Warum identifizieren sich die meisten Deutschen immer nur durch ihre Arbeit?
Ich lebe seit 21 jahren in Deutschland und beim Kennenlernen und in Gesprächen mit Deutschen fällt mir immer auf, dass die erste oder zweite Frage meistens lautet: "Und was studierst du/arbeitest du?" Meistens erzählen mir Deutsche zu Beginn eines Gesprächs über ihre Karriere oder ihrer akadem. /schulischen Laufbahn. Sie klingen dabei auch noch besonders stolz .... o_O als ob ein Studium oder guter Arbeitsplatz alles ist, was ihre Persönlichkeit definiert. Zeilstrebigkeit ist gut aber ich finde das irgendwie langweilig, denn es zeugt von einem schwachen Ego, wenn man mehr über die Arbeit zu erzählen hat als über sich selbst.
Sellini2010-09-24T04:17:50Z
Beste Antwort
Ich habe vor einigen Jahren manchmal mit Amerikanern,Kannadiern und Brasilianern per Internet geschrieben,spätestens die dritte Frage war immer was ich für eine Weiterfortbildung mache oder als was ich arbeite. Wenn dich diese Frage so sehr stört,dann unterhalte dich mit Arbeitslosen,dort hörst du die Frage auch nach drei Jahren nicht,kein Witz.
Ãber Geld spricht man nicht, das hat man. Dann spricht man über Golf, Pferde und das Wetter. Ãber die "Projekte" spricht man schon aus juristischen Gründen nicht. In welche Kreisen verkehrst du denn? Unter Kutschern, Pferdeknechten und Bediensteten?
Es gibt aber wirkich genug Deutsche, die nicht über die Arbeit sprechen. Aber mit dem Ego hat das nichts zu tun, es scheint mir eine Gewohnheit zu sein.
Ich denke das liegt an unserer Kultur. Es gibt ein Sprichwort; daà heute aber auch nicht mehr die Bedeutung hat, wie vor 25 Jahren. " Wir arbeiten nicht um zu leben, sondern wir leben um zu arbeiten ".
Das ist die deutsche Mentalität.Arbeit ist wichtiger als alles andere. Deswegen lassen sich ja viele auch das Lohndumping und die Rente mit 67 gefallen und wird von jenen auch noch als gut und richtig bewertet. Die würden alles geben für den Staat und die Arbeitgeber, die würden sogar schwanzwedelnd zu stimmen wenn es heiÃt"Die Rente wird abgeschafft und ihr müsst bis zum Tod arbeiten"(<-Regierung und Wirtschaft) oder "Ihr bekommt jetzt jedes Jahr weniger Lohn, weil ich meine Gewinne erhöhen will" (<-Arbeitgeber). Der Deutsche macht gerne den Bückling. Er buckelt nach oben und tritt nach unten!