Alexander der Große?
Was waren die AUswirkungen des Fortschritts aus Wirtschafte und Politik in der Zeit des Hellenismus unter Alexander dem Großen? Bitte einige Beispiele.
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Anonym
Beste Antwort
Interessante Frage. Da muss ich mal "Googeln" gehen. Aber ich kann Dir bestimmt helfen.
Der Aufstieg Roms und die Herausbildung des Römischen Reiches stellen eines der spannendsten Geschehen der Alten Geschichte Europas dar.
Ihre Auswirkungen reichen bis in die Gegenwart, stellte doch das Römische Reich die wesentlichen Grundlagen für die Entwicklung Europas bereit und schuf so zumindest indirekt die Voraussetzungen für eine moderne Zivilisation.
Der Versuch, den seit Droysen als Epochenbegriff etablierten Begriff des ‚Hellenismus' einer Prüfung zu unterziehen. Der erste Teil des Vortrags widmete sich theoretisch-konzeptionellen Überlegungen zu prinzipiellen Fragen von Epochenschwellen und der Einheit historischer Epochen. Herausgearbeitet wurde die Komplexität und Problematik der mit dem Epochenbegriff verbundenen Grenzziehungen, da der im Spannungsfeld zwischen Essentialisierung und arbiträrer Festlegung stehende Epochenbegriff politische, gesellschaftliche und kulturelle Felder mit unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten unter dem Signum einer einheitlichen Epoche zusammenfasst. Trotz der damit verbundenen Probleme, die Gleichzeitigkeit ungleichzeitiger Prozesse zu kategorisieren, plädierte Gehrke für den Gebrauch des Epochenbegriffs als sinnvolles Instrumentarium des Historikers, um aus der Vergangenheit Geschichte - verstanden als denkende Ordnung historischer Wirklichkeit - entstehen zu lassen.
Als zweites gilt die Frage zu beantworten, wie sich vor diesem Hintergrund eine Epoche ‚Hellenismus' sinnvoll konstituieren und abgrenzen lässt.
Dabei nehm ich eine Konzeptualisierung von drei Feldern vor, die unter den Kategorien des Politisch-Sozialen, des Ästhetisch-Intellektellen sowie - gleichsam in der Summe - des Kulturellen gefasst wurden. Wie ich besonders anhand des politisch-sozialen Feldes deutlich machte, setzten sich zwar in zentralen Bereichen wie der institutionellen Entwicklung der Poleis in hellenistischer Zeit Entwicklungen des 4. Jh.s v. Chr. fort; dennoch kam es in Auseinandersetzung mit den Monarchien zu einer neuartigen Vernetzung und Intensivierung im Verhältnis der griechischen Städte untereinander, die es nahelegen, den Hellenismus als eigene Epoche mit spezifischen Charakteristika zu begreifen.
Im Anschluss daran widme ich mich der ersten Generation der Nachfolger Alexanders und den Diadochenkämpfen, in deren Verlauf das Alexanderreich in schließlich drei Königreiche zerfiel. Ziel dieser Recherche war es, anhand eines personengeschichtlichen Zugangs die Handlungsspielräume der einzelnen Akteure in Alexanders ‚Leichenspielen' auszuloten (Ophellas, Krateros, Perdikkas, Leonnatos, Ptolemaios, dazu Antigonos, Seleukos und Lysimachos). Die gewaltsamen Auseinandersetzungen um die Macht waren geprägt von selbstbewussten Männern aus dem engsten Umfeld des Königs, die bestenfalls ihresgleichen als Konkurrenten anerkannten ("Explosion des Ehrgeizes"). Die völlig veränderten Verhältnisse der neuen Zeit, der nach früheren, makedonischen Maßstäben exotische Reichtum, der für den Kampf um die Macht zur Verfügung stand, und schließlich die unveränderte Kampfbereitschaft der Veteranen von Alexanders Armee ermöglichten es, Machtpositionen anzustreben, die nur ein Jahrzehnt früher unvorstellbar gewesen wären. In dieser Vielzahl von konkurrierenden Bestrebungen spielten in den ersten Jahren nach Alexanders Tod die Frauen des makedonischen Königshauses keine geringe Rolle; erst die Auslöschung aller Frauen (und Männer) der Argeaden-Dynastie ermöglichte es den Nachfolgern, Könige nicht nur dem Namen nach zu werden. Manche, denen die Zeitgenossen die größten Erfolge zugetraut hätten, scheiterten an fehlender fortune oder, wegen der Nachahmung von Alexanders persönlichem Mut, an mangelnder Vorsicht. So war die Ausbildung der Diadochenreiche nicht das Ergebnis weit vorausschauender Planung, sondern das Resultat einer Vielzahl von Zufällen und Gewalttaten. Das Königtum der ersten Generation gründete sich auf dem auch von Philosophen der Zeit bemühten, durch "Speererwerb" gesicherten Recht des Stärkeren. Die dynastischen Nachfolger der ersten Generation, die ‚Epigonen', mussten dagegen schon zu Lebzeiten der Väter sorgsam legitimiert werden.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.
Wünsche Dir schöne Weihnachten.
LG African Queen
Anonym
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��angela��
also ich muÃte auch erstmal googeln und fand dies:
Die Diadochenreiche betrieben eine planmäÃige Wirtschaftspolitik, deren Grundlage eine bis ins Detail durchorganisierte Landwirtschaft bildete. Im seleukidischen Babylonien machten die Makedonen den Weinbau heimisch, Ãgypten entwickelte sich mit Hilfe moderner Anbaumethoden zum wichtigsten Getreideexporteur im östlichen Mittelmeerraum. Für das Ptolemäerreich, dessen Herrscher etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Erträge erhielt, lassen Papyrusfunde auf eine echte staatliche Planwirtschaft schlieÃen. Das Prinzip dieses noch auf die Pharaonen zurückgehenden Wirtschaftssystems bringt ein Papyrus aus Tebtunis auf den Punkt:
Niemand hat das Recht, zu tun, was er will, denn alles ist aufs Beste geregelt.[9]
Durch die Beseitigung von Korruption, wirtschaftlichem Leerlauf und oftmals chaotischen Privatinitiativen wurde Ãgypten zum reichsten Land und den Ptolemäerkönig zum reichsten Mann der antiken Welt. Er profitierte dabei nicht zuletzt von der Einbeziehung der reichen Tempelbezirke, die vorher eine Art Staat im Staate bildeten. Seine Hauptstadt Alexandria blieb bis in die Zeit des römischen Kaisers Augustus der gröÃte Handelsplatz der damals bekannten Welt.
Bild:Silver tetradrachm Athens new style obverse.jpg Tetradrachme aus hellenistischer ZeitAuch die Münzprägung stand unter der Kontrolle des Königs. Zunächst war der attische Münzfuà die Basis des hellenistischen Geldwesens, später stellte das Ptolemäerreich, dessen zweitwichtigster Hafen die phönikische Stadt Tyros war, auf den phönikischen Münzfüà um. Im Umlauf waren Münzen aus Gold für auÃenpolitische Zwecke, aus Silber für die griechischstämmigen Untertanen und aus Bronze für den Gebrauch der Einheimischen. Der Geldwechsel war wie das Bankwesen insgesamt in den Händen des Staates.
In Ãgypten wickelte die königliche Staatsbank (βαÏιλικὴ ÏÏάÏεζα, basilikÄ trapeza) auswärtige Geldgeschäfte über ihre Hauptstelle in Alexandria und den inländischen Zahlungsverkehr über zahlreiche Zweigstellen im ganzen Reich ab. Von internationaler Bedeutung war auÃerdem die Bank auf der Insel Delos. Alle Bankgeschäfte wurden mit Hilfe der in Athen entwickelten Buchführung schriftlich dokumentiert.
Eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der hellenistischen Monarchien spielten zudem die königlichen Lagerhäuser (θηÏαÏ
Ïοί, thÄsauroi). Neben dem Handel mit Naturalien wie Getreide boten sie auch zahlreiche Finanzdienstleistungen an. Die Einnahmen der Lagerhäuser bildeten gemeinsam mit den Erträgen der Krongüter, die von einem idiologos (ἰδιολÏγοÏ) geleitet wurden, den Zöllen und den von Steuerpächtern (ÏελÏναι, telÅnai) eingetriebenen Steuern die Grundlage des Staatshaushalts. Dieser umfasste als wichtigste Posten die Hofhaltung, die Bezahlung der Soldaten und Beamten sowie auÃenpolitische Ausgaben wie Tribute. Steuerhinterziehung wurde mit Gefängnis oder dem Verkauf in die Sklaverei bestraft.
Im Bereich des Gewerbes blieb privaten Unternehmern mehr Spielraum. Dieser wurde jedoch durch umfangreiche Monopolbestimmungen begrenzt. Sache des Staates waren Grundnahrungsmittel wie Ãl, Salz, Fisch, Bier, Honig und Datteln, die Herstellung von Papyrus, Textilien, Glas und Luxusartikeln und das Transportwesen, aber auch der AuÃenhandel. Die hellenistischen Staaten schützten die eigene Wirtschaft durch Zölle von bis zu 50 Prozent und erreichten nicht zuletzt durch eine Erweiterung des Osthandels beträchtliche AuÃenhandelsüberschüsse.
Gesellschaft und Sozialstruktur
Die Diadochenreiche hatten für antike Verhältnisse eine recht groÃe Bevölkerung: Die Einwohnerzahl des Seleukidenreiches wird auf dreiÃig, die des Ptolemäerreiches auf etwa acht Millionen geschätzt.[10] Dabei waren die Staaten der hellenistischen Zeit durch zwei groÃe Gegensätze geprägt: die Aufteilung in Nationalitäten und die Trennung in soziale Schichten.
Bild:Philon.jpg Philon von Alexandria ist eine wichtige Quelle zum hellenistischen Ãgypten.Der bedeutendere Gegensatz war der zwischen Griechen und Orientalen. Philon von Alexandria bezeugt die Existenz einer Zwei-Klassen-Gesellschaft: Ãgypter wurden mit der Peitsche, Griechen lediglich mit dem Stock gezüchtigt.[11] Die Diadochen gaben die von Alexander geförderte Gleichberechtigung der beiden Gruppen weitgehend auf und führten bald eine Trennung zwischen einheimischen und griechischen Funktionsträgern durch. Seleukos entzog den einheimischen Satrapen den militärischen Oberbefehl zugunsten griechischer Strategen, Ptolemaios verzichtete beim Aufbau seines Verwaltungsapparates ganz auf Einheimische, die nur noch auf der Ebene der Dorfschulzen politische Verantwortung tragen durften. In dieses Bild einer Apartheidgesellschaft passt, dass Mischehen untersagt waren und jede Bevölkerungsgruppe einem eigenen Recht unterlag. Prozesse zwischen Menschen verschiedener ethnischer Gruppen wurden vor besonderen Gerichten verhandelt. Der ethnische Gegensatz zwischen Einwanderern und Orientalen war also gröÃer und bedeutender als der zwischen Sklaven und Freien. Dabei war aber nicht mehr als ein Prozent der Bevölkerung griechischer Herkunft.
Die Diadochen und ihre Nachfolger wollten das griechische Element in ihren Staaten stärken und begünstigten deshalb die Einwanderer, von denen im Laufe der Zeit Hunderttausende kamen. Griechen traten als Soldaten oder Beamte in den Königsdienst und lieÃen sich in den griechischen Städten des Ostens, in denen sie auch als Privatleute sofort das Bürgerrecht erhielten, als Händler, Gewerbetreibende oder Bauern nieder. Niedergelassene Einwanderer waren vom Militärdienst befreit. Allerdings spielte bei der Einwanderungspolitik die Befähigung der Immigranten eine gröÃere Rolle als ihre Herkunft. Auch Galater und Juden wurden ins Heer aufgenommen, die Städte nahmen auch Juden und Phöniker auf. Bei den eingewanderten Griechen nivellierten sich schon bald die Unterschiede, es entstand eine Art „Einheitsgrieche“. Die lokalen Traditionen traten zurück, eine gesamtgriechische Verkehrssprache (κοινή, koinÄ) entstand. Die Bedeutung der koinÄ zeigt sich darin, dass das Alte Testament in diese Sprache übersetzt und das Neue sogar in ihr abgefasst wurde. Die Entwicklung einer griechischen Hochsprache in der Zeit des Hellenismus legte so gleichsam den Grundstein für die spätere Verbreitung des Christentums.
Bild:Pyrrhus.jpg Pyrrhos von Epirus behauptete, von Achilles abzustammen.Die Makedonen blieben am längsten kulturell eigenständig. Die Bezeichnung „Makedone“ wurde jedoch schon bald zum Standesbegriff und wurde später selbst von Juden geführt. Die Zugehörigkeit zur griechischen Kultur war das Ziel vieler Orientalen. So bezeichnete Manetho, der die Liste der Pharaonen aufstellte, die Stammväter von Griechen und Ãgyptern als Brüder, König Pyrrhos von Epirus führte seine Herrschaft auf Achilles zurück. Selbst die Römer beriefen sich vor Seleukos auf eine angebliche Blutsverwandtschaft über ihre sagenhaften trojanischen Ahnen. Dabei galt allgemein das Wort des Philosophen Isokrates. Dieser hatte erklärt:
Grieche ist man nicht durch Geburt (γÎνοÏ, genos) und Aussehen (ÏÏÏιÏ, physis), sondern durch Vernunft (διάνοια, dianoia) und Bildung (ÏαίδεÏ
ÏιÏ, paideusis).[12]
Langfristig wurde dadurch trotz der rigiden Trennung der ethnischen Gruppen letztlich eine Vermischung von Griechen und Orientalen erleichtert. Im Niltal wurden die Griechen ägyptisiert und die Ãgypter hellenisiert. Besonders entgegenkommend zeigte sich Ptolemaios gegenüber den Fellachen, wohl vor allem, um mögliche Aufstände zu verhindern. Jedenfalls nahm der Wohlstand der ägyptischen Bauern in der Diadochenzeit so weit zu, dass ein Fellache mehr verdiente als ein griechischer Arbeiter auf Delos.
Eine wesentlich geringere Rolle als der Gegensatz zwischen den verschiedenen Nationalitäten spielte die soziale Schichtung. Einen Adel in eigentlichen Sinne gab es zunächst nicht. Die Griechen waren gerade erst eingewandert und konnten so kaum mit der Leistung ihrer Vorfahren prunken, die Bedeutung des vor allem in Persien zunächst noch vorhandenen einheimische Adels nahm schnell ab. Dies lag auch im Interesse der hellenistischen Herrscher, deren Beamtenapparat darauf angewiesen war, dass Ãmter nach Tüchtigkeit und nicht nach Geburt vergeben wurden. Deshalb waren vom König verliehene Ränge zunächst nicht erblich.
Bild:Ptolémée II et Arsinoé II.jpg Arsinoë II. mit ihrem Bruder Ptolemaios II.Auch die Sklaven waren weniger zahlreich und auch weniger bedeutend als in anderen antiken Staatswesen. Für Ãgypten kann mit einiger Sicherheit von einer geringen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Sklaverei ausgegangen werden, die Anzahl der Sklaven im Seleukidenreich lässt sich nur schwer ermitteln. Die Landarbeit wurde von Fellachen betrieben, die rein rechtlich nicht als Sklaven galten. Ehen zwischen Freien und Unfreien waren relativ häufig. Von den Tempelsklaven (ἱεÏοδοῦλοι, Hierodulen) abgesehen, gab es vor allem in den Privathaushalten reicher Griechen Sklaven, diese waren also kaum in der Produktion tätig. Sie galten als Luxusgut und unterlagen deshalb einer besonderen Steuer. Der Freikauf von Sklaven wurde erst um 200 v. Chr. üblich. Kriegsgefangene im Sklavenstatus kamen dagegen schon unter den Diadochen vor. Diese arbeiteten vor allem in königlichen Steinbrüchen und Bergwerken.
Die Stellung der Frauen war in hellenistischer Zeit im Vergleich zur klassischen Zeit relativ gut. Sie gewannen das Recht, selbstständig Unternehmen zu führen und vor Gericht im eigenen Namen auszusagen. Auch waren ihnen alle Stufen der Schulbildung zugänglich. Frauen besuchten das Gymnasion, betätigten sich als Dichterinnen oder Philosophinnen und organisierten sich in eigenen Vereinen. Wie Inschriften aus Kleinasien, Sparta und Kyrene zeigen, machten sich Frauen durch Stiftungen einen Namen und übernahmen politische Ãmter. In Delphi und Priene amtierten Frauen sogar als Archonten. Zudem erhielten bedeutende Frauen das Bürgerrecht auswärtiger Städte. Frauen aus dem Königshaus wie Arsinoë II., die Tochter des Ptolemaios, und später Kleopatra, griffen sogar aktiv in die Politik ein. Allerdings wurden noch immer neugeborene Mädchen weit häufiger ausgesetzt als Jungen. Dieses Schicksal traf aber nur selten die Töchter von Sklavinnen, da Unfreie allgemein als Luxusgüter begehrt waren.
Religion und Kult
Bild:Apollo-Helios, sec. IV-III a.C. - Roma, museo di Villa Giulia Foto Giovanni Dall'Orto.jpg Der Gott Apollon galt als Ahnherr der Seleukiden (Büste, um 300 v. Chr.).Die Diadochen gestatteten ihren Untertanen die Verehrung einheimischer Götter. Während aber Seleukos deren Kultstätten einen eigenen rechtlichen Status zubilligte und ihnen eine durch Tempelversammlung (á¼ÎºÎºÎ»Î·Ïία, ekklÄsia) und Kultvereine organisierte Selbstverwaltung gestattete, versuchte Ptolemaios, die reichen Heiligtümer Ãgyptens in seinen Verwaltungsapparat zu integrieren. Die Ptolemäer lieÃen sich als ÏÏνναοι θεοί (synnaoi theoi) in den Tempeln mitverehren und ernannten die Priester selbst. Griechische Kontrollbeamte übernahmen die Aufsicht über die Tempelwirtschaft, selbst griechische Priester kamen vor. Die Erträge der Tempel wurden besteuert und ihr Asylrecht eingeschränkt, der Kult selbst blieb jedoch weitgehend in seiner vorhellenistischen Form erhalten.
Nicht nur in Ãgypten genossen auch die Diadochen selbst göttliche Ehren. Ein anlässlich der Befreiung Athens 307 verfasster Hymnus an Demetrios, den Sohn des Antigonos, bezeugt das Ausmaà der ihnen erwiesenen Ehrungen:
Freue dich, Sohn des mächtigen Gottes Poseidon (Anspielung auf seine oben genannte Flotte) und der Aphrodite (Schmeichelei gegenüber seiner Schönheit). Denn die anderen (d. h. die eigentlichen) Götter sind weit entfernt oder sie existieren überhaupt nicht, oder sie kümmern sich nicht um uns. Dich aber sehen wir gegenwärtig, nicht aus Holz oder Stein (wie die Kultbilder in den Tempeln), sondern wirklich.[13]
Neben diesen spontanen Herrscherkult seitens der Städte trat der vom Herrscher verordnete. Bereits Alexander befahl 324 die eigene Vergöttlichung. Bereits seine Rückkehr aus Indien hatte Alexander in Anlehnung an den Dionysos-Mythos mit einem rauschendem Fest gefeiert (komos). Dionysos selbst sollte auch in der Folgezeit im Rahmen des hellenistischen Herrscherkults eine wichtige Rolle spielen. Die Diadochen setzten den Alexanderkult fort, dessen Zentrum (im ptolemäischen Ãgypten) Alexanders Grab (Ïá¿Î¼Î±, sÄma) in Alexandria bildete. Zudem förderten sie Legenden über ihre eigene göttliche Abstammung. Bald schon fand allgemeine Verbreitung, dass Herakles der Ahnherr der Ptolemäer und Apollon der Stammvater der Seleukiden sei. Während in Makedonien eine kultische Verehrung des Herrschers nicht stattfand, wurde sie in den anderen beiden Reichen bald schon im groÃen Stil praktiziert. Die Söhne der Diadochen ordneten die Verehrung ihrer Väter und die der eigenen Person an und bauten dafür eigene Tempel. In jedem Gau überwachte ein Oberpriester (á¼ÏÏιεÏεÏÏ, archiereus) den Herrscherkult, zu Ehren der hellenistischen Herrscher wurden regelmäÃig Festspiele nach dem Vorbild der Olympischen Spiele abgehalten, die Gäste aus aller Welt anzogen.
Bild:Serapis vatican.jpg Büste des SarapisEinen erstaunlichen Aufschwung nahm unter den Diadochen und ihren Nachfolgern das Judentum, dessen geistiges Zentrum nun nicht mehr Jerusalem, sondern Alexandria war. Dort siedelten im Deltabezirk ehemalige jüdische Kriegsgefangene, die sich unter einem Gemeindevorsteher selbst verwalteten. Gegen Ende der Diadochenzeit begann die Arbeit an der Septuaginta, der griechischen Fassung des Alten Testaments. Der älteste auÃerbiblische Bericht über den Exodus stammt aus der Aegyptiaca des Hekataios von Abdera (um 300 v. Chr.). In seinem am Hof des Ptolemaios verfassten Werk berichtet er, dass die Juden während einer Pest aus Ãgypten vertrieben und von ihrem weisen Gesetzgeber (dem biblischen Moses?) nach Judäa geführt wurden. Die Schriften des Hekataios beeinflussten offenbar auch Manetho und Strabon, die in ähnlicher Weise über die Herkunft der Juden schrieben. Insgesamt waren die Juden einem Hellenisierungsprozess unterworfen, der auch dank der Unterstützung durch Seleukos und die ersten Seleukiden zu einer weitgehenden Gleichberechtigung mit den Griechen führte. Das hellenistische Judentum entstand.
Neue orientalische Erlösungsreligionen wurden in den Diadochenreichen immer wichtiger. Die olympischen Götter der Griechen verloren an Bedeutung. Religion wurde Privatsache, lediglich der Herrscherkult blieb als verbindendes Element erhalten. Die daneben wohl folgenreichste religionspolitische Neuerung war die Einführung des synkretistischen Sarapiskults durch Ptolemaios. Sarapis war eine Verschmelzung aus den ägyptischen Göttern Osiris und Apis und dem griechischen Göttervater Zeus. Zudem wurden nach der Interpretatio Graeca vermehrt griechische und orientalische Götter gleichgesetzt, beispielsweise die Erntegöttin Demeter mit Isis, der Gattin des Osiris. Diese Entwicklung bereitete den Boden für die Verbreitung des Christentums, einer weiteren östlichen Erlösungsreligion.
Wissenschaft und Forschung
Bild:Epikur.jpg Der Philosoph Epikur war ein Zeitgenosse der Diadochen. Porträt aus Baumeister, Denkmäler des klassischen Altertums, 1885.Die Diadochenzeit leitete den Aufschwung in Wissenschaft und Technik der hellenistischen Zeit ein, von dem noch die Neuzeit profitieren sollte. Bereits der Alexanderzug wurde von Vermessern begleitet, deren Aufzeichnungen für die Geografie von groÃer Bedeutung waren. Im Hellenismus bildeten sich einige der bedeutendsten philosophischen Strömungen heraus (siehe beispielsweise Stoa, Epikureismus und Peripatos), wobei sich aber auch die Mathematik, Kunst und Medizin in dieser produktiven Zeit weiter entfalten konnten.
Zum Mittelpunkt der griechischen Gelehrsamkeit wurde seit der Zeit der Diadochen Alexandria mit seinem Museion und der dazugehörigen bekannten Bibliothek, wobei die Patronagepolitik der Ptolemäer eine groÃe Rolle spielte.[14] Das im Palastbezirk der Stadt gelegene Museion lässt sich am ehesten mit einer heutigen Universität vergleichen. Mit seinem Vortragsraum, der zu philosophischen Gesprächen einladenden Wandelhalle und dem gemeinsamen Speisesaal der örtlichen Philologen bildete es ein Wissenschafts- und Kulturzentrum. Unter der Leitung eines Oberpriesters wurde neben Philosophie auch Naturwissenschaften und Medizin gelehrt. Hier gelangte die geografische Mathematik zur vollen Entfaltung, ebenso entstanden bedeutende Beiträge zur Philosophie und Astronomie. Die Ãrzte Alexandrias, namentlich Herophilos und Erasistratos, wagten sich als erste an eine umfassende Erforschung der menschlichen Anatomie und sezierten dafür Hingerichtete. Auch Eratosthenes wirkte hier. Ihm kam wie auch den anderen Wissenschaftlern, Literaten und Künstlern jener Zeit zugute, dass er seine Wirkungsstätte frei wählen konnte. So entstand eine internationale Schicht aus Gelehrten, die bald den Spott der Satiriker herausforderte. In Athenaios 22 D wurden sie mit Vögeln verglichen, die sich im Käfig des Museions mästeten und den König mit ihrem Gezänk belustigten.
Die an das Museion angeschlossene Bibliothek umfasste bis zu 700.000 Rollen. Vor allem Ptolemaios II., der Sohn und Nachfolger des Ptolemaios, machte sich um sie verdient. Er lieà die Schriften der Griechen, Chaldäer, Ãgypter, Römer und Juden sammeln, erwarb die Bibliothek des zu Beginn der Diadochenkriege verstorbenen Philosophen Aristoteles und kaufte vor allem in Athen und Rhodos weitere Bücher zu. Kallimachos verfasste den ersten Bibliothekskatalog, der erste Bibliotheksvorsteher war Zenodotos. Die groÃe Bibliothek von Alexandria weckte den Ehrgeiz der Herrscher des sich gerade vom Seleukidenreich lösenden Pergamon. Auch sie begannen Bücher zu sammeln und kopieren zu lassen. Das von Ptolemaios II. verhängte Ausfuhrverbot für Papyrus (chartae) umgingen sie durch die Verwendung des neuartigen Pergaments. Marcus Antonius schenkte später Kleopatra VII., der letzten Ptolemäerin, 200.000 Rollen der pergamenischen Bibliothek, die so schlieÃlich wieder nach Alexandria kamen.
Bild:Aristarchos von Samos (Denkmal).jpeg Aristarch begründete das heliozentrische Weltbild.Auch wenn die Hauptstadt der Ptolemäer von diesen planmäÃig zum kulturellen Mittelpunkt der hellenistischen Welt ausgebaut wurde, so kamen doch die anderen Städte nicht zu kurz. Besonders das griechische Mutterland wurde immer wieder von den Diadochen mit Spenden bedacht. Seleukos gab die vom persischen GroÃkönig Xerxes I. 200 Jahre zuvor aus Athen entführte Bibliothek des Peisistratos wieder zurück. Um die griechische Ãffentlichkeit in ihrem Sinne zu beeinflussen, unterstützten die Diadochen die Poleis finanziell durch Stiftung und durch Bauten wie das Olympieion in Athen. Dieser vordergründigen Unterstützung des kulturellen Lebens und der finanziellen Lage der Städte stand deren weitreichende politische Entmachtung gegenüber. Die städtische Selbstverwaltung blieb nur im Inneren erhalten. AuÃenpolitik, Militär und Steuern waren nun Sache der Diadochenherrscher, die die Städte aber trotz allem relativ behutsam behandelten. So konnten sich in ihnen in der hellenistischen Zeit Kultur und Wissenschaften in einer Weise entfalten, die aus dem Hellenismus die moderne Zeit des Altertums machte.
Die astronomischen Arbeiten des Eudoxos von Knidos († 352 v. Chr.) wurden im 3. Jahrhundert von Aristarch († 230 v. Chr.) fortgeführt, der das heliozentrische Weltbild begründete und die Drehung der Erde erkannte, und von Eratosthenes († 202 v. Chr.), der ihren Umfang berechnete und das System der Längengrade schuf, fortgeführt. Schon zur Zeit Alexanders befuhr Pytheas die Nordsee und entdeckte Britannien. Ptolemaios II., der Sohn des Diadochen Ptolemaios, schickte Gesandte nach Indien und lieà das Innere Afrikas erforschen. Auch im Bereich der Technik wurden viele Fortschritte gemacht, die einige Jahrzehnte später Archimedes und Heron von Alexandria ihre bedeutenden Erfindungen ermöglichten. Bereits zur Diadochenzeit lieà Demetrios Poliorketes eine als Helepolis (á¼Î»ÎÏολιÏ) bekannte Belagerungsmaschine konstruieren, mit der er Rhodos angriff.
Literatur und Kunst
Bild:Menander.jpeg Menander erneuerte die Komödie.Die Literatur des Hellenismus hat einige bemerkenswerte Werke hervorgebracht. Dabei sind vor allem die Schriften des Kallimachos, des bedeutendsten alexandrinischen Dichters, und seiner Schüler zu nennen, unter ihnen auch Apollonios von Rhodos, der sein berühmtes Werk zur Argonautensage verfasste (á¼ÏγοναÏ
Ïικά, Argonautika). In hellenistischer Zeit entstand auch der romantisch verklärte Alexanderroman, der sich bis in die Neuzeit gröÃter Beliebtheit erfreuen konnte. Im Mittelalter war er sogar nach der Bibel das am weitesten verbreitete Buch und wurde von Europa bis Südostasien gelesen.
Generell kann konstatiert werden, dass sich die hellenistische Literatur zwar im Rahmen bereits bekannter Gattungen bewegte (Drama, Elegie, Epigramm, Epos, Hymnus, Lyrik etc.), diese aber weiterentwickelte und umgestaltete. Auf dem Gebiet der Komödie war vor allem Menander bedeutend, der gemeinsam mit dem Philosophen Epikur in Athen als Ephebe diente. Nur der Roman (Abenteuer-, Liebes-, Reiseroman) gilt als eine originäre Entwicklung der hellenistischen Zeit. Im Gegensatz zu den älteren Gattungen ist er in Prosa gehalten, was auf Leserezeption statt öffentlicher Aufführung und damit die Ausbreitung einer privaten Buchkultur in den Städten hinweist.
Der Umgestaltungsprozess in der Literatur wurde durch eine neue Form der öffentlichen Bildung gefördert, wie öffentliche Schulen und vor allem das umfangreiche Bibliothekswesen der hellenistischen Zeit. Die oben erwähnten Bibliotheken ermöglichten den Wissenschaftlern und Schriftstellern zum ersten Mal auf breiter Basis, sich auf bereits analysiertes Material zu stützen und sich damit auseinanderzusetzen.
Bild:Modell Pergamonmuseum.jpg Modell der Stadt Pergamon (Pergamon-Museum Berlin)Der Hellenismus veränderte auch die Rahmenbedingungen für Kunst und Architektur der Griechen. Alexander der GroÃe und nach ihm die hellenistischen Herrscher gründeten eine Vielzahl von Städten, die Tempel, Gymnasien, Theater und Plätze benötigten und somit reiche Entfaltungsmöglichkeiten für Architekten und Kunsthandwerker boten. Ihre Residenzen wurden zu Zentren einer höfischen Kunst, in deren Mittelpunkt der Herrscher selbst stand. Pergamon ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für eine solche Residenzstadt. Aber auch die städtischen Oberschichten waren vermehrt um ihren Nachruhm besorgt und lieÃen ihr Wirken durch Ehrenstatuen dokumentieren.
Die Kunst der hellenistischen Zeit unterschied sich von ihren Vorläufern vor allem durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Orient und den Barbaren. Es entwickelten sich Mischformen zwischen griechischer und orientalischer Kunst, beispielsweise im Osten Irans. Gleichzeitig war vor allem die Bildhauerei durch ein verstärktes Streben nach Realismus geprägt, das auch die Darstellung der in der klassischen Zeit wenig beachteten unteren Schichten mit einschloss und teilweise ins Groteske überging. Wichtige Merkmale der hellenistischen Kunst sind expressionistische Stilelemente und pathetische Motive (Beispiele: Trunkene Alte und Barberinischer Faun, beide in der Glyptothek) sowie ein Ausgreifen der Figuren in den Raum. Daneben war die Unterstützung der herrscherlichen Selbstdarstellung eine wichtige Funktion der hellenistischen Kunst. Durch die Verwendung göttlicher Attribute wurde die herausgehobene Stellung und die Sieghaftigkeit der Monarchen betont.
An herausragenden Werken der hellenistischen Kunst können vor allem genannt werden: die Gallieranatheme Attalos’ I. (überliefert in römischen Kopien, bekannt sind vor allem der Sterbende Gallier und der Gallier, der seine Frau tötet), der Pergamonaltar in Berlin, die Nike von Samothrake, die Aphrodite von Melos (auch Venus von Milo, beide im Louvre) und, als einer der letzten groÃen Kunstschöpfungen des Hellenismus, die Laokoon-Gruppe in Rom.
Nachwirkung
Bild:Christus Ravenna.jpg Das Christentum war die folgenreichste Nachwirkung des Hellenismus.Der Hellenismus wirkte auch nach dem Ende der hellenistischen Monarchien im Jahr 30 v. Chr. weiter nach. Die bedeutendste Auswirkung war sicher die mit der Eroberung Persiens durch Alexander den GroÃen begonnene Hellenisierung des Orients und die damit verbundene Entwicklung einer griechisch geprägten Zivilisation, die das Gebiet des ehemaligen Alexanderreiches bis zur islamischen Expansion im 7. Jahrhundert prägen sollte. Wenn auch schon vor Alexander teilweise Griechen im Vorderen Orient lebten, so wurde diese Entwicklung durch den Alexanderzug intensiviert. In Syrien, Kleinasien und Ãgypten war Griechisch noch Jahrhunderte nach der Auflösung der Diadochenreiche die Hauptverkehrssprache. Nicht zu unterschätzen ist auch der griechische Einfluss auf das römische Reich, dass zwar die politische Vorherrschaft über die hellenistische Welt gewann, aber dieser nicht nur die kulturelle Autonomie belieÃ, sondern sich selbst der griechischen Kultur öffnete. Die Kenntnis der griechischen Sprache und Literatur wurde zum Kennzeichen des gebildeten Römers.
Politisch gesehen begann mit dem Hellenismus der Sieg der absoluten Monarchie über die Polisdemokratie der klassischen Zeit, deren letzte Ausprägung die Bundesstaaten der hellenistischen Zeit waren. Auch das römische Reich wandelte sich schlieÃlich unter griechischem Einfluss von einer Republik in eine Monarchie um, die im Verlauf der Jahrhunderte den Monarchien der hellenistischen Zeit immer ähnlicher wurde. Auch auf religiösem Gebiet wirkte der Hellenismus fort. Orientalische Kulte wie der Mithraskult, die unter griechischem Einfluss oft synkretistische Formen annahmen, verbreiteten sich im ganzen römischen Reich. Erheblichen Einfluss gewann der Hellenismus auch auf das Judentum und auf das sich daraus entwickelnde Christentum. Dieses wurde Ende des 4. Jahrhunderts römische Staatsreligion und fand später weltweite Verbreitung. Damit war es das wohl einflussreichste Erbe des Hellenismus.