Wie versteht ihr die Strophe bzw. die darin enthaltene Aussage (s.D.)?
Der Körper ist mein Wagen, die fünf Sinne sind meine Pferde, mein Verstand ist der Zügel, aber ich bin der Wagenlenker.
(aus der Bhagavad-Gita)
Die Bhagavad-Gita oder "der Gesang Gottes" ist eine der zentralen Schriften des Hinduismus. Es ist ein Art spirituelles Gedicht, das aus 700 Strophen besteht, die auf 18 Gesänge bzw. Kapitel verteilt sind. Sie ist Teil des etwa 100 000 Strophen umfassenden Epos Mahabharata.
Auch im Westen ist die Bhagavad-Gita als bedeutendes philosophisches Werk anerkannt. Viele große Gelehrte und Philosophen des Abendlandes haben sie studiert und kommentiert.
reGnau2011-07-30T10:32:21Z
Beste Antwort
Ich sehe da jeweils in jedem Satz ein entsprechendes sich sinngebendes Paar Begriffe.
Körper= Wagen= das, was mich durchs Leben bringen muss
fünf Sinne = Pferde= das was mich antreibt und meine Motivation nährt
Verstand = Zügel= Bremse, die mich vor schlimmerem bewahrt.
ICH = Wagenlenker= Psyche, die mal mehr oder weniger angespannt, entspannt ist, ist das, was mein gesamtes Tun ausmacht.
Insofern: Es sind teilweise sehr passende Vergleiche... finde ich jedenfalls.
P.S.: Ist bloss blöd, wenn der Wagen nen Platten oder ne Schramme oder eben irgendeine verbogene Latte oder irgendwas anderes hat... Was ja leider viel zu oft der Fall sein kann, wenn man das mal so sehen will.
Der Körper ist mein Wagen --> Darin ist alles vorhanden und verstaut und versetzt mich in die Möglichkeit der Ortsveränderung.
Die fünf Sinne sind meine Pferde --> Diese gegebenen Sinne versetzen mich überhaupt in die Möglichkeit mich fortzubewegen.
Mein Verstand ist der Zügel --> Der Verstand lenkt den Wagen, die Pferde und entscheidet über den Werdegang des Gefährts.
Aber ich bin der Wagenlenker --> Mehrere Faktoren machen einen Menschen aus, wie Gesundheit, gesunder Menschenverstand und daraus resultierend wird der Wagen, die Pferde und die Zügel beeinflußt.
Alles in Kurzform und Stichpunkten gehalten, denn sonst wird es ein Roman.
Ich verstehe es so: Die Seele wohnt im Körper (Wagen), die fünf Sinne ziehen mich in die eine oder andere Richtung, mein Verstand kann die Sinne zügeln, aber ich entscheide, ob ich den Sinnen oder dem Verstand folgen will.
Ich finde es sehr schön, dass Du die Bhagavad-Gita zitierst. Sie ist im Westen noch ziemlich unbekannt und hätte mehr Beachtung verdient.
die einzelseele die in der weltseele je nach vermögen aufgeht/sich entfaltet wird hier detailiert beschrieben
ein schönes gleichnis, denn das fleisch was einem zuflüster (die pferde und der wagen, also das gefährt) muss durch die vernunft (verstand) gelenkent werden!
sonst ist man ein "gerittener" der zügellos lebt ..man siehe und staune