So etwas wie die Zehn Gebote gibt es nicht; denn wem sollte Gott gebieten? Er sich selbst?
Und warum wären solche Gebote erforderlich? Was immer Gott will, das ist. Oder etwar nicht? Wie sollte es da also nötig sein, irgend jemandem zu gebieten? Und würden Gebote, wenn Gott sie erließe, nicht automatisch befolgt werden?
Und doch ich sage dies: Gott ist einfach - und ehrfurchtgebietend - der Schöpfer. Doch der Schöpfer herrscht nicht, er erschafft nur, erschafft und erschafft immerfort. Gott hat euch erschaffen - euch gesegnet - nach seinem Ebenbild. Und er hat euch gewisse Versprechen gegeben, er ist euch gegenüber gewisse Verpflichtungen eingegangen. Er hat euch in einfachen und klaren Worten erklärt, wie es sich mit euch verhalten wird, wenn ihr mit ihm eins werdet. Und das Wort Gottes war kein Gebot, sondern ein Bund. Und dies nun sind die ZEHN VERPFLICHTUNGEN. Ihr werdet wissen, dass ihr den Weg zu Gott genommen habt, und ihr werdet wissen, dass ihr Gott gefunden habt, denn es wird diese Zeichen, diese Hinweise, diese Veränderungen in euch geben: Ihr werdet Gott mit eurem ganzen Herzen, mit eurem ganzen Geist und eurer ganzen Seele lieben. Und ihr werdet keinen anderen Gott über ihn stellen. Ihr werdet nicht länger menschliche Liebe oder Erfolg oder Macht oder irgendein Symbol davon anbeten.
Ihr werdet alle Dinge aufgeben, so wie ein Kind sein Spielzeug ablegt. Nicht, weil diese Dinge nichts wert sind, sondern weil ihr ihnen entwachsen seid. Und ihr werdet wissen, dass ihr den Weg zu Gott genommen habt, weil ihr den Name Gottes nicht missbrauchen werdet. Und ihr werdet Gott auch nicht um nichtiger Dinge willen anrufen. Ihr werdet die Macht des Wortes und der Gedanken verstehen und nicht daran denken, den Namen Gottes auf gottlose Weise auszusprechen. Ihr werdet Gottes Name nicht vergeblich gebrauchen, weil ihr es nicht könnt. Denn sein Name - das grosse "Ich ist" - wird nicht und kann niemals vergeblich (das heisst ergebnislos) gebraucht werden. Und wenn ihr Gott gefunden habt, werdet ihr dies wissen. Und Gott will euch auch diese anderen Zeichen geben: Ihr werdet daran denken, Gott einen Tag vorzubehalten, und ihr werdet ihn heilig nennen. Das, damit ihr nicht lange in eurer Illusion verharrt, sondern euch dazu bringt, euch daran zu erinnern, wer und was ihr seid.
Und dann werdet ihr bald jeden Tag einen Sabbat und jeden Augenblick heilig nennen. Ihr werdet eure Mutter und euren Vater ehren - und ihr werdet wissen, dass ihr Gotteskinder seid, wenn ihr euren Gottvater/eure Gottmutter in allem, was ihr sagt oder tut oder denkt, ehrt. Und so wie ihr Gottvater/Gottmutter und euren Vater und eure Mutter auf Erden ehrt (denn sie haben euch Leben gegeben), werdet ihr ein jedes Wesen ehren. Ihr wisst, dass ihr Gott gefunden habt, wenn ihr darauf achtet, dass ihr nicht mordet (das heisst, willentlich ohne Grund tötet. Denn obgleich ihr versteht, dass ihr keinesfalls das Leben eines anderen beenden könnt (alles Leben ist ewig), werdet ihr euch doch nicht dazu entscheiden, ohne allerheiligsten, gerechtfertigtsten Grund irgendeiner bestimmten, Inkarnation ein Ende zu setzen oder irgendeine Lebensenergie von einer Form in eine andere zu verwandeln.
Eure neue Ehrfurcht vor dem Leben wird euch dazu veranlassen, alle Lebensformen - einschliesslich der Pflanzen, Bäume und Tiere - zu achten und nur dann auf sie einzuwirken, wenn es dem HÖCHSTEN GUT dient. Und diese anderen Zeichen will Gott euch auch schikken, damit ihr wisst, dass ihr auf dem Weg seid. Ihr werdet die Reinheit der Liebe nicht durch Unehrlichkeit oder Täuschung entweihen, denn das ist ehebrecherisch. Gott verspricht euch, dass ihr, wenn ihr Gott gefunden habt, diesen Ehebruch (diese Unkeuschheit) nicht begehen werdet. Ihr werdet kein Ding nehmen, das euch nicht gehört, noch werdet ihr betrügen, ein Komplott schmieden, einem anderen schaden, um etwas zu bekommen, denn das hiesse stehlen. Gott verspricht euch, dass ihr, wenn ihr Gott gefunden habt, nicht stehlen werdet. Noch werdet ihr etwas Unwahres sagen und so falsches Zeugnis geben. Noch werdet ihr eures Nächsten Gefährtin/Gefährten begehren, denn warum solltet ihr eures Nächsten Gefährtin/Gefährten haben wollen;
wenn ihr wisst, dass alle anderen eure Seelengefährten sind? Noch werdet ihr eures Nächsten Güter begehren, denn warum solltet ihr eures Nächsten Güter haben wollen, wenn ihr wisst, dass alle Güter die euren sein können und alle eure Güter der Welt angehören? Ihr werdet wissen, dass ihr den Weg zu Gott gefunden habt, wenn ihr diese Zeichen seht. Denn Gott verspricht euch, dass keiner, der wahrhaft Gott sucht, noch länger diese Dinge tun wird. Es wäre unmöglich, solche Verhaltensweisen fortzusetzen. Das sind eure Freiheiten, nicht eure Beschränkungen. Das sind Gottes Verplichtungen, nicht seine Gebote. Denn Gott kommandiert nicht herum, was von ihm erschaffen worden ist - Gott sagt Gottes Kindern nur: Auf diese Weise werdet ihr wissen, dass ihr nach Hause kommt. Gottes Antwort ist gleichermassen ewig gültig. Aber es gab nie und wird nie ein Gebot geben. Es gibt nur Gott. Und so etwas wie "in den Himmel kommen" gibt es nicht. Es gibt nur ein Wissen, dass du schon dort bist.
Es gibt ein Akzeptieren, ein Verstehen, es gibt kein dafür Arbeiten, kein Hinstreben. Du kannst nicht dorthin gehen, wo du schon bist. Dazu müsstest du den Ort, wo du bist, verlassen, und das würde den ganzen Zweck der Reise zunichte machen. Ironischerweise denken die meisten Menschen, dass sie von dort, wo sie sind, weggehen müssen, um dahin zu kommen, wo sie hinwollen. Und so verlassen sie den Himmel, um in den Himmel zu gelangen - und gehen durch die Hölle. Erleuchtung ist das Verstehen, dass ihr nirgendwohin gehen müsst, nichts tun müsst und niemand sein müsst, ausser genau der Mensch, der ihr jetzt seid. Ihr seid auf einer Reise nach nirgendwohin. Der Himmel - wie ihr ihn nennt - ist nirgendwo. Er ist jetzt, und er ist hier. Folglich bedenkt bitte; Es ist fast ebenso frustrierend zu versuchen, all das zu verstehen, wie zu versuchen, jemanden dazu zu bringen, das zu verstehen.