Wie schätzt ihr ein, ob etwas wahr oder falsch ist?

fast alle feste oder fluessige stoffe deren molekuehle man fesstellen kann bezeichnet man mit wahrheit - - jetzt kannst du dir vorstellen - was traeume glauben und fantasien sind - falscher-hauch vieleicht ?

da gibt es bei mir sowieso kein vertrauen, weil alle menschen luegner sind . mit oder ohne kontrolle .da hat die wahrheit nur noch einen kleinen platz - um sich damit unnoetig auseinander zu setzen.

Na, indem ich so viele Perspektiven wie möglich annehme und den zu überprüfenden Fakt analysiere und beleuchte. Kommt halt auch auf die Situation an und ob ich z.B. subjektiv beeinflusst bin. Wenn ja, hole ich mir gerne Rat bei meiner Mama oder meinem Bruder oder meinem besten Freund. Oder irgendwem, der mit dem Fakt nichts zu tun hat und neutral urteilen kann, auch, wenn`s mir dann nicht passt und die Wahrheit nicht die Wahrheit ist, die mir gefällt. Ist ja nur menschlich. Letztlich bin ich aber immer an der Wahrheit interessiert, weil ich ein relativ großes Rechts- / Unrechtsbewusstsein habe.

Ich gehe da nach den Regeln der Informationskompetenz vor:

- Wer sagt das? (Hat er Eigeninteressen? Welche? ...)

- Woher weiß er das? (Was macht ihn zu so einem Experten? Woher stammen seine Kenntnisse?)

- Was fehlt? (Welche Information werden vorenthalten? Wurden alle Grundlagen genannt?)

- Was hat sich verändert? (Trägt die Information überhaupt etwas bei?)

- Ergibt das überhaupt einen Sinn? (reductio ad absurdum)

Werden nicht alle Fragen hinreichend beantwortet, muss man nachforschen, ob es weitere, vielleicht gegenteilige Informationen gibt.

Aus der Psychologie ist ein Phänomen bekannt, das sich kognitive Dissonanzreduktion nennt (KDR), das bedeutet vereinfacht gesagt, dass Menschen es nicht mögen, wenn Informationen nicht zu ihrem Weltbild passen, und versuchen diese Diskrepanz zu reduzieren, indem sie die Information widerlegen, entkräften, ihre Bedeutung herunterspielen oder die Quelle der Information diskreditieren.

Es ist extrem schwer, an die Wahrheit zu kommen, insbesondere wenn große Interessen dahinter stehen, denen die Wahrheit nicht in den Kram passt.

Gute Beispiele hierzu sind:

Klimawandel (Energiebranche investiert Millionenbeträge, um hier Zweifel zu streuen)

Zigarettenrauchen (Auf jeder Packung steht es drauf, trotzdem will es kein Raucher wahrhaben)

Links/Rechts-Grabenkampf (hier geht es nicht um EINE Wahrheit, sondern um die Ansicht, welcher Weg in der Zukunft richtig ist, wobei beide Seiten wohl teilweise recht haben)

Manche Wahrheiten werden wir mangels Informationszugang wahrscheinlich nie bekommen, z.B. warum wurde Kennedy ermordet, wieso liessen die USA den WTC-Anschlag zu, gibt es ein Leben nach dem Tod?

Wichtig ist also:

Nicht alles sofort als Wahrheit hinnehmen

Verschiedene Positionen ermitteln und gegenüberstellen

Fakten überprüfen (Daten/Quellen selber sichten und vergleichen)

Interessen durchschauen

Das eigene Weltbild nicht mit der eigenen Person verwechseln und auch mal die Blickrichtung ändern und liebgewonnene gewohnte Positionen aufgeben, wenn es zuviele Widersprüche gibt.

Wenn man etwas hört, kann man ja schon mal einschätzen, ob diese Aussage logisch ist und das Erzählte wirklich passiert sein könnte. Wenn mir jemand was über fliegende Elefanten oder so erzählt, kann ich mir denken, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.

Sind es aber Aussagen, die relativ real eingeschätzt werden, aber man nicht weiß, ob sie stimmen, versuche ich auf die Körpersprache des Anderen zu achten. Wirkt er unruhig, verlegen, etc. kann ich davon ausgehen, dass er mich angelogen hat. Auch hilfreich sind spezielle Fragen zu dieser Aussage. Er ist vielleicht nicht darauf eingestellt und stottert dann nur sinnloses Zeug zusammen. oder er hat sich in seinem Kopf schon so ein "Lügennetz" zusammengesponnen,so dass seine Antworten zu schnell kommen.

ich überprüfe wie vertrauenswürdig die quelle ist, ob mir die aussage logisch erscheint, den sinn und zweck von wahr bzw unwahr der aussage und messe an meiner lebenserfahrung. dazu ein wenig bauchgefühl. damit geht es ganz gut.

Eine Aussage ist dann wahr, wenn sie den (bekannten) Fakten entspricht bzw. eine logische Schlussfolgerung aus gegebenen Prämissen ist.

Manches ist auch per Definition wahr, zum Beispiel, dass die Farbe der (meisten) Blätter grün ist und die des Himmels blau.

☘ ஓ: Es gibt aber auch unbewusste Falschaussagen. Nämlich dann, wenn der, der die Aussage macht, nicht weiß, dass sie falsch ist. Da klappt deine Taktik nicht. Denn die Person lügt ja dann nicht und verhält sich natürlich auch nicht so, weil ihr eben nicht bewusst ist, dass sie was Falsches sagt.

Man stellt sich selbst Fragen dazu: Wer sagt das? Warum könnte er das sagen, was bezweckt er damit? Woher weiß er das, was ist seine Quelle? Ist das überhaupt möglich? Ist eine Aussage in sich stimmig oder widerspricht sie sich stellenweise, ist der Widerspruch scheinbar, lässt sich mit der Restaussage verbinden oder nicht? Welche Worte werden wie verwendet? Wie wird die Aussage betont? Welchen Eindruck macht der Sprecher, wie sehen seine Augen aus, seine Körpersprache? Passt seine Aussage zu bereits erworbenem gesichertem Wissen und Erfahrungen? Ist die Aussage logisch? Gibt es noch andere Menschen, die dies behaupten und wenn ja aus welchem Grund? Macht es für mich Sinn, der Aussage Glauben zu schenken? Was wären die Folgen, wenn man annimmt die Aussage ist wahr? Was wenn man davon ausgeht sie sei falsch? Welche Gedanken resultieren daraus, welche Konsequenzen müssten/könnten folgen? Auf welche Weise wird die Aussage vermittelt? Dann sollte man die Sichtweise mehrerer Dritter erfragen, unabhängiger Dritter die objektiv urteilen können, da man in bestimmten Situationen davon ausgehen kann, daß man nicht mehr objektiv ist. Und als Absicherung, daß derjenige etwas sieht, was einem selbst vielleicht entgangen ist. Details suchen. Was für ein Mensch ist derjenige, der die Aussage tätigt? Welche Absichten könnte er haben? Wie steht er zu demjenigen, dem er das sagt? Ist es für einen persönlich überhaupt wichtig zu wissen, ob die Aussage stimmt oder nicht und was passiert, wenn ich das einfach ignoriere? Wie weit lasse ich zu, daß diese Aussage mich beeinflusst, wahr oder nicht? Bin ich mit der Aussage einverstanden, unabhängig davon ob sie nun stimmt oder nicht? Muss ich überhaupt darauf eingehen? Muss ich darauf eingehen, welchen Grund hätte ich dafür oder kann ich mir nicht lieber ein Ei drauf backen, besonders wenn man den Wahrheitsgehalt nicht definitiv bestimmen kann?

hm, also zuerst mal, glaubt der, der mir eine Info gibt, diese Info selber? Hier findet man dann Leute, die wissen, daß am 21.12. die welt untergeht, und nicht versuchen noch das maximum aus der Zeit herauszuholen. (Warum nicht meinen besitz verkaufen, und noch ein paar Monate gut davon leben, anstatt sparen, und reich sterben?) Wer nicht nach der Info lebt glaubt sie nicht.

Dann welches eigeninterese hat der andere?

Welche Gegeninfos gibt es, und welche eigeninteressen hat der Gegeninfogeber?

Wie wahrscheinlich ist es, daß es wahr ist?

Welchen psychischen Druck übt man aus, ist dieser Druck nötig?

Wahrnehmung? nicht alles was man wahrnimmt ist wahr.

Dann wirft man die Antworten auf diese fragen in einen topf, und rührt um, Das wird dann im Backrohr gebacken, und dann hat man wahrscheinlich die Wahrheit.

Unwahr ist etwas, wenn es von Hass erfüllt gesagt wird.

Wahr ist etwas, wenn es Menschen auf einen guten Weg führt.

Unrichtig ist etwas, wenn es als Information nicht zutrifft.

Richtig ist etwas, wenn es als Information zutrifft, egal ob es mir gefällt oder nicht.

Die letzten beiden Urteile kann man durch Wissen formulieren.

Die ersten beiden sind Sache der Intuition.

Aber beide Kategorien sollte man strikt unterscheiden. Das wird her ständig missachtet, indem Richtiges, das einem Antwortenden nicht gefällt, mit Daumen runter kommentiert wird. Mal sehen, ob sich das bei dem neuen Bewertungssystem ändert. Wenn nicht, ist es mir auch egal. Ich möchte nur, dass Experten sagen können, wenn etwas unzutreffend ist.

ich "weiss" gar nicht, was wahr ist. ich versuch damit zu leben, was für mich funktioniert. das ist oft schon schwierig genug.

zur erkenntnis hab ich dies gefunden:

< Gegenüber alltäglichen Überlegungen gewinnen die erkenntnistheoretischen im selben Moment oft eine kaum ernstzunehmende Dimension. Wittgenstein sprach das 1951 in seinen Überlegungen Über Gewißheit (erst nach seinem Tode 1969 veröffentlicht) mit Humor an:

„Ich sitze mit einem Philosophen im Garten; er sagt zum wiederholten Male: ‚Ich weiß, dass das ein Baum ist‘, wobei er auf einen Baum in der Nähe zeigt. Ein Dritter kommt daher und hört das, und ich sage ihm: ‚Dieser Mensch ist nicht verrückt: Wir philosophieren nur.‘“ >