Warum immer nur die negativen Seiten bei Religionsthemen?
Viele User/innen sind immer schnell bei der Hand, die (zweifellos vorhandenen) negativen Seiten von Glaube und Religion zu benennen. Wäre es nicht fair und viel "wissenschaftlicher" alle Seiten zu beleuchten?
Vordenker und Visionär2016-09-03T07:55:01Z
"Religionsthemen" sind negativ, denn sie verkörpern den "Gott dieser Welt" (Offb.12,9; Eph.2,2). Unser ewige Schöpfer hat solche "Themen" nicht nötig (Jes.45,22; Joh.17,17; Offb.22,18-19). .
Der Sinn des Menschen, der im natürlichen Zustand verfinstert und verderbt ist, wird erst durch die Wiedergeburt erneuert, so das der Heilige Geist sich ihm mitteilen und offenbaren kann. Der natürliche Sinn ist die Werkstätte des geistigen Denkens, das Organ des geistigen Erfassens und Wissen, d.h. der Vernunft ist, so können wir jetzt sagen, dass der Sinn des Wiedergeborenen Menschen die Werkstätte ist, wo der Heilige Geist arbeitet, eben das Organ, vermittels dessen der Heilige Geist uns die göttlichen Wahrheiten klar und deutlich ins Bewusstsein führt, dass sie lebendig werden. Als Beispiel hierfür: Wir können den Menschlichen Sinn (Nur) mit einer elektrischen Lampe vergleichen, die, wenn sie mit dem elektrischen Strom in Verbindung gebracht wird, aufleuchtet!
Warum die negativen Seiten? Weil sie Nebenstehende betreffen, die weder damit behelligt werden wollen, noch in in irgendeiner Form "missioniert" werden wollen. Weil die ganzen positiven Aspekte der Religion die negativen nicht nur nicht aufwiegen oder ungeschehen machen, sondern vergällen. Weil Religion in der Regel auch noch mit der Behauptung absoluter Moral und absoluter Gerechtigkeit verbunden ist, die Ergebnisse in der Praxis aber eher "suboptimal" ausfallen, die Probleme dort entstehen, wo Religion längst von einer Ethik überholt wurde, die ohne die Religionen formuliert wird. Weil Religion auch heute noch ein Instrument der "Macht und Mächtigen" ist, um die Leute zu manipulieren, gefügig zu machen, klein zu halten. Weil organisierte Religion auch insbesondere nicht dazu angetreten ist, das Leben der Menschen besser zu machen, an an sich unhaltbaren Zuständen etwas zu verändern, sondern zu ertragen und zu erdulden, was änderbar ist.
Es gäbe hier sicherlich noch mehr zu nennen, aber mir fällt gegenwärtig nicht mehr ein. Man kann hier auch deutlich konkreter werden, denn die negativen Seiten sind vielzählig und fassettenreich.
Der Hauptpunkt ist aber sicherlich, dass in einer nüchternen Kosten/Nutzen-Betrachtung die "Kosten" für Religion einfach zu groß geworden sind, eigentlich sogar immer waren - nicht nur für besagte Nebenstehende, die von der Religion nicht behelligt werden wollen, sondern auch für die Gläubigen selbst.
Der hier bereits erwähnte Karl Marx hatte es tatsächlich in seiner Religionskritik auf den Punkt gebracht. Religion "sediert" die Leute tatsächlich, damit sie sich nicht emanzipieren und aufbegehren, ihr Glück selbst in die Hand nehmen, und sie stellt gleichzeitig Gift und Gegengift dar.
Das zeigt sich auch überall dort, wo Religiöse an der Macht sind, wo diese sich auch dessen bewusst sind. Es ist kein Zufall, dass einer Frau Merkel auch mal als Antwort herausrutscht, dass man für die drängenden Fragen dieser Zeit mehr beten und öfter in die Bibel schauen solle. Es ist auch kein Zufall, dass die Antwort der hohen Politik auf religiösen Extremismus und Terrorismus darin besteht, nicht die Religion in ihre Schranken zu verweisen, sondern die Gesellschaft mit noch mehr Religion zwangsbeglücken zu wollen.
Da liegt der Hase im Pfeffer. Religion ist offensichtlich keine Privatsache, weil sie auch Nichtgläubige auf breiter Front in negativer Weise angeht und es einigen Religionen gewissermaßen in die Wiege gelegt ist, "die Anderen" damit anzugehen.
Das betrifft mindestens die bekannten großen monotheistischen Religionen, wenn nicht gar alle Religionen, und das halte ich für böse, schlimm, für gesellschaftlich zersetzend und für ein Hemmnis und einen Bremsschuh auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaftsordnung, die absoluter Moral eine Moral entgegenzusetzen hat, die ohne Religion und religiöse Behauptungen auskommt - faktisch gerechtfertigte Moral überhaupt erst möglich macht, weil sie ohne eine Endbegründung auskommt, deren Basis nicht nur einfach vage und unbewiesen, sondern bisher nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nicht-existent ist.
...und was die "Wissenschaftlichkeit" betrifft: vergleichende Religionswissenschaft, Geschichtsforschung, Soziologie, Psychologie, Anthropologie, Neurobiologie haben schon interessante Erkenntnisse über die Religionen. Dem gegenüber steht eine Theologie, die seit Jahrhunderten den ewig gleichen Quark breit tritt, auf einer letztendlich vagen, ungesicherten Grundprämissen. Entsprechend mager und unwissenschaftlich ist auch deren Ausbeute. Hier gibt es einfach nichts zu sehen, und das zeigt sich letztendlich auch in den Argumenten für Religion, bei denen Gläubigen nichts anderes übrig bleibt, als schwammig auf "Gefühle" zu verweisen, denn ansonsten bedient man sich nur rhetorischer Tricks und längst zerpflückte Argumentationen aus der "Mottenkiste" religiöser Apologetik. In dem Moment, in dem Theologie tatsächlich wissenschaftlich wird, schafft sich die Religion gleich selbst ab, und das weiß man auch, handelt entsprechend, indem man möglichst gar nicht handelt.
Insofern steht Merkel als Pastorentochter tatsächlich sogar symbolisch für das ganze konkrete Elend, das mit der Religion in der Gegenwart verbunden ist - Glaubenssätze wider jeder rationalen Überlegung ("Wir schaffen das!"), im Hintergrund die Macht der eigenen religiösen Mischpoke noch ausbauen wollen, entgegen jede demographische Entwicklung, und bar jeden Plans erst einmal in Schockstarre verfallen und alle Probleme ignorieren, bis der Druck so groß wird, das man zum Handeln gezwungen wird.
Diese religiöse Haltung müssen dann alle ausbaden, und deshalb wird auch weiter kritisiert, was zu kritisieren ist. Der Ton ist dabei nicht schärfer geworden, weil sich die Argumente geändert hätten, sondern weil die Probleme mit der Religion einfach drängender geworden sind. Der 11. September 2001 und die darauf folgende Entwicklung war in dieser Hinsicht vielleicht wirklich ein Schlüsselerlebnis, das einige Leute auf den Plan rief, die bis dahin noch die Füße still gehalten hatten, weil sie irgendwie noch die undifferenzierte Vorstellung hatten, dass sich die negativen Probleme mit der Religion von selbst erledigen würden. Die Zeiten sind vorbei. In den mittlerweile vergangenen 15 Jahren sieht man eher genauer hin, und es offenbart sich hinter der religiösen Fassade eigentlich nur mehr, wie sich dort der Mist stapelt, und zwar haushoch, überall.
Weil Religionen so wie kaum etwas anderes auf der Welt dazu geeignet sind, die Menschen blind zu machen, zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen. Man hat es an den langen blutigen Religionskriegen hier in Europa gesehen, man sieht es heute am Globalterror des Islam.
Sicher könnte man nun einwenden, Glaube müsse nicht unbedingt mit Religion einhergehen. Tut er aber faktisch fast immer. Der Mensch als Rudeltier glaubt dann eben doch ganz gerne im Rudel, und geht im Rudel gerne auf Andersgläubige los. Obwohl auch säkulare Ideologien ähnliche Dinge bewirken können, halte ich Religionen für grundsätzlich besonders gefährlich, weil sie häufig eine Form der unbedingten und kompromisslosen Hingabe bewirken. Schon der leiseste Zweifel wird als Sünde, und wer nicht so kompromisslos glauben kann oder will als Feind betrachtet.
Was die Welterklärungsfunktion von Religionen betrifft, so dient hier "Gott" lediglich als Lückenbüßer für all das, was man mit naturwissenschaftlichen Methoden (noch) nicht erklären kann, wobei die Wissenschaft wohl, egal wie fortgeschritten sie in Zukunft sein mag, immer noch genug Unklarheiten offen lassen wird, um Raum für eine wie auch immer geartete Gottesvorstellung zu lassen. Der Erkenntnisgewinn einer solchen religiösen "Deus ex Machina" Lösung liegt jedoch bei Null.
Last but not least macht Religion die Menschen unmündig, da sie mit Dogmen und einer vorgefertigten, oft längst nicht mehr zeitgemäßen Moral der Aufgabe enthoben werden, eigene Werturteile und Überzeugungen zu entwickeln, die sie zu einem freien und autonomen Individuum machen könnten. Genau DAS liegt nun aber gerade nicht im Interesse all jener Institutionen, die Religionen für ihre eigenen Zwecke und Interessen einzuspannen pflegen.
Auch wenn ich selbst kein Linker bin kann ich diesen Satz von Karl Marx mit voller Überzeugung unterschreiben: Religion ist Opium für das Volk.
Weil die meisten Menschen mehr die negativen Dinge sieht, und nicht die positiven Seiten . Die Unkenntnis über die heiligen Schriften ist ein weiterer Grund.