„Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht“ (Bonhoeffer). Ist der Begriff "höchstes Wesen" demnach Blasphemie?
Das obige Zitat gehört zu meinen Lieblingssprüchen. Ich habe es an anderer Stelle schon gebraucht. Es zeigt, dass jede Vorstellung von Gott als "Vater", "Höchstes Wesen" "Allmächtiger" usw. eine Einschränkung darstellen. Eigentlich eine Kränkung oder Blaspemie. Deswegen empfinde ich solche Sätze wie "Gott hat gesagt.." als völlig unzutreffend und zeigen nur, dass derjenige Gott nicht begriffen hat. Das sage ich als Atheistin. Liege ich mit meiner Auffassung völlig falsch?
Übrigens hier noch eine bestimmt nicht atheistische Quelle: http://www.glaubensinformation.de/brief07.htm
2009-04-23T03:19:48Z
An diejenigen, die mir vorwerfen, das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen: Welches ist der Zusammenhang? Bitte um Quellenangabe, denn ich kenne nur dieses Zitat für sich.
2009-04-23T04:27:52Z
Interessenausgleich möge mir das "richtige Zitat" zuschicken. Ich möchte konkret wissen, was ich entstellt haben soll.
2009-04-24T06:54:55Z
dank an narrow, den artikel, auf den der link verweist, finde ich ausgesprochen gut. In einer anderen frage bin ich darauf ebenfalls hingewiesen worden. In vielen Dingen finde ich mich darin wieder.
biene1122009-04-22T14:53:43Z
Beste Antwort
Habe grad mal Deine Quellenangabe gelesen + mich gefragt, ob Du im Grunde Deines Herzens wirklich Atheistin bist...??!
Es wird ja in dieser Quelle sehr anschaulich beschrieben WER, WAS und WIE Gott der Herr ist! Besonders hoffnungsvoll fand ich folgende Stelle: "ER (GOTT) ist wie ein unendliches Meer, von dem wir getragen werden!" Genauso fühle ich mich in meinem Leben - durch den Glauben an IHN!!!
Ich interpretiere Dein Lieblingszitat von Bonhoeffer so: "Einen Gott, von Menschenhand gemacht gibt es nicht!"
Das entstellte Zitat macht die Schwachheit der Sinne deutlich.
Was macht das für einen Sinn? Wem ist fehlende Seriösität von Nutzen?
Wem wäre das für sein Leben eine Hilfe?
@ Maik Du fragst, was Kant sagen würde?
Immanuell Kant sagt:
"Alle Bücher, die ich gelesen habe, haben mir nicht den Trost gegeben, den mir dies Wort der Bibel gab: Psalm 23 "Der HERR ist mein HIRTE, mir wird nichts mangeln."
....auch hier, wie leider so haeufig, fuehrt die oberflaechliche Betrachtung ohne Erlaeuterung zum Missverstaendnis. Bonhoeffer ging es um realen ehrlichen Glauben. Er sah die klar zu erkennende Realitaet Gottes unterwandert bei organisierter Religion. Gerade seine Vorstellung von Gott als HOECHSTES Wesen, als Allmaechtiger, veranlasste ihn dazu, fuer ein besseres Verstaendnis des realen Gottes zu plaedieren. Fuer ihn war die Saekularisierung, die Trennung vom Weltlichem und Spirituellem verheerend. Bonhoeffers groesste Sorge war der Verfall in die "billige Gnade". Sein Lebensziel war die Nachfolge Jesu Christi. ...habe dir mal eines meiner Lieblingszitate Bonhoeffers herausgesucht: „Wenn man in den falschen Zug einsteigt, nützt es nichts, wenn man im Gang entgegen der Fahrtrichtung läuft.“
....hab grad festgestellt, das du diese Frage hier nicht zum erstenmal stellst. Es scheint also, das dich dies wirklich beschaeftigt und du noch keine befriedigende Antwort erhalten hast. Habe dir einen Artikel herausgesucht, der dir hier vielleich weiterhelfen kann. Ist schon ein paar Jahre alt und drei Seiten lang, jedoch gibt er einen tieferen Einblick in das Anliegen Dietrich Bonhoeffers..... http://www.sueddeutsche.de/kultur/255/405033/text/
Weder völlig falsch,noch völlig richtig. Jeder begreift Gott auf seine eigene Weise.Für die einen ist er ein Geistwesen das alles und jeden steuert und sich überall einmischt.Für die anderen sieht er aus wie Morgan Freeman.Für die dritten heißt Gott Wissenschaft und Natur. Ein Zitat habe ich auch für dich,ich weiß allerdings nicht mehr von wem : Kein wirklich intelligenter Mensch ist sich seines Glaubens sicher.
Da hat Bonhoeffer es auf den Punkt gebracht. Die Existenz eines moeglichen Gottes kann nur rein geistig (philosophisch und ausserhalb unserer Raumzeit ) sein. Daraus ergibt sich zwingend dass der so beliebte "Gute Gott" mit seinen alltaeglichen Hilfestellungen, Troestungen, Heilversprechugen,... eine reine Fiktion ist.