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Wie versteht ihr die Strophe bzw. die darin enthaltene Aussage (s.D.)?

Der Körper ist mein Wagen,

die fünf Sinne sind meine Pferde,

mein Verstand ist der Zügel,

aber ich bin der Wagenlenker.

(aus der Bhagavad-Gita)

Die Bhagavad-Gita oder "der Gesang Gottes" ist eine der zentralen Schriften des Hinduismus. Es ist ein Art spirituelles Gedicht, das aus 700 Strophen besteht, die auf 18 Gesänge bzw. Kapitel verteilt sind. Sie ist Teil des etwa 100 000 Strophen umfassenden Epos Mahabharata.

Auch im Westen ist die Bhagavad-Gita als bedeutendes philosophisches Werk anerkannt. Viele große Gelehrte und Philosophen des Abendlandes haben sie studiert und kommentiert.

16 Antworten

Bewertung
  • reGnau
    Lv 7
    vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Ich sehe da jeweils in jedem Satz ein entsprechendes sich sinngebendes Paar Begriffe.

    Körper= Wagen= das, was mich durchs Leben bringen muss

    fünf Sinne = Pferde= das was mich antreibt und meine Motivation nährt

    Verstand = Zügel= Bremse, die mich vor schlimmerem bewahrt.

    ICH = Wagenlenker= Psyche, die mal mehr oder weniger angespannt, entspannt ist, ist das, was mein gesamtes Tun ausmacht.

    Insofern: Es sind teilweise sehr passende Vergleiche... finde ich jedenfalls.

    P.S.: Ist bloss blöd, wenn der Wagen nen Platten oder ne Schramme oder eben irgendeine verbogene Latte oder irgendwas anderes hat... Was ja leider viel zu oft der Fall sein kann, wenn man das mal so sehen will.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Mit meinem Körper bewege ich mich. Ich sehe, schmecke, rieche, fühle und höre, diese Sinneseigenschaften tragen mich durch mein ganzes Leben.

    Ich kann meinen Verstand locker halten oder fester halten und ich alleine habe es in der Hand wohin der Weg mich führt. Ich bestimme selbst in welche Richtung ich gehen will.

  • vor 10 Jahren

    >Der Körper ist mein Wagen,

    so sieht er auch bei manchen aus

    >die fünf Sinne sind meine Pferde,

    und wenn ich alle fünfe gerade lasse,gehen sie mit mir durch

    das bedeutet auch,wenn ich diese Sinne nicht beherrsche,komme ich nicht von der Stelle.denn jeder galoppiert in eine andere Richtung. Also muß ich meine Sinne begrenzen oder "führen" (lassen)?

    >mein Verstand ist der Zügel,

    hier erhebe ich den Verstand um die Unwissenden zu beruhigen

    >aber ich bin der Wagenlenker

    um ihn dann zu relativieren und den Raum für Beeinflussung zu öffnen

    (ich habe jetzt nur die Strophe und meine Gedanken dazu beschrieben, ohne den Hinduismus zu beurteilen)

    Gruß aus dem Süden

  • vor 10 Jahren

    Bemerkenswert ist, dass hier zwischen dem "ich", also dem Wesen oder der Person, und den Dingen unterschieden wird, die nach häufiger Auffassung kennzeichnendes oder integrales Merkmal dieses "ich" sind.

    Zum "ich" gehört nicht der Körper oder die Sinne. Nicht einmal mein Verstand gehört zu meinem "ich". Hier stellt sich die Frage, was mit "Verstand" gemeint ist. Also die intrumentelle Vernunft, die theoretische Vernunft, mein Denken?

    Zumindest letzteres würden viele Menschen als Teil des "ich" bezeichnen. Und es gibt einige Theorien, die auch die Sinneserfahrung und die Körperlichkeit dem "ich" zurechnen würden.

    Was ist eigentlich mit Emotionen, Trieben, Begierden, Wünschen, Hoffnungen? Gehören sie zum eigentlichen "ich" oder sind sie nur Austattungsmerkmale des Wagens?

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  • vor 10 Jahren

    Ich bin für mich und für mein Tun verantwortlich.

  • vor 10 Jahren

    die einzelseele die in der weltseele je nach vermögen aufgeht/sich entfaltet wird hier detailiert beschrieben

    ein schönes gleichnis, denn das fleisch was einem zuflüster (die pferde und der wagen, also das gefährt) muss durch die vernunft (verstand) gelenkent werden!

    sonst ist man ein "gerittener" der zügellos lebt ..man siehe und staune

    grüße und frieden

  • vor 10 Jahren

    "ICH" also bin der Wagenlenker..........

    "ICH" - das ist die Summe von Körper, Sinnen und Verstand - oder mit den Worten des Gedichts: "ICH", das ist der Wagen, die Pferde und die Zügel in EINEM.

    Das zeigt deutlich genug die Problematik des Wagenlenkens auf. Denn dieses Bild ergibt ein Gespann, das sich selbst lenkt.

    Es zeigt aber zugleich auch das tröstende Bild, dass das Gespann nicht gut von einem Einzelteil gelenkt werden kann. Erst das Zusammenspiel aller "Teile" ergibt ein (erstrebenswertes) Weiterkommen. Das beinhaltet auch, dass das Unbeachten eines dieser "Teile" zu einer Schieflage der Gesamtsituation führen wird.

  • vor 10 Jahren

    ReGnau hat das wunderbarst dargelegt.

    Und für mich persönlich bedeutet der Spruch:

    Mein Körper ist meine Heimat, meine Sinne verleihen meiner Heimat Leben und Schönheit, mein Verstand ist die Waage und ich bin die Einheit aus Körper, Sinnen und Verstand.

    Mehr noch ich bin alles und alles ist ich!

  • vor 10 Jahren

    Ich verstehe es so:

    Die Seele wohnt im Körper (Wagen),

    die fünf Sinne ziehen mich in die eine oder andere Richtung,

    mein Verstand kann die Sinne zügeln,

    aber ich entscheide, ob ich den Sinnen oder dem Verstand folgen will.

    Ich finde es sehr schön, dass Du die Bhagavad-Gita zitierst. Sie ist im Westen noch ziemlich unbekannt und hätte mehr Beachtung verdient.

    Quelle(n): die Bhagavad-Gita
  • vor 10 Jahren

    möchte mich da reGenau gerne anschließen. :-)

    mir gefällt das gedicht übrigens sehr gut.

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