Wie antworten wenn man aus Erfahrung weiß......?

Ich befasse mich nun schon seit über 20 Jahren mit Medizin und wenn ich hier manchmal Fragen lese, dann stell ich mir selbst die Frage, soll ich sagen wie es wird , oder nicht anworten, soll ich es umschreiben, wie sagt man es am besten?

Hier fragen manche User, wie viel Zeit einem Krebskranken noch bleibt, mit Angaben, aus denen herausgelesen werden kann- nicht mehr lang- wenn nicht ein Wunder geschieht.
oder ein user fragt nach dem Verlauf einer Krankheit und man weiß genau, die Prognose ist bitter.
Wie erklären, ohne einem vor den Bug zu hauen,ihn dennoch darauf vorbereiten?

2009-10-26T12:26:25Z

@Murmele, du hast da schon recht, aber gewisse Erkrankungen haben Schemen, sie folgen einem bestimmtem Ablauf und wenn dementsprechende Symptome auftreten, dann zeigen Erkenntniswerte, dass der Fall hoffnungslos ist.
zu schreiben, dass wird schon wieder ist doch verlogen.

?2009-10-26T13:37:22Z

Beste Antwort

Wie wäre es damit einfach beide möglichen Seiten darzustellen? - Was im besten und im schlimmsten Fall passieren könnte. Wobei man den Schlimmsten nicht allzusehr ausführen sollte.
Dann hat der Fragesteller die Möglichkeit sich auf das Schlimmste vorzubereiten, aber immer noch die Hoffnung, dass es sich doch noch in eine bessere Richtung wenden könnte.
Die Wahrheit liegt ja dann doch irgendwo dazwischen.

Man sollte sich vielleicht auch bewußt machen, warum Leute solche Fragen hier stellen. Vielleicht vertrauen sie auf das Urteil ihres Arztes nicht vollständig und möchten einfach von Leuten, die selbst schon betroffen waren Erfahrungen hören, zB auch um ihre Situation besser verarbeiten zu können

bungle in the jungle2009-10-27T03:20:21Z

Liebe Alhambra,Du bist eine mutige Frau; ich hätte nicht den Schneid und würde mich dieser oftmals bitteren Thematik gar nicht erst stellen,wenn ich es nicht müsste und es ist auch nicht jedermann geeignet dafür, Menschen solch Schreckensbotschaften zu verkünden.Ich könnte auch nicht in einem Hospiz tätig sein,von betroffenen Kindern ganz zu schweigen.Du musst ja überdies mit dem Risiko leben,doch einmal einer Fehldiagnose aufgesessen zu sein,so wie das jedem Mediziner mal passieren kann.Also;ich habe jedenfalls allergrößten Respekt vor Dir , als Mensch,das weißt Du und vor Deinem Fachwissen ebenfalls.Die Entscheidung,Hiobsbotschaften zu überbringen,oder nicht,kann Dir aber niemand abnehmen.
Liebe Grüße
bungle...

Finis2009-10-26T20:47:53Z

Um ganz ehrlich zu sein, in solch einem Fall wäre ich total überfordert. Wahrscheinlich wäre ich nicht in der Lage, zu antworten - zumindest nicht hier, in diesem virtuellen Forum.
Wenn ich aber Arzt wäre und die kranke Person mein Patient, könnte ich mir vorstellen, ihm das auf schonende Weise beizubringen, dabei würde ich aber unbedingt darauf hinweisen, das man alles versucht, sein Leben so weit wie möglich, schmerzfrei zu verlängern.

Anonym2009-10-26T20:11:40Z

Das ist Clever - hier tauscht man Worte aus. Wenn du das geschilderte Krankheitsbild genau erkennst, programmiere den Fragenden verbal auf Genesung. Oder auf Action, was auf Genesung gerichtet ist. Egal, dass die Chancen fast gleich Null sind - Wunder geschehen. Und der Kranke braucht erstmal jemanden, der ihn aus Clever rauskickt und zur Vernunft bringt. Mit eigener Kraft schafft er es vielleicht noch. Und wenn nicht, stirbt er wenigstens als Kämpfer.

Anonym2009-10-26T19:37:48Z

Hast du schon mal etwas von einer barmherzigen Lüge gehört? Wenn schädigst du damit? Den der seine letzten Tage ruhiger verlebt? Für mich erhebt sich die Frage: Bin ich, wenn ich Barmherzigkeit praktiziere, ein Lügner?Oder ein mitleidiger Mensch?
Mfg

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