Warum neigen manche Atheisten und Gläubige in weltanschaulichen Auseinandersetzungen zur Pauschalisierung?
EINERSEITS erleben wir hier bei Clever immer wieder, dass der ein oder andere Atheist von realen problematischen Einzelerscheinungen auf das Wesen des religiösen Glaubens insgesamt schließt und Gläubige generell sowie undifferenziert als denk- und vernunftsresistente, unselbständige und fremdgesteuerte Menschen charakterisiert.
ANDERERSEITS wird versucht, Atheisten aus dem Umstand heraus, dass der Atheismus nicht normativ ist, einen "Strick zu drehen" und sie als werte- und morallose Gesellen, die nur ihrer materialistischen Lebensweise frönen darzustellen.
Nun ist jedem, der über einen gesunden Menschenverstand verfügt und unvoreingenommen die gesellschaftliche Realität betrachtet klar, dass obige klischeehafte Beurteilungen im Einzelfall auf beiden Seiten durchaus zutreffen können, aber niemals charakteristisch für Alle ist.
Warum dann aber hier im Forum diese Pauschalisierungen?
@Zwischenruf
Horrido
Quod erat demonstrandum
Es ist schon erstaunlich, wie leicht sich intelligente, jedoch engstirnige Menschen in aller Öffentlichkeit vorführen lassen!
Ausdrücklich Dank an @Khan für einen wohltuenden, interessanten und ideologiefreien Beitrag! DH
Aber ,aber werte @Bettina, wer wird denn nachtreten, das ist aber ganz und gar nicht christlich.
Ich gebe Dir ja recht, dass ich manchmal vielleicht etwas über das Ziel hinausschieße, aber wie heißt es so schön:
"Wer von Euch ohne Sünde ist,
werfe den ersten Stein "
⌈ Johannes 8,7
Ich finde manchmal deutliche und harte Worte, aber immer differenziert und nicht pauschal auf den Glauben bezogen.
Toleranz heißt nicht, Friede Freude, Eierkuchen.
Und für ein in der Öffentlichkeit bekundetes elitäres Selbstverständnis habe ich in der Tat nur Verachtung übrig, weil von diesem in der Menschheitsgeschichte schon so viel Unheil angerichtet wurde und es eine maßlose Arroganz gegenüber anderen Gläubigen darstellt.
@ An Alle
Würde ich als Veranstalter dieser Diskussionsrunde- eigentlich verstößt dies ja gegen das Clever Reglement, aber sei`s drum, ein einfaches Frage und Antwortspiel wäre stink langweilig - einen Preis hinsichtlich des Besten Pauschalisierers vergeben müssen, würden sich den in trauter Gemeinschaft @Forsethi&@Hermann teilen müssen.
Was hier an geistiger Nabelschau, Arroganz und geistigem Dunnelblick geboten wurde, "geht auf keine Kuhhaut."
Damit habe ich Faktoren genannt, die neben anderen aus meiner persönlichen Sicht ein pauschalisierendes Herangehen befördern KÖNNEN.
Mangelnde Bildung, liebe @ aeneas gehört mit Sicherheit auch zu den Einflussfaktoren, aber allein daraus lassen sich m.E.die von mir in den Details dargelegten "finalen" Pauschalisierungen nicht erklären, es sei denn Du gehst von einem sehr weitem Bildungsbegriff aus, der zum Beispiel auch Streitkultur sowie Achtung und Respekt mit einbezieht.
Nicht dass ich falsch verstanden werde, in weltanschaulichen Auseinandersetzungen- einem zugegeben sehr heiklen Gebiet- kann und darf man es ruhig auch einmal "krachen" lassen, was aber meines Erachtens nicht geht, ist alles über einen Kamm zu scheren und die einen in die morbide und die anderen in die amorale Ecke zu stellen.
Und in Auseinandersetzungen sich dies gegenseitig an den Kopf zu schmeißen, um die eigenen Pauschalisierungen zu rechtfertigen, ist Kinderei und zeugt von einem unterentwickelten geistigen Niveau. Im übrigen ist dies absolut keine Frage der Intelligenz, denn auch sehr intelligente Menschen können geistig sehr einseitig unterwegs sein und ihre Intelligenz macht sie dabei besonders gefährlich.
@Felix
Ich stimme Deinen doch recht allgemein gehaltenen Gedanken über Pauschalisierungen zu und es ist doch klar, dass wir um Pauschalisierungen in Teilbereichen nicht herumkommen und trotzdem sollten wir uns bemühen- mir fällt das auch nicht immer leicht und ich kriege da manchmal auch berechtigt von Dir ,@Avalon oder @Bettina ein paar hinter die Ohren- immer wieder sehr differenziert die Dinge betrachten und vorsichtig mit Verallgemeinerungen zu sein.
Aber meine Frage war ja sehr konkret in den Details untersetzt und die hier dargestellten "finalen" Pauschalisierungen sind für mich nicht akzeptabel- ich weiß, dass wir hierbei einer Meinung sind.
Werter@ Khan
Mir gefällt Dein Beitrag gut, vor allem, weil ich trotz unserer diametral entgegengesetzten weltanschaulichen Positionen zur Existenz eines Gottes ein Gefühl der "Seelenverwandtschaft" bezüglich der Achtung und des Respektes gegenüber dem Menschen und seiner geistig -ideellen Befindlichkeit verspüre.
Und dies lässt uns auch klar Position beziehen bezüglich jeglicher Pauschalisierung, egal aus welchem Lager sie kommen.
Uns beiden ist ein Lagerdenken fremd und das ist gut so!
@Avalon
Wir beide stimmen in vielen Fragen der hier zur Diskussion stehenden Problematik überein, insbesondere wenn es um das deutliche Ansprechen der Problemzonen des religiösen Glaubens und der Verurteilung der Resultate der Pervertierung des Glaubens geht sowie dann, wenn der Atheismus in seiner Gesamtheit unter Beschuss genommen wird.
Unterschiedliche Auffassungen haben wir bezüglich der Entstehung des religiösen Glaubens und seiner Rolle im gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozess bis in die Gegenwart hinein.
Du schreibst:"Das tue ich nicht-auf die Religion bezogen vertrete ich aber schon den Standpunkt, dass Gläubige wider aller Ratio an etwas festhalten, das keiner Reflexion standhalten kann."
Ich stimme dieser Auffassung zu, aber gebe Dir als kluger und geistreicher Frau einen Ratschlag, denke doch mal in aller Ruhe darüber nach, ob sich mit dem religiösen Glauben und der atheistischen Position im Evolutionsprozess des Menschen und seines Bewusstseins nicht zwei g
gleichberechtigte Lebensbewältigungsstrategien herausgebildet haben, die dem Menschen helfen, den Anforderungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit gerecht zu werden.
Wohlgemerkt, mir geht es hier ausschließlich um den individuellen religiösen Glauben, nicht um Religionen , religiösen Dogmen und Kirche.
Woher leitest Du eigentlich ab, dass alles unbedingt einer Reflexion durch die Ratio standhalten muss?
Die Liebe tut dies im Übrigen auch nicht.
Es gibt keinen Grund daran herum zu mäkeln, wenn Menschen , die religiös veranlagt sind, nicht in allen Fragen unseres Daseins mit rationaler Reflexion durchs leben gehen.
Entscheidend ist doch, was sie aus ihrem Glauben machen, aber die gleiche Frage muß sich auch ein Atheist stellen.
Nochmal @ Avalon
Natürlich musst Du Dich wehren, denn Du bist nicht nur eine kluge sondern auch selbstbewusste Frau, wohl dem, der so eine Partnerin an seiner Seite hat.
Ich kneife nicht vor der Auseinandersetzung, sondern werde Dir aber persönlich antworten, nur so viel , meine Gedanken Dir gegenüber waren Anregungen zum Nachdenken - keine Angriffe - die Du nicht teilen musst, die aber in der Reflexion dessen, wie Deine Aussagen bei mir angekommen sind entstanden sind.