Würdet ihr nur an diese ungerechte Welt glauben und könntet einen 3.WK auslösen, würdet ihr den Knopf drücken?

Die Frage soll bitte nicht als Angriff verstanden werden, sondern als ehrliche Frage.Ich kann mich nicht wirklich in Atheisten hereinversetzen und versuche, diese andere Sichtweise zu verstehen.Wenn man also eine Welt nimmt, in der die meisten Menschen ohnehin sagen, sie wäre nun mal ungerecht, in der Pädophile. alte Naziverbrecher usw. teilweise davonkommen, ein schönes, langes Leben haben und sich nie für etwas verantworten müssen, während Guten Menschen oft schreckliche Dinge geschehen, ohne wirklichen Trost für die Angehörigen (z.B. Mütter), wozu wäre diese Welt überhaupt gut??

Jedenfalls finde ich diese Vorstellung geradezu erschreckend und ich frage mich, wie sich jemand verhalten würde, wenn er diesem (in diesem Szenario) Unrecht einfach ein Ende machen könnte.Da ja alle anderen Werte nur auf Gerechtigkeit aufbauen (Liebe usw.) wären diese Dinge mit dem Verlust der Gerechtigkeit automatisch auch unwichtig, also könnte man ja zu dem Schluss kommen:"Weg mit dem Mist!!"

Jedenfalls wäre das meine Meinung und auch Entscheidung, die ich in diesem Szenario treffen würde (im wirklichen Leben habe ich aber eine andere Überzeugung).Könnt ihr mir sagen, wie ihr euch verhalten würdet (Knopf drücken oder nicht) und diese Entscheidung begründen..?
Diese Frage geht übrigens gleichermaßen an Atheisten und Gläubige, auch an Agnostiker, die zwischen den Fronten stehn und was es sonst noch so geben mag und was ich vieleicht vergessen habe.

2012-04-19T04:44:43Z

@Kartoffel, Kurzfassung:Welt ungerecht, kein Gott, keine Gerechtigkeit, Fazit:Das Böse gewinnt!Welt nun (wenn Möglichkeit besteht) vernichten und damit alles Böse und die Ungerechtigkeit der Welt, oder die Welt weiter existieren lassen..?

Antwortmöglichkeiten:Vernichten/nicht vernichten, mit Begründung!
Ich hoffe, diese kurze Zusammenfassung meiner Frage ist für dich etwas weniger verwirrend.

?2012-04-19T09:11:03Z

Beste Antwort

Ich weiß, gleich prasselt es Daumen runter, weil es niemand hören und schon gar nicht begreifen will.
Dennoch:
Diese Welt ist sozusagen die tiefste Stufe, die eine menschliche Seele bevölkern kann. Viele fragen immer nach der Hölle: Freunde, wir leben inmitten dieses materiellen negativen Zustandes. Zum Glück aber erleben wir hier auch Gerechtigkeit, Liebe, Menschlichkeit.
Woran liegt das: diese Erde wird von den unterschiedlichsten Seelen bewohnt; von den ganz niedrigen bis zu den hohen und gereiften Seelen. Hier ist also alles möglich: größter Hass und größte Liebe. Wir müssen uns nur entscheiden.
Wir sollten aber nicht über diese Welt jammern; sondern jeder sollte nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten, diese Welt versuchen. sozial und menschlich zu gestalten. Jeder von uns hat die Möglichkeit.
Auch wenn ich kein Christ bin (ich gehöre keiner Religion an), so gibt doch das Wort Jesu "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" nachdenklichen zu denken.
Diese Welt ist auch nicht die Heimat unserer Seelen - sie ist eine "Schule" (siehe oben). Also lernen wir, versuchen wir das beste - jeder in und mit seinem Glauben und auch der Atheist ist davon nicht befreit. Nicht jammern, sondern t u n !!

@Gelassener: Diese "kritischen Theologen" haben ja schon damals Jesus ans Kreuz genagelt, weil er eine Botschaft verkündete, die "nicht in die Welt passte". Diese Theologen waren im übrigen ein Anlass (neben vielen anderen), dass ich aus der evang. Kirche austrat. Denn welche Folge hat diese Einstellung? Die Folge ist der politische Kampf um die beste soziale Gerechtigkeit. Das aber hat nichts, aber auch rein gar nichts zu tun mit Religion. Viele "Predigten" gipfelten dann in der Aufforderung, "sozial" (also SPD) zu wählen bzw. "christlich" oder CDU zu wählen. Der Tod jedes spirituellen Empfindens. Da sind Wahlspots oder Parteiprogrogramme wesentlich spannender als solche Predigten.

Ich will aber nicht missverstanden werden, denn selbstverständlich bleibt es eine menschliche Aufgabe, diese Welt auch menschlich zu gestalten. Daran sollte jeder - ob gläubig oder nicht - nach seinen Kräften mitarbeiten- auch politisch aktiv. Es gibt ja nichts dagegen einzuwenden, unser "irdisches Wohnzimmer" angenehm zu gestalten. Nur der "Auszug" aus diesem Wohnzimmer ist so sicher wie das Amen in der Kirche - dies geschieht mal früher, mal später.
Diese Trennung bzw. dieser Unterschied aber zwischen rein weltlichen Bemühungen (die ich unterstütze) und der eigentlichen Bestimmung des Menschen (Religion) fällt auch heute - wie vor mehr als 2000 Jahren - dir und den meisten Menschen ungeheuer schwer.

@Gelassener: Ich kenne den Link, denn ein User (vielleicht kannst du ahnen, wer es war) schickte ihn mir einmal, nachdem wir uns persönlich getroffen haben. Er verfolgt etwa die gleiche Auffassung wie du. Nachdem ich ihm allerdings deutlich gemacht habe, dass das nicht "mein Ding" ist, wurde der Kontakt von ihm nicht mehr verfolgt. Mir ist auch die generelle Theologie, die da verfolgt wird, sehr bekannt. Sie ist ja auch nicht neu. Sie ist zweifellos geprägt vom Versuch, die Erde, die Welt für alle bewohnbar zu machen - ich hab da gar nichts gegen einzuwenden als politisches und gesellschaftliches Ziel.
Religion bedeutet für mich etwas ganz anderes.

Annette2012-04-20T01:36:45Z

Fordert man,daß Gott eingreift und allem Unrecht ein Ende setzt,passiert wohl folgendes:
Alle Mörder fallen tot um, alle,die irgendwann mal morden würden fallen tot um, alle die im Straßenverkehr mal jemanden tot fahrn...alle,wegen denen sich Menschen umbringen würden...alle,die durch eine Lüge andere Menschen zutiefst verletzen...die Kinder quälen...die Kriege anzetteln...die Tiere töten...die die Gesundheit anderer durch Luftverschmutzung gefährden...
Werden dann noch die persönlichen Bereinigungswünsche jedes Menschen berücksichtigt, wären wir alle tot.
Deshalb danke ich jeden Tag Jesus Christus für seine große Geduld.

Darjeeling2012-04-19T16:17:43Z

Nein, würde ich auf gar keinen Fall machen.

Als Christ beteilige ich mich nicht an Kriegen, schon gar nicht als Auslöser.

Außerdem würde ich damit zeigen, dass ich nicht auf Gott vertraue. Ich vertraue nicht darauf, dass Gott zu seiner Zeit in Ordnung bringen kann. Das wäre eine schwere Sünde, wenn ich mir anmaße, an seiner Stelle zu handeln.

Christen ist es durch ihren Herrn, Jesus Christus, verboten, das Schwert in die Hand zu nehmen. Hätten sich alle Christen beim 1. + 2. Weltkrieg daran gehalten, hätte es Millionen weniger Tote gegeben.

So haben sich Glaubensbrüder unterschiedlicher Nationen gegenseitig umgebracht. Hat nicht die Religion viel Blut und Elend über die Menschen gebracht? Alles ,weil sie glaubten, die Dinge selbst in die Hand nehmen zu müssen anstatt auf Gott zu vertrauen.

Gelassener2012-04-19T14:24:25Z

NIEMALS würde ich das tun, im Gegenteil, hätte ich die Möglichkeit, dann würde ich dem, der die Absicht hat den Knopf zu drücken, versinnbildlicht gesagt, die Hand abhacken!
Als Mensch, der mit jeglichem religiösen Glauben persönlich nichts am Hut hat, aber mit einer zutiefst humanistischen Gesinnung, betrachte ich schon die Erwägung eines solchen Ansinnens als pervers!
Auf derartige fragwürdige Gedanken kommt man nur, wenn man das Wesen der Evolution gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse nicht versteht und hier tut sich natürlich bezüglich ihres Evolutionsverständnisses für einen gewissen Teil von religiös Gläubigen ein Problem auf.
In der Tat gibt es auf unserer Erde unzählige Beispiele von Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit, dies ist aber nicht das Resultat des Handelns von "natur aus böser Menschen" oder "gottloser Sünder", sondern ist schlicht und einfach Ausdruck des konkreten Entwicklungsniveaus der menschlichen Zivilisation.Halten wir uns doch einfach mal vor Augen, wie lange es gedauert hat, bis sich überhaupt auf dieser Welt Leben herausgebildet hat und seit welcher "historisch kurzen Zeit" der Mensch unsere Erde bevölkert!Dazu gibt es in der Bibel keine konkreten Aussagen, lediglich Metapher, aber die Wissenschaft kann auf viele verifizierbare Teilerkenntnisse verweisen.
Ausgehend von Verständnis der Evolution gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse, vor allem seiner Langwierigkeit und Anfälligkeit sind derartige Difizite für mich nicht verwunderlich.
Leider ist der Mensch im 21.Jahrhundert in seiner sozialen Kompetenz weit hinter seiner wissenschaftlich- technischen Kompetenz zurückgeblieben, aber ich glaube daran, dass der Mensch, getrieben von den natürlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsbedingungen, mit "Herz und Verstand" in der Lage ist, das "Menschsein" Schritt für Schritt zu entfalten.Das Alles wird einen nicht vorhersagbaren historisch großen Zeitraum umfassen, in dem es auch Rückschläge geben wird, dies ist nun mal der Evolution, die durch niemanden gesteuert wird, eigen.
Meine Hoffnung und Zuversicht in die Potenzen der Menschen erwächst nicht aus einem imaginären Glaube, sondern aus der Analyse der bisherigen Mesnchheitsentwicklung, die augenscheinlich macht, dass sie in Richtung der Realisierung ihrer ureigensten Interessen zwar langsam, aber dennoch vorrankommt.
Niemand kann doch ernsthaft bestreiten, dass es in den entwickelten Industriestaaten in den letzten 200 Jahren eine Revolution bezüglich des Stellenwertes des menschlichen Lebens gegeben hat, was am besten darin zum Ausdruck kommt, dass der Humanismus im kollektiven Bewußtsein der Menschen Akzeptanz gefunden hat.Vor 500 Jahren war es in unseren Breiten noch eine "Volksbelustigung" wenn Menschen verbrannt, gevierteilt, gehäutet etc.wurden.
@Felix
Es gibt Erkenntnisse "kritischer" Theologen, die davon ausgehen, dass im Gegensatz der bisherigen Interpretation der Bibel, der Kern der orginären Botschaft des Jesus von Nazaret darin besteht, dass das "Reich Gottes " bereits JETZT und HIER besteht und es darum geht es im Sinne der Lehren von Jesus auszugestalten und zu vervollkommnen.
Diese Auffassungen geben einem Jenseits keinerlei Platz.
@Nochmal Felix
Ich sehe schon, Du hast mich mißverstanden und argumentierst gegen etwas, was ich gar nicht im Auge hatte.
Lies mal unter www.reich-gottes-jetzt.de, da wirst du brisanten "religiösen Sprengstoff" finden, eine Absage an die paulinische Kreuzestheologie und die Christologie, also Jesus nicht als Sohn Gottes, sondern Mensch und Verkünder einer Botschaft, die darauf hinausläuft, dass das "Reich gottes " nicht erst kommt(Absage an die Apokalypse) sondern schon angebrochen ist.
Hier erhalte ich aus religiöser Sicht eine Bestätigung meines Credos, dass es in erster Linie darauf ankommt, hier auf dieser Unserer, einzigen, einzigartigen und faszinierenden Welt, menschenwürdige Verhältnisse voranzubringen.
Das ist eine reale und konkrete Aufgabe, alles andere ist Spekulation.
Übrigens empfinde ich eine tiefe Ehrfurcht, Achtung und mitunter auch Ergriffenheit gegenüber unserem Universum, unserem Planeten und dem Leben, welches sich darauf entwickelt hat.
Und die Tiefe dieser Verbundenheit mit "Mutter" Natur sowie den Resultaten der Evolution erwächst bei mir gerade aus der subjektiven Erkenntnis, dass dies nicht das Ergebnis einer, wie auch immer gearteten Schöpfung ist.Dies macht für mich alles noch viel wertvoller!
@Felix zum dritten ;)
Ich denke schon, dass ich mir ein Bild von Deinem Religionsverständnis machen kann und bekunde hier offen, dass ich ihm mental weitaus näher stehe, als so manchem prononciert rein rational geprägten Weltbild, dem alles Geistige suspekt ist!
Auch wenn wir weltanschaulich sehr verschiedene Wege beschreiten, dann treffen sich unsere Wege an einer ganz bestimmten Stelle und da geht es nicht um irgendetwas, sondern um die Menschlichkeit, deren tiefster Kern die Liebe ist!

iuvaryon2012-04-19T08:44:14Z

Du wuerdest ernsthaft die menschliche Zivilisation in ein Kriegs-Chaos stuerzen oder sogar ausloeschen, nur weil die Gesellschaft in Teilbereichen ungerecht ist und es keine "divine Gerechtigkeit" gibt? Ich will nicht beleidigend wirken, aber das hat psychopathische Zuege.

@Cicero hat schon einige Punkte benannt, denen ich mich vorbehaltlos anschliessen kann. Ich wuerde dir noch folgende Ueberlegung ans Herz legen:

Das, was du eine ungerechte Welt nennst, ist gegenueber jeglichen vergangenen Zustaenden der Menschheitsgeschichte ein immenser Gerechtigkeitsfortschritt (speziell hier im "Westen"): Sklaverei und Feudalismus sind abgeschafft, jeder ist vor dem Gesetz gleich, ungeachtet des Geschlechts, der Hautfarbe, der Religion etc. Aufgrund besserer Medizin und Hygiene sterben Menschen nicht "willkuerlich" an den kleinsten Krankheiten und Verletzungen. Toleranz, Freiheit, Gleichheit etc. wurden als Werte noch nie so hoch geschaetzt wie heute, waehrend der Grad an Leid und Unterdrueckung noch nie so niedrig war. Und das alles wuerdest du vernichten wollen, wenn du koenntest, nur weil dir einige Dinge ungerecht erscheinen?

P.S.: Dass laut deiner Aussage alle anderen Werte auf Gerechtigkeit aufbauen ist ebenfalls Unsinn. Um es an deinem eigenen Beispiel festzumachen: Liebe ist nichts worauf man ein Anrecht haette, passiert fast voellig willkuerlich und ist also komplett losgeloest von Gerechtigkeit. Gnade (ein "Teilbereich" der Liebe) ist sogar per definitionem das Aussetzen von Gerechtigkeit zu Gunsten des Straftaeters. Das macht sie aber noch lange nicht unwichtig.

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