Ist es unsinnig, eine zweite Ausbildung zu machen?
Hallo,
ich habe vor 7 Jahren Zahnarzthelferin gelernt und arbeite seitdem in dem Beruf. Es ist nicht so, dass ich ungerne zur Arbeit gehe, aber so richtig tu aufgehoben fühle ich mich in dem Beruf nicht.
Jetzt fängt im September meine neue Ausbildung an zur Fachfrau in der Systemgastronomie, das war immer mein Traumberuf und ich wollte das damals schon machen, aber es gab in meinem kleinen "Dorf" keine Lehrstellen.
Freunde und Verwandte finden es alle unsinnig, dass ich jetzt eine neue Ausbildung mache, sie sagen ich fange wieder bei 0 an und verdiene fast nichs und all die Berufsjahre bislang waren umsonst.
Doch ich sehe es anders, ich muss noch 40 Jahre arbeiten, da möchte ich doch eine Arbeit haben, die mir auch Spaß macht und nicht nur Geld bringt.
Wie seht ihr das?
2010-08-27T06:44:10Z
Entschuldigt den Fehler, "richtig gut aufgehoben" sollte das heißen.
Claude Eckl2010-08-27T07:20:52Z
Beste Antwort
Wenn Du Dir ganz sicher bist, dass Du Dich in dem neuen Beruf wirklich deutlich wohler fühlen wirst, dann ist das bestimmt die richtige Entscheidung. Wie Du schon schreibst, Du musst noch 40 Jahre arbeiten, und Geld ist dabei nicht alles. Wer sich in der Arbeit nicht wohl fühlt, ist langfristig der Gefahr ausgesetzt, einen "Durchhänger" zu bekommen, was im schlimmsten Fall zum Jobverlust oder zu stressbedingten Krankheiten führen kann, ansonsten aber jedenfalls die Lebensqualität stark beeinträchtigt.
Das Argument, all die Berufsjahre wären umsonst gewesen, zählt rechnerisch gesehen nicht wirklich, weil Du ja im Prinzip "nur" die Differenz zwischen dem vollen Gehalt und der Ausbildungsvergütung für die Zeit der zusätzlichen Ausbildung verlierst, und wenn Du in dem neuen Beruf zukünftig mehr verdienen kannst, ist das auch sehr bald wieder hereingeholt. Nur wenn Du im neuen Beruf deutlich weniger verdienen wirst, wäre es vielleicht doch angebracht, lieber die Finger davon zu lassen.
Für die Zeit der zweiten Ausbildung sollte Dir auch klar sein, dass das vorübergehend geringere Einkommen ein drastischer Einschnitt sein kann. Man hat sich ja schließlich an einen bestimmten Lebensstil gewöhnt. Wenn Du aber bisher immer gut mit dem Geld ausgekommen bist und einige Ersparnisse als "Polster" hast, sollte das kein großes Problen sein. Rechne Dir am besten mal durch, wieviel Du insgesamt pro Monat brauchst, wieviel Du während der Ausbildung bekommst und wie lange das eventuell gut geht, wobei Du unbedingt auch am Ende der Ausbildung noch was vom Finanzpolster übrig haben solltest, um gegen diverse Eventualitäten abgesichert zu sein.
Ausserdem solltest Du Dich im Vorfeld ganz genau informieren, ob der neu gewählte Beruf auch wirklich Deinen Vorstellungen entspricht. Oft sieht man bei Betrachtung "von aussen" nur bestimmte Aspekte und übersieht andere, so dass das Bild, das man davon hat, nicht immer der Wirklichkeit entspricht. Es wäre doch jammerschade, wenn Du nach einer weiteren Ausbildung und einigen Berufsjahren feststellen musst, dass der neue Beruf auf Dauer doch nicht so toll ist. Es wäre dann auch sehr schwer, wieder in den vorherigen Beruf zurückzukommen. Wenn man mal ein paar Jahre "draussen" war, ist es fast nicht mehr möglich, eine Anstellung zu bekommen und selbst wenn das gelingt, ist die Arbeit zunächst erst mal extrem mühsam, bis man wieder hineingefunden hat. Du solltest Dich auf jeden Fall gut informieren. Vielleicht kennst Du ja jemanden, der in dem Beruf tätig ist (und schon einge Berufsjahre absolviert hat). Sich mit so jemandem ausgiebig darüber zu unterhalten, wäre wohl sicher sehr hilfreich.
Ansonsten kann der Wechsel in eine zweite Ausbildung auch dahingehend sehr gut tun, dass man dadurch aus dem allgemeinen Trott herauskommt und auch mit der bereits gesammelten Lebenserfahrung in der Lage ist, in den weiteren Lehrjahren besser zu erkennen, was für den Beruf wirklich wichtig ist, so dass man später mehr Freude daran hat und somit ausserdem die Aufstiegs-Chancen deutlich besser stehen. Wenn Du also während der zweiten Ausbildung nicht "schläfst", schaffst Du Dir möglicherweise die Grundlage für ein sehr erfolgreiches und glückliches Leben.
Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute auf dem weiteren Lebensweg, wie auch immer Du die Sache angehen wirst!
Ich habe auch drei Ausbildungen. Facharbeiter, Meister und dann Studium. Aber das waren Ausbildungen, die mich vertikal nach oben brachten. Von horizontalen Qualifikationen halte ich nichts, vorher Facharbeiter und nachher Facharbeiter. Das ist verschleuderte Zeit. Traumberuf hin oder her.
da kann ich dir nur zustimmen ! man hat noch das ganze leben vor sich und immer nur das selbe machen is ja auf dauer öde! und eine 2. ausbildung ist daher immer gut, denn wenn du keinen job mehr findest in deinem alten beruf haste immer noch ne ausweichmöglichkeit und kannst dir in deinem neuen erlernten beruf nen job suchen und hast daher mehr changsen was zu finden! und wenns eh dein traum beruf dann nur zu! sowas ist nie falsch im gegenteil finde ich gut, ich mach ab 13.9 auch meine 2. ausbildung :) heute ist das eh besser, glaub mir! also in dem sinne viel erfolg und viel SpaÃ! :)