Was bedeutet der Felsen, auf den Jesus seine Kirche bauen wollte?
Macht es Sinn, dass Jesus seine Kirche auf einen Menschen aufbaut?
15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 16 Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! 17 Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. 18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. (Matthäus 16)
2010-11-30T08:55:24Z
@kaf52ri: Psalm118,22: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
2010-11-30T08:58:27Z
@katara: Und sollten wir also die Kirche nach einem Menschen benennen, so zum Beispiel Kirche von Petrus?
2010-11-30T09:00:52Z
@AvAtAr: Da stimme ich Dir zu, dass ein Mensch die Kirche nicht tragen kann, doch in der katholischen Überlieferung wird Petrus als der Fels angesehen, auf den Jesus die Kirche baut. Darum ja meine Frage.
2010-11-30T09:31:43Z
@binefly: Jesus meinte sicher nicht einen Felsen, der dort gerade herumstand, sondern einen Felsen im übertragenen Sinn. So war auch seine Aussage: Dies BEDEUTET den Felsen...
2010-11-30T09:33:26Z
@sonycom: Darin stimme ich Dir zu, doch gibt es noch eine andere mögliche Bedeutung, die aus dem Text hervorgeht? Um was geht es noch?
2010-11-30T14:23:01Z
@ Joachim Planck: Nennst Du bitte noch die Quelle dieses Textes? Er entspricht auch meinem/unserem Verständnis dieser Schriftstelle.
Anonym2010-11-30T10:44:35Z
Beste Antwort
"Du bist Petrus der Fels...." BD Nr. 1516 vom 11.07.1940, enthalten in Buch 24
Eine gewisse Empfangsfreudigkeit ist Voraussetzung folgender Kundgabe: Der lebendige Glaube ist der Fels, auf dem Jesus Christus Seine Kirche erbaut sehen wollte.... ein Glaube, so tief und unerschütterlich, wie ihn Petrus hatte, solange der Herr in seiner Nähe war. Es war sonach Petrus ein Vorbild dessen, der der Kirche Christi angehören wollte. Denn ohne diesen Glauben war die Lehre Christi, also Sein Evangelium, nicht annehmbar.... Der Glaube allein bejaht Jesus Christus und erkennt Ihn als Gottes Sohn und Erlöser der Welt an.... Sollten also die Menschen das annehmen, was die Jünger in alle Welt verbreiteten, so mußten sie vorerst glauben an einen Gott der Liebe, Güte und Barmherzigkeit, an einen Gott der Allmacht und Weisheit, an einen Gott der Gerechtigkeit.... Dann erst konnten Seine Lehren als göttlicher Wille Eingang finden bei ihnen, also war der tiefe Glaube Voraussetzung. Es waren Seine Jünger alle tief im Glauben, und daher nahmen sie Seine Lehren sehr schnell an und suchten dem göttlichen Willen, den Er ihnen offenbart hatte, gerecht zu werden. Und dadurch drangen sie immer tiefer ein in das Wissen um göttliche Wahrheiten, und dies weckte in ihnen auch die Fähigkeit, zu lehren nach Gottes Willen, was nimmermehr möglich gewesen wäre, so es ihnen am Glauben gemangelt hätte. Also spricht der Herr "auf dir will Ich Meine Kirche bauen.".... Und Seine Kirche ist die Gemeinschaft derer, die Jesus Christus nachfolgen wollen; Seine Kirche ist die kleine Gemeinschaft derer, die alles fest und unerschütterlich glauben, was der Herr auf Erden gesagt und getan hat; die um dieses Glaubens willen Gottes Gebote zu erfüllen trachten, die das ewige Leben begehren und also das Erdenleben führen dem Willen Gottes gemäß.... Die Kirche ist eine Gemeinschaft der Gläubigen.... Und so also die Menschen im tiefsten Glauben stehen, wird keine Macht der Hölle je diesen Glauben erschüttern können und Gewalt haben über solche vollgläubige Menschen, die nur Gott suchen und Ihn als ihren Herrn und Schöpfer anerkennen. Es wird der tiefe Glaube an Gott stets die Macht des Widersachers brechen, denn wer im Glauben lebt, der lebt auch in der Liebe, und die Liebe ist des Widersachers schärfste Gegnerin. Was also ist verständlicher, als daß der Herr den gläubigsten Seiner Jünger als Beispiel anführt, daß Er einen starken Glauben zur Voraussetzung der Zugehörigkeit Seiner Kirche macht.... daß also Petrus diesen Glauben verkörperte und Jesus Christus zu Seiner Kirche alle jenen zählen will, die gleichfalls tief gläubig sind.... Wie einfach sind die Worte zu verstehen und wie verstehet sie die Welt....
Die Frage an Petrus wurde in Casarea Philippi an einer Jordanquelle gestellt. Der dortige Fels ist roter Buntsandstein und zeigt eine beeindruckende Felswand, die schon damals mit viele kleinen und großen Heiligtümer für unterschiedlich Gottheiten gefüllt war. Der Fels ist relativ weich und keineswegs unveränderlich. Mehr noch: Er zeigt die Wunden und Spuren von Jahrhunderten, die der Mensch und das Wetter daran gearbeitet haben.
Ein solcher Fels ist Petrus. Und genau auf so einen schwachen Menschen baut Jesus seine Kirche, weil eben nicht auf die persönliche Vollkommenheit, sondern auf seine Gegenwart in der Kirche ankommt. Nicht das perfekte Managment von Kirche, nicht das ungeahnte Talent für Marketing, nicht sonst eine menschliche Fähigkeit kann eine solche Kirche entstehen lassen, sondern sie immer Werk des Heiligen Geistes, weil wir Menschen dafür allein zu schwach sind.
18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. (Matthäus 16)
Ergibt gelesen mit der Reim-Art, die das AT lehrt: Öffne dich, mach einen Anfang, fasse zusammen was verstanden wird und so werden dich die Fragen nicht überwältigen.
Ich sehe diese Aussage als eine Metapher an. Der " Felsen " ist der" Glaube ", so wie ihn Petrus, obwohl auch Verräter, als erster Bekenner inne hatte. Dieser Glaube, der so stark war, daß er dafür den Märtyertod gestorben ist. Auch wir sind angehalten so einen starken Glauben zu haben, denn auch in uns ist jener " Felsen " auf den Jesus seine Kirche bauen kann.