ich hatte in den letzten Monaten viel Stress (2 gute Freunde und mein Lebensgefährte sind gestorben) und habe in dieser Zeit ca 15 kg abgenommen, weil ich einfach kein Essen bei mir behalten konnte. Ich habe immer unmittelbar nach dem Essen erbrochen (unfreiwillig). Mein Körpergewicht war nur noch bei 46 kg bei einer Körpergröße von 1,72. Also habe ich die Notbremse gezogen und bin zu 2 Ärzten gegangen, die aber organisch nichts feststellen konnten und mir eine Essstörung unterstellten.
Seit 2 Wochen kann ich wieder Essbares bei mir behalten, habe auch schon wieder 2 kg zugenommen, jedoch bleibt wirklich nur rohes Obst und Gemüse drin. Sobald etwas gekochtes dabei ist, sträubt sich mein Körper wieder und ich muss erbrechen.
Dabei würde ich so gerne wieder eine normale Mahlzeit zu mir nehmen. Vor allem der Verzehr von Milchprodukten und Fleisch (ja, ich bin Fleischfresser ;-) ) fehlt mir. Und auch ein Brot würde ich gerne wieder essen, aber mein Körper sagt einfach nein dazu.
Dass ich keine Essstörung habe, weiß ich, da ich ja essen WILL und auch ein unbändiges Verlangen nach Essen habe.
Kann es sein, dass das wirklich eine Reaktion meines Körpers auf den Stress ist und sollte ich mich in Therapie begeben? Und kann man sich über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich von Obst und Gemüse ernähren, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen?
2012-02-08T09:04:17Z
@ Lisa P.: ja, du hast recht, mein Essverhalten in dem Sinn ist schon gestört. Aber die Ärzte haben immer von Magersucht gesprochen oder Bulimie, jedoch war mir neu, dass es das ohne bewusstes Zutun meinerseits geben sollte.
Jocolibri2012-02-08T13:27:37Z
Beste Antwort
Kannst Du mir erklären, was das Fragezeichen hinter der Überschrift soll ? Da gehört ein Ausrufezeichen hin und dann stimmts.
Du beschreibst es doch genau und benennst es exakt. Hinter "(ja, ich bin Fleischfresser ;-) )" schreibst Du die beiden relevanten Wörter "fehlt mir" Richtig ! Dir fehlen wichtige Menschen mit ihren wertvollen Bezugspunkten. Sie sind körperlich gestorben, scheinbar verloren gegangen und wenn Dir etwas so existenziell wichtiges fehlt, ist es naheliegend, das Du unbewußt, über deinen Körper eine Überdeckung verweigerst. Das ist normal, weitverbreitet und natürlich. Du bist in der Trauer versunken und der Gang zu den Ärzten ist ein wichtiges Zeichen dafür, das Du nun bereit bist, etwas für Dich zu tun. Dich zu schützen, damit Du nicht weiter auch körperlich funktionsunfähig wirst, wie deine wertvollen Bezugspersonen.
Klar hast Du da etwas nachgemacht, weil Du Dich ihnen immer noch verbunden fühlst. Das ist okay. Sie sind ja auch gar nicht wirklich weg, sie haben nur ihre Körperlichkeit verloren, die Möglichkeit, direkt sichtbar mit Dir in Kontakt zu treten. Seelisch kannst Du sie spüren, solange Du für sie offen bist und da frage Dich mal, wenn Du an ihrer Stelle deine körperliche Funktionsfähigkeit verloren hättest, ob Du dann gewollt hättest, das sie so leiden, sich vernachlässigen, das sie Dir nachfolgen. Bin mir ziemlich sicher, das dies nicht der Fall ist.
So nun zu Dir. Eine Familienaufstellung oder besser eine Gegenüberstellung wäre wichtig, in der Du die unausgesprochenen Gefühle spüren und zulassen kannst. Hier ein Link zum Odenwald Institut mit einem konkreten Angebot - die habe bei Lübeck das osterberg Institut und dort kann es noch andere Angebote geben. http://www.odenwaldinstitut.de/seminardetailansicht_suche.php?sem_id=3816&show_kap_id[1]=&kategorie=&a=1&suchstring=Familienaufstellung
Dann bitte ich Dich, schau Dir mal das Buch "die Revolte des Körpers" von Alice Miller an. http://www.amazon.de/Die-Revolte-K%C3%B6rpers-suhrkamp-taschenbuch/dp/3518457438/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1328736111&sr=8-1 oder von Rüdiger Dahlke und Thorwald Detlefsen "Krankheit als Weg"
Ein weiterer Tipp, tief einatmen und fühlen, was Dir fehlt. Klar kommen da die Tränen und es tut weh, aber es ist wichtig diese Gefühle anzunehmen und herauszulassen. Solange Du sie in Dir unterdrückst belasten sie Dich und stören die Nahrungsaufnahme. Danke für deine Frage - es ist schön zu sehen, wie ein Mensch sich Hilfe sucht und aus so einem Tief hervorgeht. Wünsche Dir dabei viel Erfolg und verständnisvolle Menschen, die Du im Kurs mit Rainer Scheunemann sicher finden wirst, wenn Du es wagst, es mal auszuprobieren. LG Jo
Das mit dem Lebensgefährten und Freunden tut mir Leid.Du kannst ja versuchen dich ganz langsam zu gewöhnen.Mit Fleisch und Co kannst du ja langsam anfangen.Z.B isst du am Tag 1 Scheibe Wurst und nach einer Woche 2 Scheiben Wurst.Das kannst du auch mit Brot versuchen 1/4 Scheibe Brot und nach 1 Woche 1/2 und dann nach 2 Wochen 3/4 Scheiben Brot usw. Mit Milchprodukten kannst du auch langsam anfangen,ich weià nicht wie es mit Milch ist ,sonst jeden Tag ein Schluck.Sonst mit Käse oder Joghurt auch sehr wenig und du musst dich langsam dran gewöhnen.So wie du es schaffst machst du es wenn du mit Fleisch und Brot anfangen willst kannst du das machen,nur sehr wenig.Mir war auch mal schlecht bei Brot oder etwas anderes geworden,aber habe nicht erbrochen.Ich musste mich auch langsam gewöhnen.In Therapie musst du dich nicht begeben ,wenn du es alleine schaffst.In Obst und Gemüse sind viele Vitamine,damit du keine Mangelerscheinungen bekommst kannst du ja Vitamintabellten nehmen (gibt es im Supermarkt) gibt es mit Eisen,Calcium usw.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.Viel Glück und lg Pia.
Es wird die nicht helfen, aber: ich finde das alles nach dem was du durchmachen musstest durchaus normal. Ich kann dir nur den Rat geben, eventuell einmal einen Psychologen aufzusuchen der dir dabei hilft, das Erlebte zu verarbeiten. Dann wird das auch wieder mit dem Essen, körperlich bist du ja offenbar gesund. Alles Gute!!!
Aber ich sehe es wie die Ãrzte! Essstörung heiÃt ja nicht, dass du nichts isst, weil du dünner werden willst, sondern einfach, dass dein Essverhalten gestört ist, was es ja auch ist, aus welchen Gründen auch immer.
Ich würde mich, wenn wirklich alles organische ausgeschlossen ist, schon in Therapie begeben, weil du da alleine sicher nicht mehr so einfach rauskommst.