Ist die Frage nach dem Sinn des Lebens genauso unsinnig, wie die...?

Ja:

Die Antwort auf die Frage nach dem individuellen Sinn des Lebens ist so unterschiedlich wie der Essensgeschmack.

Selbst für die ausgefallensten Essenpräferenzen gibt es Befürworter, ebenso beim Sinn des Lebens.

Aber:

Unsere Gesellschaft und, kleinteiliger, unser gesamtes soziales Miteinander fusst auf dem Konzept der Intersubjektivität. Auch wenn ich bestimmte Auffassungen (also auch hinsichtlich des Sinn des Lebens und der Frage, was definitiv nicht dazu zählt) nicht teile, kann ich mich durch Austausch und Kommunikation in den Anderen hineinversetzen. Ich kann nachvollziehen, warum eine andere Person bestimme Ziele verfolgt, Ideale hegt, seinen Lebenssinn in einem Thema, einer Denkweise oder einem Ziel findet. Auch wenn ich es nicht gutheiße begreife ich, warum diese Person so denkt und könnte mir vielleicht vorstellen, an seiner Stelle ebenso zu denken.

Das ist bei der Frage, was mir schmeckt, möglicherweise anders. Mag sein, dass es emotionale oder sensorische Gründe gibt, vielleicht auch biographische. Oder physiologische bzw. genetische, nach denen ich eher der "süsse" oder der "salzige" Typ bin. Ich persönlich kann mir abstrakt vorstellen, wie es wäre, wenn ich Salat oder Pudding als größten kulinarischen Genuss bezeichnen würde - aber zur konkreten Vorstellung reicht es bei mir nicht.

Anders gesagt: Ich denke, dass ich mich leichter in die Denkweise eines Weltrevolutionärs egal welcher Couleur als mir fremde, aber lebenssinnstiftende Haltung hineinversetzen als in die eines begeisterten Brokkoli- oder Blumenkohl-Gourmets.

Wäre der Sinn des Lebens rein subjektiv, völlig willkürlich und individuell grundverschieden, hätte es vermutlich keine jahrtausendalte Beschäftigung mit der Ethik gegeben (die sich ja ursprünglich mit dem gelingenden Leben und damit dem Sinn des Lebens auseinandersetze), zudem gäbe es keinen gesellschaftlichen Konsens, wie eine Gesellschaft beschaffen sein müsste. Welche Entfaltungsmöglichkeiten dem Individuum durch die Gesellschaft ermöglicht werden muss. Wie sich die individuellen Lebenssinne miteinander vereinbaren lassen. Gesellschaften, in denen es völlig unterschiedliche Konzeptionen des Sinn des Lebens gibt, wären weit weniger stabil als Gesellschaften, in denen es bestimmte und definierte Leitplanken des als sinnvoll erachteten Lebensziels gibt.

All das trifft auf die Unterscheidung Pepsi vs. Cola, Schnitzel oder Linsensuppe etc. nicht zu.

Irgendwann stellen wir uns alle diese Frage, was man erreicht hat, was noch kommt und für was der Zug für immer abgefahren ist und man nicht dabei war. Deshalb macht diese Frage Sinn.

Anders ist das bei dem Essen, ich esse, was mir schmeckt, auch dann, wenn andere das nicht mögen. Es ist mein Leben, mein Essen, also auch ganz alleine meine Entscheidung. Deshalb ist diese Frage unsinnig!

Der Vergleich ist grottenschlecht...

Naja, aber die Frage nach dem Sinn des Lebens ist ja eigentlich unsinnig, weil man selber dem Leben einen Sinn geben soll. Aber trotzdem wissen so viele Menschen keine Antwort auf diese Frage, so dass die Frage ja dann doch einer der schwierigsten ist. Aber was für einen Sinn kann man dem Leben geben, dass es sinnvoll wird? Ich meine, dieser Sinn müsste ja extrem von Bedeutung sein. Jeder Mensch ist ja gleich viel wert, aber bei mir stellt sich dann die Frage warum sollte mein Leben so wichtig sein, wenn es so viele andere Leben gibt? Man könnte mich doch leicht ersetzen. Klar, gibt es die ein oder anderen die mich lieben, aber ist das so stark das ich total unersetzbar bin? Ich tue nichts dafür dass der Klimawandel nicht so schnell einsetzt und auch tue ich nicht sehr viel für die Menschheit.. Bei einem genialen Physiker zum Beispiel kann ich schon leicht sagen, dass dieses Leben sehr bedeutend ist und dieser Mensch auch seinen Sinn im Leben gefunden hat, aber bei mir? Was kann man auf die Frage nach dem Sinn des Lebens antworten, dass es das Leben lebenswert macht? Wenn man nur mit "ja der Sinn ist dass man sich weiterentwickelt, arbeitet und immer wieder was lernt" dann finde ich das nicht soo sinnvoll.. Man stirbt ja dann auch irgendwann. Ist zwar interessant zu wissen, wie alles funktioniert - ich habe auch einen gewissen Wissensdurst - aber was nützt es wenn man es am Ende doch nicht braucht? (Wenn man jetzt kein bedeutender Wissenschaftler etc. ist sondern "nur" eine normale Person..) Bin gespannt wie du das siehst, hoffe auf Rückmeldung. LG

Wenn "DER" Sinn des Lebens für alle gleich ist, dann sind die Fragen nicht zu vergleichen, weil es beim Geschmack um eine individuelle Vorliebe geht.

Wenn jeder seinen persönlichen Sinn des Lebens hat, dann finde ich weder diese, noch die andere Frage unsinnig, weil horizonterweiternd.

der sinn des lebens .............. ist das leben ...................

mach was draus ...............

Ein leben und ein essen (?) 80 Jahre gegen 30 minuten essen. Ist unfähr aber verwandt. Welche art von essen mag jemand und wie bewußt ist er sich dafür. Der sinn mag im wachstum und den Vitaminen liegen, aber die essenz und geschmack sind bestimmt nicht unsinnig.

Charlene

Ich denke in Anbetracht der Tatsache, das es hier um Essen und um eine tiefsinnige philosophische Frage geht, würde ich der Frage nach dem Sinn des Lebens eine tiefere Bedeutung zu ordnen. Zumal doch jeder sicherlich lieber den Sinn des Lebens erfahren würde, als zu wissen wie etwas schmeckt oder schmecken wird.

Auch wenn es sicherlich seine Vorteile hätte vorher zu wissen wie ein Gericht schmeckt

Zumindest ist ein Leibgericht leichter zu beantworten und dessen geschmacklicher Vorteil der eigenen Mundung.

Wahrscheinlich noch sinnloser, denn die Frage nach dem Gericht sagt ja wenigstens etwas über die Vorlieben aus

Ich denke, jede Diskussion über einen "objektiven" Sinn des Lebens ist unsinnig und fruchtlos. Wie in Deinem Essensbeispiel angeführt, kannst Du mir nicht sagen, wo der Sinn meines Lebens ist, und ich auch nicht irgendjemanden, wo er seinen zu finden hat.

Die Frage selber ist aber nicht unsinnig, und jeder muss sie für sich selbst - subjektiv - beantworten. Spiritualität ist vermutlich ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen, zumindest einige Zeit in seinem Leben. Nur wird es nervtötend, wenn dann die eigenen subjektiven Erfahrungen und Sichtweisen objektiviert werden und andere "bekehrt" werden sollen.

Das is doch Sinnlos dies Fragen