Mein kind will nun beim vater leben. wie komme ich damit klar?
Meine Tochter ist 14 und lebt seit der Trennung bei mir. ein bis zwei tage in der Woche und jedes zweites wochenende war sie beim vater. nach jedem streit den ich mit meiner tochter hatte, hat sie papa angerufen und er hat sie hier abgeholt. nun bin ich zusätzlich noch an brustkrebs erkrankt, war in der reha, sie war die zwit bei ihrem vater. grad einen tag hier, wieder streit, papa holt sie und nun will sie bei ihm bleiben, weil wir uns immer streiten. töchter in der pubertät sind schwer und ja, der papa nimmt vieles leichter. ich habe als mutter versagt. wie komme ich nun damit klar. gibt es ein forum für so etwas? habe im moment das gefühl, alles wächst über meinen kopf. chemo hinter mir, hormone schlucken und jetzt noch umzug, weil ich die gr0ße wohnung alleine nicht halten kann. wo kann ich hilfe finden? meine tochter will noch nicht mal mit mir reden. wollte sie heute von der schule abholen, um mit ihr zu reden, aber mein exmann verbietet mir das. ich soll erstmal zeit verstreichen lassen.
schnuppe2012-01-30T03:57:14Z
Beste Antwort
lasse deine Tochter doch zu ihrem Vater ziehen wenn sie es so mag deshalb bleibst Du trotzdem die Mutter. Du kannst Dir Hilfe bei einem Psychologen holen und eine kleinere Wohnung kann doch auch ganz reizvoll sein.
Laà sie zu ihm ziehen- lieber jetzt als wenn sie Dich irgendwann so hasstm das sie weg läuft zu ihm-
Sie bleibt ja trotzdem Deine Tochter und wird bald merken dass es beim Papa auch Regeln gibt und es nicht so ist wie mal auf Besuch übers Wochenende
Berede dass in aller Ruhe mit dem Vater, ohne der Tochter- denn es geht ja auch um mehr Das Kindergeld muss dann auf sein Konto- dann must Du Unterhalt an ihm zahlen für das Kind kann ja auch sein das er drauf verzichtet aber dann laà es Dir schriftlich bestätigen
Auh braucht er von Dir die schriftliche Genhmigung das Eure Tochter bei ihm wohnen darf und beide Unterschreiben Mann muss sich bei allem absichern in der heutigen zeit
Sei nicht traurig- behalte einen guten Kontakt zu ihr und glaube mir nach paar Monaten wird sie merken, das auch der Papa energisch sein kann und wird sich bei Dir ausheulen Bur dann mache ihr ,,nie,., vorwürfe sei dann eine gute Freundin und helfe ihr
wo genau du hilfe bekommst weiss ich nicht, vielleicht solltest du sie aber erst mal gehen lassen weil du dich im moment um dich selber kümmern musst dass du wieder auf die beine kommst. schau das du halt bei deiner familie (eltern, geschwister) oder freunden findest. Nebenbei könntest du deiner tochter auch mal sagen das sie ne egoistische ziege ist. immerhin kann man mit 14 realisieren wenns der mutter so schlecht geht und sich dann auch mal n bisschen zusammennehmen.
naja, du hast ja erstmal die groÃe aufgabe dich deiner gesundung zu widmen und wärest sicherlich gut beraten, dir diese zeit auch bewusst dafür zu nehmen. die melancholie und trauer sind normal wenn man streit und flüggewerden hat. und dass bei dir auch noch das existenzielle hineingerät passt natürlich gar nicht in die unbeschwingte gesunde mädchenwelt... du bist sicherlich im moment auch nicht die optimale besetzung für die erziehung einer gereizten jungen dame. (allerdings ist diese konstellation mit dem vater und der ständigen ausflucht des mädels extrablöd.... also da liegt der fehler ja nun klar auf seiner seite...) abgesehen davon: mach dir nicht noch schuldgefühle deswegen. und begginne gar nicht erst mit dem "versagt-mantra" ! lass wirklich erst mal etwas ruhe reinkommen und du kannst ja vereinbaren mit dem vater des mädels, dass er oder sie dich einfach mal informieren, wies so läuft. vielleicht als regelmäÃigen anruf wo keine probleme gewälzt werden sondern nur kurz berichtet wird. einfach mal zuhören.
und ruppigkeit bei der jungen frau ist ja nun auch kein zeichen dafür, dass sie dich nicht mag. sie muss sich halt distanzieren, weil du ja der wesentlichste teil ihrer kindheit warst. (und eine potentiell tödliche krankheit bringt ja nun auch noch einen gewaltigen schub an emotionen!)
das mit der wohnung ist vielleicht auch anders zu regeln. sprich mit dem vater deiner tochter und vielleicht findet man ja eine andere lösung.
nachtrag:
@Otto:
nein, otto, das sollte man als erwachsener tunlichst vermeiden. erstens ist solch eingeforderte rücksicht oft genug auch ein mittel für machtmissbrauch:"das kannst du mir armen kranken wesen doch nicht antun!" - [siehe 'passive aggressivität'] und auÃerdem sind solche zuweisungen wie "du bist ne egoistische ziege" auch eher zementierungen des unerwünschten verhaltens .... "du bist...!" - wie reagiert man denn darauf entweder man weist es zurück... nix gewonnen. oder man nimmt es an... - "dann ist es eben so... ich bin ne egoistische ziege!"
Wahrscheinlich ist das der beste Zeitpunkt, um sich therapeutische Hilfe zu suchen. Nicht nur, dass Krebs oftmals essenzielle Fragen aufwirft, ist es ein tobender Kampf des Körpers und des Geistes. Du musstest Ãngste und Sorgen konfrontieren, die tiefe Furchen hinterlassen und einem so machtvoll gegenüber stehen, dass man sich selbst in Stücke gerissen fühlt. Vor allem Brustkrebs, der dem eigenen Körpergefühl, dem Gefühl "Frau zu sein", so zusetzt. Du möchtest darüber reden, oder? Ich möchte dir die Möglichkeit der Therapie sehr ans Herz legen. Internetforen sind zwar ein sehr einfacher und auch anonymer Weg, können aber auch sehr destruktiv wirken, weil sie sehr stark polarisierend berichten können. Die wenigsten dort sind geschult und es ist, trotz alledem, das Internet, das keiner Schweigepflicht obliegt. Eine tiefenwirksame Hilfe sind Foren kaum. Ein Therapeut kann sehr viel gezielter auf dich eingehen und ist nur für dich da. Er wird dich nicht anlügen und es wird auch keine Querschläger geben, die in dir falsche Gefühle wecken.
Deiner Tochter solltest du ein wenig Zeit geben. Auch hier sehe ich wieder groÃe Chancen in der Therapie, die dir dabei helfen können. Ein wenig Verständnis hat sie verdient. Natürlich ist es nicht fair, sich den Streitereien durch Abhauen zu entziehen, auch nicht gesund, aber auch sie hat einiges durchgemacht. Nicht nur eine Trennung setzt Kindern zu. An Krebs erkrankte Eltern sind schwer für Kinder. Da ist die Angst vor Verlust. Eltern, die sich geschwächt durch die Medikamente anders verhalten, verändern, unerklärlich reagieren. Vielleicht schneller die Geduld verlieren oder anhänglich werden. So lange man Kind ist, sind Eltern die starken Pfeiler, die das Kind vor der Welt und allem Bösen schützen, unverwüstlich und wie Löwen kämpfen. Es tut wahnsinnig weh zu erleben, was eine solch schwere Krankheit mit den Titanen des jungen Kinderleben anstellt. Der Verlust der Haare und alle körperlichen ÃuÃerungen. Dazu die Hilflosigkeit, denn einerseits möchte man helfen, möchte, dass es wieder bergauf geht, auf der anderen Seite wünscht man sich, dass man einfach nur eine stinknormale Kindheit haben darf, was aber kaum möglich ist. So etwas führt ein Kind ebenfalls an den Tod heran, zwangsläufig, selbst, wenn man alles übersteht. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind so vielschichtig, ich kann es gar nicht alles wiedergeben. Zum einen, weil es den Rahmen hier sprengen würde und zum anderen, weil ich auch nur aus eigener, winziger Erfahrung sprechen kann. Wie schon gesagt, ein Therapeut würde hier viel bessere und erklärendere Worte treffen. Er könnte dir auch besser sagen, wie du die Situation angehst, denn er würde bessere Einblicke in das Gesamtkonstrukt bekommen. Es geht hier um dich, so viel bist du dir wert. Angesichts deiner gesundheitlichen Situation sollte es auch keine Probleme geben und die Krankenkasse sollte das übernehmen. Rede mit deinem Hausarzt und wende dich an wirkliche, fundierte Hilfe, nicht an Westentaschenpsychologen im Internet. Ich wünsche dir alles alles gute. Lass die kommende Zeit DEINE Zeit sein. Lass es dir gut gehen, mach einen schönen Urlaub, gönne dir einen Wellnesstag, tu Dinge, die dir wirklich gut tun. :) Pflege deine Seele.