Warum die Kinder taufen lassen wenn man die Kirche ablehnt?
Zwei Freunde von mir haben jetzt ihre Kinder taufen lassen, obwohl sie sich in den vergangenen Jahren mehrfach deutlich ablehnend der (katholischen) Kirche gegenüber geäußert haben, ist das nicht verlogen? Kann man dann die Kinder, wenn sie größer sind nicht selbst entscheiden lassen? Geht es dann doch nur um die Kohle, die's zur Taufe gibt?!?!?!
doitsujin752012-12-13T11:05:03Z
Beste Antwort
Es ist sicherlich eine falsche Form von Traditionsbewusstsein, die Taufe wider der eigenen Überzeugungen durchzuziehen. "Weil man es so macht" oder "weil es immer so war" ist bestimmt kein verünftiges und schlüssiges Argument. Das gilt für mich übrigens so auch für die kirchliche Eheschließung, die in meinem Umfeld, auch wider der eigenen Überzeugungen, gnadenlos durchgezogen wird. Im Gegensatz zur Ehe hat man aber bei der Taufe noch einen kleinen Neuankömmling mit an Bord, der noch keine willentlichen, bewussten Entscheidungen treffen kann. Da kann man nur hoffen, dass die Eltern auch immer zuerst das Wohlergehen des Kindes im Sinn haben, nicht die eigenen Eitelkeiten und Befindlichkeiten.
Wenn es aber um das Wohlergehen des Kindes geht, dann darf man auch nicht außer Acht lassen, dass es auch negative Konsequenzen für das Kind mit sich ziehen kann, wenn es nicht getauft wird und den üblichen religiösen Werdegang durchläuft. Der Druck, den Familie und Gesellschaft unter Umständen ausüben kann, die Ausgrenzungen und die Benachteiligungen, mit der man vielleicht in bestimmten Konstellationen konfrontiert ist, können auch direkt auf die Kinder einwirken, nicht nur auf die Eltern. Da muss man dann schon abwägen, ob man immer den richtigen Weg, im Interesse des Kindes, einschlägt. Das kann dann auch bedeuten, dass man gegen die eigenen religiösen Überzeugungen handelt. Letztendlich müssen Eltern deshalb in diesem Dilemma abwägen, wie sie denn handeln wollen, auch im Hinblick darauf, wie gefestigt sie selbst sind und wie weit sie in der Lage sind, das Kind eben vor negativen Auswirkungen zu schützen. Das ist in der anonymen, pluralistischen Gesellschaft einer Großstadt mit Sicherheit einfacher, als in einem Dorf, in einer wenig religiösen Familie einfacher als in einer die fundamental-christlich eingestellt ist. Ich will mir angesichts dieser verschiedenen Grundvoraussetzungen kein Pauschalurteil anmaßen.
Ich persönlich würde meine Kinder nicht taufen lassen wollen, und mir wäre auch sehr daran gelegen, sie von früher religiöser Indoktrination fernhalten zu wollen, was angesichts der Kindergarten- und Schullandschaft in meiner Stadt ein nahezu unmögliches Unterfangen sein dürfte. Dementsprechend wäre mir eher daran gelegen, dass meine Kinder eine humanistische Bildung und Ethik erlernen, keine religiöse Doktrin, sondern wertneutrale Information über verschiedene Religionen. Den Beginn des vierzehnten Lebensjahres, den der Gesetzgeber als Beginn der Religionsmündigkeit ansieht, halte ich für sinnvoll. Trotz alledem kann auch ich mir vorstellen, dass ich unter bestimmten Umständen nachgeben würde, aber immer nur zum Wohle des Kindes.
Eltern sollen ihren Kindern das Leben ermöglichen, dazu gehört selbstverständlich auch Gott oder nicht. Verlogen ist das, was die katholische Kirche da mit dem christlichen Glauben macht und treibt. Ich bin auch gegen die Kirche und den Vatikan. Schau nur mal, was Vatikan übersetzt heisst. Dann kannst du vielleicht etwas mehr deine Augen gegenüber der katholischen Kirche öffnen (GIBT NOCH VIEL MEHR BEISPIELE). Meine Kirche ist das Wort Gottes und Jesus. Meine Kinder würden trotz allem getauft werden. Um klar zu stellen wem sie angehören. Was sie dann selbst im Alter daraus machen würden, wäre ihre eigene Sache.
Katholiken sind nun mal schon immer falsch und wenn sie ihre Kinder nicht taufen lassen werden sie später ausgegrenzt und der poppe hat ja auch nichts verdient am schlümsten in Bayern.
Ja, warum lässt mam sie taufen? Hast Du schon so etwas in der Bibel gelesen? Wo steht, dass man Baby taufen soll? Es steht, dass Menschen die Jesus nachfolgen sich taufen lassen sollen. Menschen, die ihren Glauben bezeugen, Menschen die zum Glauben kommen. Und ein Baby versteht ja noch nichts. Es muss zuerst wachsen und solche Dinge verstehen. Erst wenn das Kind soweit ist, oder der junge Erwachsene, darf es selber entscheiden, ob es glauben will oder nicht. Die Taufe ist ein klarer Ausdruck, dass man glaubt! Kein Zwang und die *Babytaufe* ist ein Zwang. Das Kind kommt auch nicht in die Hölle, weil es nicht getauft ist.
bin auch schon lange aus der kirche ausgetreten und habe meine jungs nicht taufen lassen. sie waren aber in einem evangelischen kiga, und die religiösen sachen fanden sie gut. den beiden mädels von einer freundin (ebenfalls aus der kirche ausgetreten) gefiel das auch. die 4 kinder (zwischen 4 und 7 jahren damals) haben uns dann gebeten, sie taufen zu lassen. okay, warum auch nicht in dem alter? wir haben dann eine doppeltaufe organisiert. war lustig. man muss dazu sagen, dass der evangelische pfarrer auch ein recht lustiger typ ist und gut mit kindern kann. wenn sie später nicht mehr wollen, können sie ja selber entscheiden. achso...kohle. nö, da gab es keine kohle. die kerzen und kettchen hat die verwandtschaft gespendet, aber das essen nach der taufe musste schon ich löhnen. naja...