Kann man sich logisches Denken antraineren?

Ich kriege fast jedes Mal die Krise, wenn ich meiner 14 Jährigen Schwester in den Fächern Mathe und Physik helfen muss. Jedes Mal, wenn ich mit ihr lerne, versuche ich Verständnis zu haben, dass sie es nicht versteht und fange an ich ihr alles so spielerisch und unkompliziert wie möglich zu erklären. Aber sie steht bei Sachen, die eigentlich total logisch sind, immer total auf der Leitung. Am Ende bin ich immer kurz davor auszurasten.
Meine Eltern meinen immer, ich soll sie nicht so stressen, sie habe andere Talente, wie z.B. in künstlerischen Bereichen.
Aber was soll ihr das schon bringen??? Dann wird sie später noch so eine Möchtegern-Malerin und verdient nichts.

Ich will, dass sie endlich lernt logisch zu denken! Kann man das irgendwie trainieren?

2011-03-02T08:07:32Z


@ Jocolibri

Ich habe keine Probleme mit meinen Gefühlen.
Stell dir mal vor du erklärst jemanden drei Stunden lang etwas und er checkts einfach nicht. Würdest da nicht irgendwann ausflippen?

reGnau2011-03-02T07:47:19Z

Beste Antwort

Ja kann man zum Teil. Das muss aber nicht zwingend heissen, dass es wirklich notwendig ist.
Deine Schwester scheint eher kreative Talente zu haben und soweit ich das mal mitbekommen habe, ist es auch für Menschen mit kreativem Denkvermögen durchaus möglich logische und auch schwierige mathematische Aufgaben zu lösen. Wie beispielsweise denkst Du, ist Pythagoras auf seinen heute allseits bekannten Lehrsatz gekommen?
Er hat eine kreative Art und Weise gefunden, mathematische Logik in ein Bild einzulagern und es damit für fast jeden zugänglich zu machen.
Vielleicht solltest Du Dich einfach bloss ein bisschen mehr deiner kreativen Seite widmen und einfach einmal versuchen zusammen mit Deiner Schwester Ideen zu entwickeln, wie sie lernen kann, die Logik hinter der Mathematik zu verstehen.
Ich weiss wie schwierig das ist, habe in der Realschule auch bei gewissen Aufgaben völlig auf dem Schlauch gestanden. Allerdings die Grundgedanken und auch die mathematischen Leitregeln sind bei mir selbst als vierzigjähriger immer noch so frisch vorhanden, als wäre ich gestern erst in die Schule gegangen.
Das Problem an verschiedenen Aufgaben, beispielsweise das Berechnen von Thermen ist vermutlich ganz einfach auf einen Punkt zu bringen: man kennt die Regeln zwar, aber dadurch, dass man mehrere Regeln praktisch gleichzeitig erlernt hat, verwechselt man den Zeitpunkt der korrekten Anwendung. Das ist allerdings ein Fehler, der aufgrund der Persönlichkeit des Lernenden und aufgrund der Lernstoffmenge, entsteht.
Das ganze nennt sich Ranschburg-Phänomen. Lohnt sich echt nachzulesen drüber.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ranschburg-Ph%C3%A4nomen

@ Maqzud: Zu Deinem Zusatz an Jocolibri: Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass Deine Schwester zu dumm ist das zu kapieren. Ich glaube viel eher, dass Du ihr das ganze auf grundsätzlich bloss einem einzigen Weg erklären kannst, nämlich auf dem Weg, den DU auswendig gelernt hast und zwar scheinbar begriffen zu haben scheinst, ABER: Es gibt grundsätzlich nicht bloss EINEN WEG, um Mathematik zu begreifen und das bedeutet, das kreative Menschen eher dazu neigen, Mathematik auf eher plastischem Wege zu begreifen, das bedeutet, sie müssen praktisch tätig werden, beispielsweise die Fläche eines Würfels und damit eben auch den Satz des Pythagoras anhand der Faltung beispielsweise eines Würfels aus Papier "begreifen" lernen.
Das ist nichts für rein logisch denkende Menschen und ich glaube eher, dass DU das eigentliche Problem bei dieser Aufgabe bist und nicht deine Schwester!
Du versuchst vermutlich auf ein und demselben stupiden Weg deiner Schwester Mathematik einzupauken. Das wird vermutlich eben nicht funktionieren! Verstehe es einfach und falls Du ein Mädchen in eurer Klasse hast, welches gut in Mathematik ist, dann frage sie doch einmal, ob sie Deiner Schwester da vielleicht helfen kann, denn Mädchen sind im Allgemeinen wesentlich geduldiger und ausserdem eben auch kreativer als Jungs.
Das Ziel sollte heissen: Mathematik vermitteln, Wege finden und zwar Wege, die auch Deine Schwester kompromisslos mitgehen kann und will. Alles andere wäre eher Zwang und ich denke, dass Lernen wirklich Freude machen soll und nicht als Zwang verstanden werden soll.

Übrigens: Die Daumen runter zeigen bloss, wie sehr das männliche Ego sich angegriffen zu fühlen scheint bei meiner Antwort in dieser Frage. Ich glaube nämlich nicht, dass hier eine Objektive Bewertung dessen stattgefunden hat, was ich geschrieben hatte, bevor ich meinen Zusatz geschrieben habe.

Erika2016-12-13T11:22:47Z

Du kommst heim um 14 Uhr. Deine Frau liegt im Bett. Du willst Deine Jacke in den Kleiderschrank hängen. Im kleiderschrank steht der Schornsteinfeger. Logisch denken: der hat sich geirrt beim Fegen - oder so.

sr_fruehling2011-03-02T11:18:39Z

Wer zwingt dich zum Helfen, dass du schreibst, du musst helfen? Deine Eltern? Eventuell können deine Eltern selbst testen, wie langwierig die Hausaufgaben sich hinziehen.
Nicht jedes Fach liegt jedem. Deine Schwester muss nicht zwingend eine Malerin werden und brotlos bleiben. Physik war auchnie mein Fach, die Hebelwirkung nutze ich trotzdem gerne. Nicht alles, was uns in der Schule als sinnlos erscheint, bleibt es ein Leben lang.
Vielleicht ist deine Schwester eher eine Praktikerin, als eine Theoretikerin. Sie wird ihre Weg sicher finden, wenn die Zeit gekommen ist.
Und ja, Logik kann frau sich aneignen. Aber sie muss wollen. Logikrätsel und Braintrainer (von PM) und Sudoku sind gut geeignet dafür.

Wilken2011-03-02T07:05:08Z

Ja, indem man bewusst die Nachrichten liest und versucht, sich einen eigenen Reim drauf zu machen.

TARANTULA2011-03-02T06:59:30Z

Denke es ist möglich.
Wenn man seinen Kind von anfang an logisches Spielzeug gibt und ihm bei bringt mit nützlichen Sachen anzufangen bevor man zum sekundären Teil übergeht und z.b zeigt wie es besser wäre Aufgaben anfangen zu lösen ...


...Ich find es schade das Eltern das leider nicht so machen wie sie es machen sollten.... ich bin z.b sehr schlecht in Mathe obwohl ich mich richtig anstrenge warum ? weil ich leider nicht dieses logische denken von anfang an antrainiert bekommen habe.

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