Wieso halten sich häufig ausgerechnet die intelligenten Menschen für dumm?
Wieso sind intelligente Menschen häufig selbstkritischer, machen sich vor, durchschnittlich zu sein oder sich selbst sogar nieder ?
Man findet sehr viel mehr überdurchschnittlich oder Hochbegabte unter jenen, die sich selbst nicht für intelligent halten, als bei jenen, die es arrogant in die Welt hinaus posaunen, letztere sind eher durchschnittlich begabt.
Solch ein Verhalten ist auch bei kleineren hochintelligenten Kindern sehr häufig zu erkennen, die 1 ist keine verdiente 1, der Test war zu einfach, man hat es nur geschafft, "weil ..." etc ...
Was ist der Grund dafür ?
?2009-04-23T15:54:20Z
Beste Antwort
Hallo,
weil hochintelligente (nicht notwendigerweise hochbegabte, eine hohe Intelligenz reicht da schon vollkommen aus) Menschen sehr stark zur Reflektion neigen - und zur Analyse - und häufig wirklich erstmal alles überdenken, auseinandernehmen...
Und da jeder Mensch eben auch seine negativen Seiten hat, und Fehler macht, stolpern sie dabei über ihre eigenen Fehler - wie das jeder würde, der sich selbst so stark analysiert...
Ich denke, jeder der sehr viel über sich selbst nachdenkt tendiert irgendwann dazu, sich selbst strenger abzuurteilen als jemand der sowieso davon ausgeht, dass er ein ganz toller Hecht ist ;-)
Ich würde wirklich sagen - jeder Mensch, der sich so stark analysiert, riskiert damit auch, übermäßig kritisch mit sich selbst zu sein -und einen Menschen der nicht wirklich intensiv über sich selbst nachdenkt erkennt man oft schon daran, dass er sich selbst für perfekt hält obwohl ein Blinder erkennen kann dass er das durchaus nicht ist...
Außerdem haben Hochbegabte oft ein Problem damit , dass sie früh merken dass sie irgendwie "anders" sind als die anderen - das geht ja soweit, dass sich ein Kind in der Schule "dümmer" stellt als es ist um nicht anders zu sein als die anderen Kinder in der Klasse. Viele Hochbegabte haben ja dann auch in der Schule einen echten Leidensweg vor sich - mit Hänseleien, mit Ausgrenzung usw - und ecken einfach oft an ohne es zu wollen. Da ist es kein Wunder wenn ein Mensch dann noch verstärkt selbstkritisch ist und alle Schuld bei sich selbst sucht, sich selbst kritischer sieht als alle anderen....
Ich kenne auch eine (erwiesenermaßen, weil klinisch getestete) Hochbegabte, die mittlerweile erwachsen ist - und sich von ihrer Umgebung ziemlich unterdrücken lässt - anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Sie lässt sich einfach alles gefallen weil sie stets und ständig *zu sehr* über ihre eigenen Fehler nachdenkt und immer und überall Entschuldigungen für die Fehler der anderen sieht - sie sieht ihre Fehler einfach überstark...
Niemals das Nachgrübeln und Nachdenken abschalten zu können, sich nie einfach so zu akzeptieren wie man sit - ich glaube, das ist ein Problem das viele haben die sehr intelligent sind - und im schlechtesten Fall führt das eben dazu dass ein Mensch sich selbst geringer schätzt als es angemesssen wäre...
Ich geh an ein Gymnasium in die 8. Klasse. Morgen schreiben wir eine Französisch Klassenarbeit. ich habe keine lust zu lernen, also schaue ich nur schnell in den Hefter rein und lese dann ein Buch oder so. Am nächsten Morgen schreibe ich die Klassenarbeit und als ich sie zurückbekomme steht da eine 1 (und noch so etwas wie: Super. Du hast dich sehr gut vorbereitet). Ich habe aber gar nichts für diese Note getan, deshalb bin ich der meinung, dass ich sie nicht verdient habe. Wenn man für etwas gelobt wird, wofür man sich nicht anstrengen musste, freut man sich nicht darüber.
Eine 1 zu haben bedeuet für mich alles super zu machen. Es ist Chemie, ich soll an die Tafel und Aufgaben lösen. ich bin mir an manchen Stellen unsicher und mache auch zwei (kleine) Fehler, schreibe Dinge hin, wische sie wieder weg und schreibe etwas anderes hin. Der lehrer kkontrolliert ich habe nur zwei kleine Fehler, ich bekomme eine 1. Aber ich kann mich nicht freuen, ich war doch gar nicht so gut, ich habe doch Fehler gemacht, also müsste ich eigentlich eine 2 bekommen. (dazu kommt noch, dass die Klasse sofort dumme Sprüche ablässt, es fallen worte wie "Streber", was einem kein tolles gefühl gibt). Wie bereits erwähnt, ist dieses Schulsystem nicht für Hochbegabte gemacht. Als ich die Aufnahmeprüfung für die Landesschule Pforta bestanden habe (12. Platz), war ich unglaublich stolz auf mich und habe geweint vor Freude. Endlich würde ich mit Schülern zusammen kommen, die auch gerne lernen, die wissensdurstig sind, die schlau sind und wisssen, was sie wollen. In meiner jetzigen schule bin ich schon nicht so beliebt. Was glaubst du, wie beliebt ich mich mache, wenn ich nach jedem test sage "War doch totaaaal einfach. War ja gar nicht schwer." "ich habe überhaupt nicht gelernt." während andere sich beklagen, weil es so schwer war. Da gibt man sich lieber bescheiden. ("ach naja, mal sehn. Diese und jene Aufgabe war nicht so toll. Ich weià nicht genau. ja, das war wirklich doof...") (was nichts daran ändert, dass man trotzdem gute Noten bekommt und vielleicht sogar vor der gesamten Klasse gelobt wird, was einen nicht gerade beliebter macht) Ich will mich nicht als hochbegabt bezeichnen, aber als schlau und als wissensdurstig. Ich will einmal eine Klassenarbeit zurückbekommen, wo ich eine vier habe, weil ich mich nicht vorbereitet habe, ich will, dass es Folgen hat, wenn ich auf der faulen Haut liege, statt zu lernen, aber das passiert hier nicht, deshalb bin ich nicht stolz auf meine Leistungen. sher intelligente Menschen wollen auch mehr erreichen, ihnen reicht das, was sie haben nicht. Das ist auch ein Grunde, denke ich. @Sepia: Das was du ansprichst, habe ich noch vergessen. ich hasse es, wenn ich dinge auswendig lernen muss. ich beherrsche es schlieÃlich und seh nicht ein, warum ich das so wiedergeben soll, wie es im Hefter steht. In den Fremdsprachen sollen wir uns immer die wichtigen Wörten in den Aufgabenstellungen unterstreichen und so und das nervt mich total an, weil ich es auch so kann.
Unsere Geselslchaft ist nicht für hochintelligente Menschen gemacht, deshalb sind sie auch so oft AuÃenseiter und/oder kommen in vielen Dingen nicht klar.
viele hochintelligente Leute stellen sehre hohe Ansprüche. Auch an sich selbst. Da kommt es manchmal vor, dass sie selbst ihren Arbeitgebern zu genau sind, weswegen die Arbeitgeber nicht mehr mit ihnen klar kommen.
Ein weiterer Grund kann auch sein, dass sie eben nicht alles in der Schule auswendig lernen, sondern den Stoff instinktiv beherrschen und ihn entweder gar nicht in Worte fassen können, oder ihn für die Lehrer unverständlich erklären. Ich bin auch hochbegabt. Meine Lateinlehrerin wollte immer, dass wird beim Ãbersetzen von Texten, das Subjekt und Predikat unterstreichen und alles systematisch übersetzen. Ich kopnnte Latein aber wirklcih lesen udnd verstehen udn brauchte daher nur die Handlung, die ich im Lateinischen Text gelesen habe, auf Deutsch niederzuschreiben. Daraufhin hies es, ich hätte die Hausaufgaben nicht oder sehr schlampig gemacht, was natürlich noch nicht heiÃt, dass ich mich selbst für dumm halte. Das trifft eben nicht auf alle hochbegabten zu.
Das Beispiels, welches du gabst, mit den Kidnern ,die finden, ihre Noten nicht verdient zu haben, kenn ich auch ein wenig. Ich habe in der schule immer alle Tests und Benotungssysteme durchschaut und kannte natürlich auch ihre Schwächen. deshalb wusste ich es auch imemr besser, als die lehrer und weil ich mir selber ja nichts vormache (weil ichsehr kritisch bin), stehe ich auch dazu, wenn mich ein Leher besser benotet, als ich es eigendlich verdient hätte, wa schon öfter vorkam.