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Der Buddhismus ist im Kern eine Religion ohne Gott. In buddhistischen Mythen und Legenden kommen zwar Götter vor, aber sie spielen eine untergeordnete Rolle. Erlösung ist für den Buddhismus kein Geschenk Gottes, sondern der Mensch muß sich durch eigenes Bemühen selbst erlösen.
Schon bald nach dem Tod Gautama Buddhas setzten Tendenzen ein, den Meister zu einem Wesen höherer Art zu verklären. Dabei entwickelten sich verschiedene Richtungen: die einen hielten daran fest, daß Gautama zwar ein Heiliger, aber doch ein Mensch gewesen sei; andere Schulen neigten stärker dazu, in ihm ein übernatürliches Wesen zu erblicken. Andere sahen in Gautama die Inkarnation eines himmlischen Buddha, der sich schon in mehreren Vorgängern Gautamas verkörpert habe. Wiederum andere glaubten, daß Buddha gar nicht selbst auf der Erde erschienen sei, sondern im Himmel geblieben sei und nur ein Abbild von sich auf die Erde geschickt habe. Um 400 n.Chr. entstand eine Richtung, die einen Ur-Buddha als Gott, als Schöpfer und Erlöser verehrt.
Aber das sind alles spätere Entwicklungen. Der ursprüngliche Buddhismus war, wie gesagt, eine Religion ohne Gott.
Im Hinduismus gibt es eine Vielzahl von Göttern, wobei er eine Tendenz zum Monotheismus oder besser gesagt zum sogenannten "Henotheismus" hat, d.h. zu einer Auffassung, die in den verschiedenen Göttern letztlich nur verschiedene Erscheinungsformen ein und desselben einzigen Gottes sehen. In diesem Sinne sehen heute gebildete Hindus Brahman als einzigen Gott und die anderen hinduistischen Götter nur als seine unterschiedlichen Erscheinungsformen an. Aber auch für den Hinduismus gilt: Gott spielt für den Hinduismus nicht die zentrale Rolle als Retter und Erlöser, die er im Judentum, Christentum und Islam hat. Gott bzw. die Götter helfen den Menschen zwar, aber erlösen müssen sie sich durch eigenes Bemühen selbst.
Klaus Grinsky
Wenn überhaupt, dann einzig der Buddhismus.
Aber es ist eh nicht ganz geklärt, ob der Buddhismus tatsächlich
so primitiv ist, daà er noch als Religion gesehen werden kann,
oder stattdessen als Weisheitslehre, philosophisches System
oder befreiende, kontemplative und/oder meditave
Werte, Normen und Techniken anerkannt werden sollte.