Spaß am selber Denken - gibt es das heute überhaupt?

Im besten Falle sollte eine Meinung doch aus einem eigenen Denkprozess entstanden sein, deren Informationen man sich selbst zusammen gesucht hat. Ich persönlich hatte und habe immer eine ganz kindliche Freude daran, wenn ich mir nach teilweise mühseliger Kleinarbeit InformationsSchnipsel aus vielen Quellen zusammen suchen und dann eigene Gedanken daraus "basteln" konnte.

Haben Menschen heute noch eine Freude daran, trotz des TV-Zeitalters, in dem man die Tagesschau und 15 Minuten für vielleicht ausreichend hält ?
Die Informations-Dateien werden zu immer kleineren Einheiten komprimiert, aber warum ist dies so ? Haben die Leute keine Zeit mehr, genügend andere Probleme ? Niemals Interesse daran gehabt ?
Oder liegt es vielleicht daran, dass der Journalismus keine Vielfalt mehr bietet, und man die Lust am Verstehen verliert, weil alles nur noch schwarz/weiss erscheint. Gut/Böse ?

Harold Angel2009-06-04T12:22:02Z

Beste Antwort

Bei allen Lobgesängen auf die vielfältige Medienlandschaft, möchte ich, mit allem Respekt, auf eines hinweisen, was scheinbar schon in Vergessenheit geraten ist: Die Medien nehmen uns eine ganz wesentliche Entscheidung ab, nämlich welche Informationen, Nachrichten und Features überhaupt wichtig für uns sind. Wir bekommen nur einen sehr kleinen Teil eines Ganzen zu sehen und ohne selbständiges Denken und Recherchieren fallen uns Haken und Ösen, Fußnoten oder bestimmte Tendenzen in Medien nicht auf. Denken macht dann Spaß, wenn man die Augen offenhält, kritisch ist und sich die Welt vielleicht ein wenig besser erklären kann als Lieschen Müller.

thonen2016-12-13T15:13:30Z

Hier auch einer: Ein Schweizer Ehepaar kommt zwecks Urlaub am Londoner Flughafen an und nimmt sich ein Taxi zum hotel. Die Fahrt dauert etwas länger und daher denkt sich der Taxifahrer, er muss jetzt etwas Konversation machen. Er fragt additionally nach hinten: "the place are you from?" Sagt der Mann: "we are from Switzerland." Fragt sie:" became hat ...er gesagt?" (Sie kann nämlich kein Wort Englisch!) Er: "Er hat united statesgefragt, wo wir herkommen, und ich habe ihm gesagt dass wir aus der Schweiz sind." Nach einer Zeit fragt der Fahrer: "And the place do you reside in Switzerland?" "we live in Basel." Sie wieder: "became hat er gesagt?" Er (schon leicht gefrustet): "Er hat gefragt, wo wir in der Schweiz leben und ich sagte ihm in Basel." Sagt der Fahrer: "Oh, my god, in Basel I had the worst (schlechtesten) **** in my life!" Sie: "became hat er gesagt?" Er: "Er kennt Dich!"

Cornelia2009-06-04T23:24:51Z

Klar, macht das Spass. Ohren auf, Augen auf, selber schreiben. Der Kommentar des alten Scholl-Latour z.B. über die Rede Obamas im Deutschlandfunk war trotz altersbedingter Vernuschelung sehr aufschlußreich für mich. Das ist auch noch so ein selberdenkendes Fossil. Ich höre und lese gern länger Kommentare und Essays, die aktuelle Berichterstattung ist eben ein Wenig dürr.

Frieden2009-06-04T13:44:59Z

Ja,beim philosophieren,dichten u. mit einem ehrlichen Gesprächspartner,
da macht das noch richtig großen Spass.
Natürlich auch hier bei Y.C.

sommerkleidchen2009-06-04T11:36:59Z

Ich sehe das ganz anders- Die Infos werden kürzer aber vielfältiger. Gleichzeitig war es noch nie so leicht, weitere Infos zu Themen zu bekommen.
Bei einigermaßen vorhandener Neugierde stellt sich das Denken fast von selber ein.
Hoffe ich.

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