Wieso glaubt der Mensch, er sei Wertvoller als das Tier?
Wenn ich mir so den Umgang mit den Tieren ansehe, die ganzen Schlachthöfe und der generelle respektlose Umgang mit den Tieren, frage ich mich, wieso der Mensch eigentlich glaubt, er sei wertvoller?
Der Mensch setzt den Wert des Tieres nach seiner Nutzung fest, also wenn das Tier dienlich ist, ist es gut, sonst Dreck? Ich weiß nicht, ob ich mich aufregen soll, oder Verständnis haben soll...
Also mal von ganz von vorne: Wir essen das Tier, behandeln sie wie Sklaven, weil wir intelligenter und stärker sind??? Einspruch! Wenn wir Intelligent wären, würden wir die Tiere nicht so behandeln. Für mich sieht das aus wie eine Horde wilder Affen. Zweiter Einspruch! Wenn wir Stark wären, würden wir die Tiere schätzen, ehren und genau so behandeln, wie wir einen Menschen behandeln würden. Aber wir sind schwach, und brauchen ihren Blut.
Die Frage, ob die Welt noch primitiv ist, lässt sich einfach beantworten: Beobachtet den Umgang mit der Natur und den Tieren.
Anonym2010-05-28T14:55:25Z
Beste Antwort
Ich bin da genau deiner Meinung! Ich selbst bin vegetarisch und Versuch mit grösstenteils veganisch zu ernähren, weil man Tiere einfach im Ruhe lassen sollte! Ich mein, da könnte man doch auch Menschen essen wenn man umbedingt Fleisch will. Tiere fühlen genauso wie Menschen, sind traurig oder glücklich und sind keinesfalls dümmer als wir Menschen. Allein der Gedanke daran tote Tierleichen zu essen müsste doch jeden halbwegs mitfühlenden Menschen zum würgen bringen. Also echt, ich versteh nicht was daran so schwer ist auf Fleisch zu verzichten- es gibt so viele alternativen, wo man KEIN schlechtes gewissen haben muss weil ein Lebewesen getötet würde. Lg Julia
Der Mensch sollte sich die Erde "untertan" machen. Er besitzt das Rüstzeug dazu, wie Intelligenz, Reflexion und Vorausschau. Leider hat der Mensch das Wort "untertan" falsch interpretiert. Er hat nur den Machtanspruch ergriffen und nicht die Verantwortung, die unmittelbar damit verknüpt ist. Ein Kaiser hatte Untertanen - aber nicht zum ausbeuten, sondern seine höchste Pflicht und Verantwortung war, dafür zu sorgen, dass seine Untertanen versorgt sind und sicher leben konnten.
M. E. liegt das Problem darin, dass der Mensch nicht mit Macht umgehen kann. Er benutzt Macht um seine eigenen Bedürfnisse und Gelüste zu stillen und vernachlässigt seine Pflicht zur Fürsorge. Dieses Problem besteht also nicht nur allein im Verhältnis Mensch - Tier, Mensch - Natur sondern auch Mensch - Mensch. Wir haben zwar alle Voraussetzungen, die wir brauchen um zu herrschen, uns fehlt aber die Reife.
Für mich besteht die Lösung nicht darin, dass wir kein Fleisch mehr essen. Wir müssen das Übel an der Wurzel anfassen, nämlich am Verantwortungsbewußtsein. Je mehr Macht wir haben, umso höher ist auch die Verantwortung, die wir tragen.
Es ist ein natürlicher Kreislauf von "essen und gegessen werden". Wie mein Vorredner schon sagte, dürften wir gar nichts mehr zu uns nehmen, wenn wir aus diesem Kreislauf ausbrechen wollten. Die gesamte Natur ist ein gewaltiger ineinander verwobener Kreislauf, den wir mit unserem menschlichen Verstand nicht erfassen können. Wir sollten also nicht versuchen, ein System, das wir nicht verstehen zu ändern, da wir die daraus erwachsenden Konsequenzen nicht beurteilen können, sondern wir sollten versuchen zu erkennen, wo unser Platz in diesem System ist und welche Verantwortung wir dort tragen.
Wenn wir es schaffen unsere Mitmenschen und die Natur zu lieben, fällt es uns sicher leichter Verantwortung zu übernehmen. So funktioniert es ja auch in der Familie, der kleinsten Zelle des Zusammenlebens. Was im Kleinen funktioniert, ist auch auf das Große übertragbar.
"Wenn wir Intelligent wären, würden wir die Tiere nicht so behandeln." - Moral und Intelligenz sind zwei verschiedene Dinge.
"Wenn wir Stark wären, würden wir die Tiere schätzen, ehren und genau so behandeln, wie wir einen Menschen behandeln würden. Aber wir sind schwach, und brauchen ihren Blut." - Dann definiere stark. Ist ein löwe für dich ein schwaches Tier, weil er sich an der Antilope vergreit. Ist eine Katze ein schwaches oder gar dummes Tier, weil sie Mäuse quält, dann langsam tötet und am Ende nicht mal frisst und sie liegen lässt?
Wer in der Nahrungskette oben steht, nimmt auf die "niederen" Schichten keine Rücksicht - da macht der Mensch keine Ausnahme.
Vor 50 Jahren hat mir meine Oma gesagt,wer es gut mit Tieren meint, ist ein guter Mensch ! Andererseits ist die Natur so eingerichtet,dass sich der mensch auch von Tieren ernährt,das ist nichts ehrenrühriges! Der Mensch ist die höchstentwickelte Form des Lebens,verhält sich aber nicht immer adäquat dazu,manchmal ist sein Verhalten,vor allem gegenüber anderen Menschen,verurteilungswürdiger einzuschätzen,als das Verhalten der tiere untereinander,denn der Mensch ist ein wesen mit Verstand und Willen,das Tier nicht!