ich habe eine Frau durch den sch. Krebs verloren das reicht mir

TriPo22011-04-19T05:31:07Z

In meinem Bekanntenkreis hat es seit vergangenen November immer wieder sehr heftig mit Krebs & Co. eingeschlagen. Bei einer früheren Kollegin von mir ist sogar der 6,5 jährige Sohn sehr schwer an Krebs erkrankt, kurz nachdem sie ihre Mutter durch Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren hat. Dadurch, dass ich selbst im Feb. sehr schwer krank wurde (wenigstens kein Krebs) hab ich mir auch mal ein paar Gedanken gemacht - darüber, wie ich weitermachen will... Gab ne neue Marschroute und an der halte ich jetzt konsequent fest - ich leb nur einmal und genau dieses eine Mal werde ich nicht mit unnötigen oder ausschließlich nervigen Sachen vergeuden. Den Freundes- und Bekanntenkreis habe ich schon durchkämmt und ausgedünnt und so geht es weiter.

@HyNun: nein Krebs ist nicht "unangenehm" - Krebs ist tödlich, grausam und in den meisten Fällen extrem schmerzhaft. Das popelige Antragstellen damit zu vergleichen, finde ich ehrlich gesagt eine Frechheit.