Kann man die christliche Taufe nachträglich rückgängig machen?

Als Säugling wurde ich katholisch getauft. Nun meine Frage: Kann ich die Taufe ganz bewusst als Erwachsene nachträglich irgendwie rückgängig machen? Ich kann z.B. aus der Kath. Kirche austreten aber kann ich auch die Taufe durch ein Zeremoniell rückgängig machen?

2008-08-22T11:08:29Z

Möchte halt nur ganz offiziell, wie die Taufe an sich, einen Akt der entgegengesetzten Art wählen. Thats it!

2008-08-22T11:27:25Z

@Gina M: Nein, danke für Deine Antwort; das hört sich für mich überhaupt nicht ekelhaft an. Aber die Hochzeit habe ich ja im Erwachsenenalter selbst gewählt. Die Taufe jedoch konnte ich nicht frei wählen, da ich da Säugling war. Darin liegt der springende Punkt. Ich möchte einen Schlussstrich unter das Christentum ziehen. Der Punkt ist, dass ich keinen Einfluss auf diese Entscheidung hatte und diese somit rückgängig, und zwar ganz bewusst, machen möchte.

Inge Luett2008-08-22T11:07:39Z

Beste Antwort

Nein.
Kannst Du nicht.
Du kannst allerdings, falls Du eine Messe besuchst, in der die Erneuerung des Taufgelübdes "auf dem Programm" steht, die entsprechenden Fragen anders beantworten als von der Römisch-Katholischen Kirche erhofft. Aber das nimmt Dir nicht die Taufe.
Sakrament ist Sakrament. Sakra! ;-)

EDIT(H) ON
Mal ein bisschen Hintergrund: Durch die Taufe wirst Du Teil einer Vertragsgemeinschaft.
Wie das?
Wenn Du das so genannte "Alte Testament" liest, wirst Du feststellen, dass der Herr einen Vertrag eingeht mit seinem Volk. Das ist der "Alte Bund", von dem einige Propheten sprechen. Da sich das Volk im Laufe der Geschichte nicht mehr unbedingt an diesen Vertrag hielt, fanden die Propheten, dass es wohl Zeit wurde für den "Neuen Bund". Und es waren nicht nur sie. Da kam zum Beispiel dieser Wanderprediger aus Nazareth ...

Das Christentum steht auf der Grundlage des Alten Testaments und damit auch in der Tradition des oben genannten Vertrags. Aus diesem Vertragsverhältnis "auszubrechen" und es zu beenden, brauchst Du keinen Aufhebungsvertrag (sozusagen die "Gegen-Taufe"). Die Taufe ist auch keine TüV-Plakette, die immer mal wieder erneutert werden müsste. Um den Vertrag zu beenden, genügt es von Deiner Seite, Dich einfach nicht mehr daran zu halten.

Solltest Du zu einem späteren Zeitpunkt Dich doch wieder an den Vertrag halten wollen, brauchst Du übrigens auch keine neue Taufe. Es genügt die "Umkehr", also a) die Erkenntnis, dass Du Dich doch lieber an den Vertrag halten willst und b) dass Du Dein Verhalten änderst. Je nach christlicher Fraktion gehört ein mehr oder weniger öffentliches Bekenntnis der Umkehr und der Reue dazu. Aber das ist dann Detailkram.

EDIT(H) OFF

Anonym2008-08-23T03:33:29Z

Was würde das für einen nützlichen Sinn machen?

Wäre das förderlich für Dich?

In welcher Hinsicht siehst Du Nutzen für Dich?

MountZion2008-08-23T03:08:41Z

Das ist gar nicht nötig. Du trittst einfach aus der Kirche aus und glaubst nichts. Du erzählst es jedermann, dass Du nichts glaubst, einfach nichts. Dann hat die Taufe auch keine Bedeutung. Aber ob das so klug ist, das muss jeder selber wissen. Wir müssen glauben, damit wir Ewiges Leben haben. Nicht um in einer Kirche zu sein. Kirchen gibt es im Himmel keine mehr.

Anonym2008-08-22T13:47:50Z

Die Taufe hat überhaupt keine Aussagekraft. Du kannst Die Taufe höchstens als Gruß von Deinem Pastor auffassen, der Dir alles Gute wünscht, mehr nicht. Ausserdem wurdest Du als Baby getauft. In dem Alter warst Du erstens nicht geschäftsfähig und Du hast selbst keine Willenserklärung dazu abgegeben. Die Taufe als Baby ist also nichtig, nur eine rituelle Handlung, die hübsch aussieht, mehr nicht. Die Kirche weiß das auch und darum mußt Du später in die Christenlehre gehen und mußt mit der Konfirmation bzw. Kommunion Deinen Glauben bestätigen. Erst dann legst Du schließlich Dein Glaubensbekenntnis ab. Erst dadurch wirst Du "richtiger" Christ.

Selbst wenn Du das Glaubensbekenntnis bereits abgelegt hast, schau Dir mal den Text an, da steht mit keinem Wort drin, dass Du etwas auf Dauer gelobst oder schwörst. Du sagst nur "Ich glaube ... ". Das heißt, dass Du sagst, dass Du in Gott vertraust (im Griechischen, der für das neue Testament maßgeblichen Sprache heißt es auch Vertrauen) und damit versprichst Du ja nichts. Ausserdem ist das Glaubensbekenntnis im Präsenz formuliert und bezieht sich dadurch nur auf den Moment, nicht auf die Zukunft. Um es aufrecht zu erhalten muß es in Gottensdiensten und Gebeten regelmäßig wiederholt werden. Das Fernbleiben von Gottesdiensten, das Unterlassen von Gebeten reicht also aus. Wenn Du unbedingt ein Ritual brauchst, dann könntest Du vor atheistischen Zeugen das Glaubensbekenntnis mit dem Zusatz "nicht" aussprechen, also "Ich glaube nicht an ... "

Ich persönlich bin mit dem 14. Lebensjahr von der Kirche ausgetreten und war die meiste Zeit meines Lebens Atheist, seit dem frühen Tod meiner Schwester gehe ich wieder regelmäßig in die Kirche (allerdings eine freie Kirche), in der Verzweiflung und in der Trauer wußte ich nicht, wo ich sonst hätte hingehen sollen.

Eine Kirche ist in der heutigen Zeit der einzige Ort, wo man weinen kann, ohne dass man blöd angeglotzt wird. Bei der Arbeit hängen überall dämliche Smilies und im Umgang mit Kollegen und Kunden gilt Lach- und gute-Laune-Zwang, da darf man keinen Moment Trauer zeigen, was ist das nur für eine perverse Welt? Erst durch diese Situation habe ich erfahren, was Glaube und das Leben christlicher Werte bedeuten.

Ich kenne viele Atheisten, die in Zeiten schwerer Not, Krankheit, Trauer usw. zurück zum Glauben oder überhaupt erst zum Glauben gefunden haben.

Das Gute am christlichen Glaube ist seine Offenheit. Du kannst Dich sogar davon lossagen, Du kannst sogar Gott leugnen, aber die Tür bleibt für Dich immer offen.

Tu wonach Dir ist, Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten :-)
Ich wünsch' Dir alles Gute.

Anonym2008-08-22T11:46:08Z

Erklaere dich einfach oeffentlich als bekennender Atheist.
.....am besten giesst du dir dabei ne Flasche Aldi Bier ueber den Kopf und packst in die Zeremonie so viele Schimpfwoerter als moeglich. Nimm das ganze auf Video auf und poste es oeffentlich in Youtube.
.....deine Umkehr zum Atheistischen Glauben waere somit perfekt.

......poste hier hinterher einfach einen Link.....;-)

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