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Wie verstehen Sie diese Aussage?

Wie verstehen Sie diese Aussage: "Pietät ist nichts als Schuldbewusstsein. Ich lebe vom Schuldbewusstsein"

10 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Du hättest vielleicht noch erwähnen sollen, woher du das hast.

    Das ist nämlich aus Remarques "Drei Kameraden". In dem Buch wird die Nachkriegszeit beschrieben, die nach dem ersten Weltkrieg, die sich dann erst später als "Zwischenkriegszeit" erweisen wird.

    Das ganze Buch umschreibt ja eine Generation, die mit den Kriegseindrücken, Inflation und den ganzen gesellschaftlichen Umbrüchen nicht richtig fertig wird. Letztendlich zieht sich der Wandel von Werten und die Orientierungslosigkeit der Gesellschaft und einzelner Charaktere durch das ganze Buch.

    In diesen Kontext muss man auch die Aussage einordnen, wie auch in den konkreten Kontext der Buchzeilen.

    Dort ist Pietät im Sinne von Respekt und Ehrbezeugung den Toten gegenüber gemeint.

    "Ich lebe vom Schuldbewusstsein. Pietät ist nichts als Schuldbewusstsein" wurde in dem Roman der Figur des Ferdinand Grau in den Mund gelegt, ein Maler, der seine Einkünfte nicht mit der freien Malererei und Kreativität bestreitet, sondern mit dem Malen von Porträts Verstorbener nach Fotovorlagen. Das Zitat ist seine Antwort auf den Einwand, dass er von der Pietät der Menschen lebe.

    Grau ist eine der desillusionierten Figuren im Roman, die grundsätzliche menschliche Tugenden und Werte in Frage stellt, und dementsprechend fällt auch die Antwort aus. Das Zitat ist eben diese Antwort.

    Ob der Autor damit allgemeingültige moralische oder ethische Aussagen aufstellen will, wage ich zu bezweifeln. Hier geht es eigentlich viel stärker um den damaligen Geistes- und Gemütszustand einer Epoche und Generation, also um den Zeitgeist. Für mich rückt jedenfalls die Charakterisierung der Figuren in den Vordergrund, was umso deutlicher wird, wenn man mehr vom Text liest: http://rudocs.exdat.com/docs/index-146750.html?pag... (Absatz 6, weiter unten)

    Um auf die grundsätzliche Frage einzugehen:

    Pietät kann man meiner Meinung nach nicht mit Schuldbewusstsein gleichsetzen. Ich sehe zwar keine absolute moralische Verpflichtung für Respekt und die Ehrfurcht vor den Toten, bin aber der Ansicht, dass es ein menschliches Grundbedürfnis ist sich der Toten zu erinnern, auch in positiv verklärter Weise und in Negation ihrer negativen Eigenschaften, die zweifelsohne jeder Mensch haben dürfte.

    Auch die weiteren im Text gefällten Aussagen über Moral und Ethik würde ich so nicht unterschreiben. Sie klingen mir einfach zu absolut, und ich habe auch ein anderes Menschenbild als das, was dort skizziert wird.

  • vor 8 Jahren

    Pietät hat nicht mit Schuld oder.....

    https://de.wikipedia.org/wiki/Piet%C3%A4t

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Pietät ist jene Ehre die ich dem Tod zolle. Jeden von uns wird er ereilen und somit hat er auch Respekt verdient. Darum ist es oberstes Gebot, all jene die an ein Weiterleben glauben, ihrer lächerlichen Götterlügen zu strafen!!!

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Pietät ist die gebotene Ehre einem Verstorbenem gegenüber und nichts anderes !

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  • Florel
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    pietaet hat jeder der sich dies im eigenem hirne fantasiert nichts mehr - oder schuldgefuehls-menschen.

    ruecksichstvoll ist das klare wort fuer pietaet - und was machen die menschen real - lach wiederspruch !

  • vor 8 Jahren

    Pietät ist nichts als Schuldbewusstsein

    das ist ein mensch der jeden tag von seinem partner in eine kirche gezwungen wird

    . Ich lebe vom Schuldbewusstsein"

    das tun fast alle menschen weil sie damit andere unter druck setzen koennen zb den partner

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Vielleicht meint der Autor damit, dass Pietät, also pflichtbewusste Ehrfurcht, immer einhergeht mit (auf den Kontext des Todes bezogen) dem Gefühl, seiner Verantwortung gegenüber dem Gestorbenen nicht nachgekommen zu sein, dass also z.B. mit der Trauer am Grab ein Kümmern nachgeholt wird, dass man zuvor unterlassen hat.

    Wichtig erscheint mir, dass dieses Gefühl der Ehrfurcht oder der Frömmigkeit nicht auf der eigenen Werteordnung beruht, sondern auf gesellschaftlicher/religiöser Basis antrainiert wird, was meiner meinung nach auf eine versteckte Ursache (evt. Schuldgefühle) hinweist. Pietät ist nich Ausdruck der eigenen Empfindungen, sondern eine Ersatzhandlung.

    Leider fehlt mir zu diesem Zitat der Kontext, aber sollte der Urheber tatsächlich "Pietät" als "pflichtbewusste Ehrfurcht" definieren, macht diese Deutung vielleicht Sinn.

    Vielleicht ist auch nur Pietät als Frömmigkeit gemeint, und der Autor glaubt, den Sinn der Religiösität in einem Schuldgefühl gegenüber dem gekreuzigten Christus auszumachen.

    Wie gesagt: Etwas mehr Kontext (Wer sagt das? Zu wem? In welcher Situation?) wäre nett :)

  • mackie
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Dem stimme ich nicht zu. Hat das ein Bestatter gesagt? Aus dessen Sicht könnte ich diese Aussage noch verstehen.

    Pietät hat aber meiner Meinung damit zu tun, dass man beispielsweise nicht schlecht über einen Toten redet. Schon gar nicht, wenn Angehörige das hören würden.

  • vor 8 Jahren

    Pietät ( Frömmigkeit, Ehrfurcht, Rücksichtnahme) hat nichts mit Schuldbewusstsein zu tun. Der " Tod " ist ein Mysterium und man sollte diesem ernst und würdevoll entgegentreten können.

    Vielleicht fühlen sich Menschen, die einem Verstorbenen zu dessen Lebzeiten nahe standen, schuldig. Aber auch das hat nichts mit Pietät zu tin

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Pietät.

    Pietät hat folgende Bedeutungen:

    Respekt und Ehrfurcht, oftmals den Toten gegenüber. Das Wort hat in Deutschland viele Bedeutungen, die alle unter „das pflichtbewusste Benehmen gegenüber Mensch und Gott“ zusammengefasst werden können, also wie Demut, väterliche Liebe und Vaterlandsliebe.

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