Wie inzwischen schon 7 jährige Kinder aus KiKa Wissenssendungen wie "Wissen macht Ahh" wissen, lässt sich Fett durch Zusetzen von Tensiden im Wasser lösen, weil die Tenside auf molekularer Ebene ein Ende haben, das sich mit Wasser verbindet, und das andere Ende sich mit Fett verbindet.
Wie kann man auf dieser molekularen Ebene erklären, wie, bzw. warum sich Fett auch durch klares aber heißes Wasser lösen lässt?
2013-07-01T22:42:03Z
Nach den ersten 6 Antworten bin ich noch nicht zufrieden mit den Erklärungen.
Vielleicht hätte ich oben besser sagen sollen: "... lässt sich Fett durch Zusetzen von Tensiden *mit* Wasser lösen... " Die Tenside verbinden sich einerseits mit Fett, und andererseits mit Wasser. So ist das Fett dann mit dem Wasser verbunden. Möglicherweise ist das etwas anderes, als im Wasser *gelöst*. Diesen Unterschied könnte man in einer guten Antwort besser herausarbeiten, als es in den ersten 6 Antworten bisher der Fall ist.
Weiterhin habe ich ein Problem mit dem Hinweis, dass Fett durch Hitze flüssig wird. Normales Salatöl ist auch ohne Hitze flüssig, und lässt sich dennoch nicht ohne Tenside mit kaltem oder sogar lauwarmem Wasser vom Geschirr abwaschen. Mit richtig heißem, fast kochendem Wasser aber schon. Wird das Öl dann noch flüssiger als flüssig? Und warum haftet es dann nicht mehr am Geschirr?
pölle2013-06-30T23:35:19Z
Beste Antwort
Es gibt keine chemische Reaktion oder Erklärung! Hydrolyse ist völliger Unsinn! Fett ist in Wasser unlöslich! Bei Hitze sinkt schlicht die Viskosität und es haftet nicht mehr so fest an der Oberfläche. Ganz ab geht es eh nicht und der Hauptteil schwimmt anschließend auf dem Wasser (wie schon gesagt wurde)
Fett und Wasser sind NICHT ineinander löslich, weder in der Kälte noch in der Hitze. Je höher die Wassertemperatur umso geringer ist die Viskosität des Fettes, welches mit dem Wasser in Kontakt steht. Das erleichtert bei mechanischer Agitation der Waschflüssigkeit Wasser die Ablösung von festen Oberflächen. Man wird also festes Fett mit kaltem Wasser nur sehr unvollständig von festen Oberflächen ablösen können, es sei denn, der mechanische Energieeintrag ist ausreichend hoch (Hochdruckreiniger). Auch dabei wird das Fett nicht in Wasser gelöst sondern rein mechanisch transportiert.
Und auch bei der Verwendung von Tensiden entsteht aus Fett und Wasser keine Lösung im eigentlichen Sinn wie beispielsweise bei einer Lösung von Zucker oder Vitamin C in Wasser. Die Fettmoleküle werden emulgiert. Es entstehen je nach Intensität des mechanischen Energieeintrags (einfaches Spülen, Mixen, Ultraturrax, Hochdruckhomogenisation) unterschiedlich groÃe Fetttröpfchen, die von den Tensidmolekülen umschlossen werden und so in der wässrigen Phase stabilisiert werden. Ein Idealfall eines solchen Systems ist im Eidotter verwirklicht oder in der Milch. Hier sind die Fette optimal durch eieigene Tenside in Wasser emulgiert. Eigelb und Milch, sofern nicht eingetrocknet, kann man leicht mit warmem Wasser vom Besteck/Geschirr abspülen.
Fett kann in Wasser emulgiert (flüssig) oder dispergiert (fest) aber nicht gelöst werden! Tenside dienen dazu, die Phasen zu homogenisieren ohne dass dabei eine echte Lösung erzielt wird.
Im Fett ist auch Wasser drinnen, auch wenn man das nicht wahrnimmt.
Und durch Hitze verschmelzen halt dann Wasser und Fett.
Denn Fett schmilzt ja quasi, wenn man es erhitzt, wird also flüssig.
Somit vereinen sich dann Fett und Wasser, wenn man sie erhitzt.
Doch beim Abkühlen geschieht es dann, dass die fettigen Anteile wieder hart werden und man dann "Fettbrösel" im kalten Wasser und unsauberes Wasser halt.
Darum sagt man ja immer, dass man Fett nicht in den Abfluss schütten darf, da man dann das Wasser nur schwer filtern kann.
Beim Erhitzen bilden sich durch Hydrolyse ungesättigte Fettsäuren. Diese zerfallen in Aldehyde, Ketone, Säuren usw. Durch diesen Prozess verliert Fett seine Bindungsfähigkeit.