Nach der ewigen Nöhlerei an uns Migranten und Deuken möchte ich doch mal wissen, was Ihr unter erfolgreiche Integration versteht. Aus den permanenten Heuchlerfragen der üblichen Bekannten hier könnte man ja irrtümlich annehmen, es ginge nur um ein paar Kleinigkeiten wie gutes Benehmen und den Verzehr von Schweinefleisch oder anderen Müll. Aber an mir sieht man ja schon, das allein kann's für unsere Überdeutschen ja nicht sein, schließlich werden ja auch hart arbeitende Döner-Verkäufer hingerichtet, steuerzahlender Gemüsehändler geschmäht und als Integrationsverweigerer denunziert.
Wie sieht also für euch eine erfolgreiche Integration aus? Wie muss Euer Muster-Migrant idealerweise sein?
2012-03-01T06:33:33Z
@Anti DR Offen gesagt, ist mir völlig schnuppe, was du glaubst. Allein schon dämliche archaische Sprüche wie "türkisches Blut" disqualifizieren solche Leute wie dich. Wenn du auch nur halbwegs durchschnittlich gebildet wärest, wüßtest du, dass Blut keine Nationalität hat und sowas nur in Hirnmetastasen von nationalistischen Primaten existiert.
2012-03-01T06:39:38Z
@Möhre Du sprichst aus, was ich schons eit langem vermute: Der Migrant soll also brav die Schnauze halten, sich rumschubsen lassen, auf seine Rechte verzichten und sich ausschließlich auf seine Pflichten konzentrieren. Also sowas wie ein Helote, der der herrschenden arischen Spartanerschicht - Könnte man die vielleicht als "Deutaner" bezeichnen - dienen muss?
Thomas2012-03-02T04:23:35Z
Beste Antwort
Ich denke, man kann das nicht an einigen bestimmten Kriterien festmachen. Es ist immer das Gesamtbild. Sicher ist Sprache sehr wichtig, aber eben nicht alles. Bei mir gibt es einen kleinen Zeitungskiosk, ich glaube es sind Türken, schon etwas älter. Sprachkenntnisse, geht so kann ohne Probleme einkaufen, aber sich unterhalten wird schon schwierig. Seine Tochter aber spricht perfekt und akzentfrei Deutsch. Für mich sind diese Leute gut integriert.
Beide Seiten, Ausländer und Deutsche, kämpfen aber oftmals um die Wertigkeit Ihrer Kulturen, dass heisst jeder meint, seine Kultur sei die richtigere. Das muss schief gehen. Besonders eklig finde ich die Deutschen, die erwarten, dass ein Migrant ein Muster-Deutscher wird und auch die Migranten, die meinen Ihre Weltanschauung sei die beste und in D ist sowieso alles Kagge.
Fazit: es gibt keine allgemein gültige Regel - so etwas hätten ja viele gern - wann ein Migrant integriert ist und wann nicht.
Zum Integrieren braucht es immer beide Seiten. Jene, die sich intergrieren (wollen) und jene die integrieren. Die zum Teil grossen Widerstände (auf beiden Seiten) lösen sich nach 1-3 Generationen langsam auf. Richtig gibt's da nicht. Je mehr beide Seiten zusammen sind, zusammen arbeiten, zusammen ihre Freizeit verbringen, umso schneller kann einer vom anderen profitieren - ja profitieren. Und wenn's nur der Abbau dummer Vorurteile wäre.
Es wird immer einen Teil geben, der sich nicht integrieren will und einen Teil, der nicht will, dass sich Migranten integrieren. Beide Gruppen sind glücklicherweise eine Minderheit, aber man sieht ja auch tagtäglich hier in YC, wie bekloppt diese sein können. Schade nur, dass diese beiden Gruppen sich nicht gegenseitig attackieren, sondern immer nur Unschuldige.
Das integrieren in jedem Land sollte man mit anpassen anfangen. Man folgt den hiesigen Gesetzen, man benimmt sich anständig und höflich. Rumschubsen und beleidigen kommt bestimmt in keiner anständigen Gesellschaft vor.
Ich lebe schon über 48 Jahre im Ausland, bin keine Gewaltverbrecherin, bin nicht drogensüchtig, bin nett und höflich, und habe somit keinerlei Probleme. Im Gegenteil ist man an mir als Deutsche interessiert, und ich berichte gerne.
Also, solange ich mich mit jemanden Unterhalten kann, er also meine Sprache versteht, ist er für mich schon integriert. Ob er jetzt Schweinefleisch isst oder Weihnachten feiert hat da für mich gar nichts mit zu tun. Ich esse ja schließlich auch nicht alles :)
Aber ich finde es (auch für die Leute selbst) sehr schade, wenn man 20 Jahre in einem Land lebt und sich nicht richtig verständigen kann. Wie will man sich denn da integrieren?
Und wenns mit der Sprache klappt, ist es für mich persönlich einfach eine Sache der Sympathie. Ich mag ja auch nicht jeden Deutschen.