Liegt es an fehlenden Beweisen, dass viele Menschen nicht glauben können, wollen (s.D.)?
Immer wieder taucht ja hier die Forderung nach Beweisen in Sachen "Religion" auf. Da komme ich doch zu dem Schluss, dass die Beweisforderer zu gerne auch glauben würden, gäbe es sie, die Beweise.
Lieber @Kapaun, auch wenn du ohne Religion gut zurecht kommst (woran ich nicht zweifele) bist du mir nicht unsympathisch. Ich verteile meine Sympathie für andere Menschen nicht nach deren Weltanschauung. Die meisten meiner Freunde beschäftigen sich überhaupt nicht mit Religion, nicht einmal mit Beweisfragen. Das findet nur in meinem Köpfchen statt - ohne dass er daran aber zerbricht :-)
@Nebelletsfetzthenetz: Mach dir nichts aus den vielen DRunter (von mir gibts einen DRauf!); es handelt sich wahrscheinlich um genau den Personenkreis, den du angesprochen hast. Ich finde deine Antwort recht gut.
@Problembär: Würde es sich um eine juristische Frage handeln, hättest du natürlich vollkommen recht; ich kann da ein Lied von singen, denn als Schöffe bei einem Landgericht erlebe ich es immer wieder, dass so mancher uns was glauben machen will , aber es nicht beweisen kann. Dann ist es schlecht für den, der was behauptet. Das gilt selbst bei kirchenrechtlichen Fragen.
Nun ist aber der religiöse Glaube kein Gegenstand juristischer Art; da reicht vollkommen die eigene Überzeugung.
@doodlebugger57: Du hast da einen interessanten und engagierten Beitrag geleistet; dafür danke ich dir.
Du benutzt häufig das Wort "irrational" und stellst ihm den Gegenpol entgegen "rational". Nun lesen wir gemeinhin "rational" als "vernünftig" (ratio = Vernunft). ergo wäre das andere dann "unvernünftig".
In diesem Zusammenhang aber, also in Glaubensfragen, finde ich den Begriff "unvernünftig" eher fehl am Platze. Es ist ja nicht unvernünftig, wenn ein Mensch etwas glaubt, was ihm das Leben bestehen hilft. Das gilt auch für den Atheisten für seine Annahme. Und so setze ich dem Begriff "rational" eher einen anderen Begriff gegenüber, nämlich "emotional", also: "Gefühl". Und wir Menschen verfügen ja über beides: Vernunft und Gefühl.
Und Glaube ist in erster Linie einmal eine "gefühlte Angelegenheit", die sich allerdings aus vielen Hinweisen speisen kann.
...Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft oder Kirche und schon gar keiner Sekte an - also Lollis (ein hübscher Beitrag) erwarte ich nicht; ebenfalls keine Jungfrauen. Und die Nietzsche-Geschichte mit dem Bettler ist ja so übel nicht. Sie findet vor allem deshalb meine Zustimmung (ich mag Nietzsche gerne lesen), weil da von Freiheit die Rede ist, von der freien Entfaltung und dem freien Willen. Und genau das, nämlich die Freiheit, besitzt der Mensch (nicht auf das tägliche Leben bezogen), denn seine Seele kann sich hier völlig frei entwickeln: vom abgrundtiefem Bösen bis zur Liebe. Und so halte ich auch die Reinkarnation für eine mögliche Weise, die Seele zu entwickeln, denn ein Leben reicht kaum aus. Da bin ich dann eher in östliche Richtung geprägt.
Aber nun zum Ausgangspunkt: Gefühle wie der Glaube an Gott oder das Leben nach dem Tode oder der Glaube an eine energetische Kraft muss niemand dem anderen beweisen. Er hat sie - vielleicht im Laufe des Lebens entwickelt. Du musst das ei
...das musst du einfach nur Kenntnis nehmen - oder nicht. Ein Streit darüber lohnt gar nicht.
@doodlebugger57: Schön, dass du einräumst "mein Verstand" - damit kann ich gut leben.
Und hier noch zwei Sprüche von Marie von Ebner-Eschenbach aus ihren berühmten Aphorismen:
"Die verstehen sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt".
"Was ein Mensch glaubt oder woran er zweifelt, ist gleich bezeichnend für die Stärke seines Geistes."