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Warum ist so etwas Diffuses wie der Begriff "Ehre" so derart verletzlich?

12 Antworten

Bewertung
  • Tifi
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Im persönlichem Bereich hat dieser Begriff viel mit dem eigenem Handeln und somit dem Ansehen in der Öffentlichkeit und der damit verbundenen Würde zu tun.

    Kritisch erscheint es, wenn der Begriff Ehre für und von einzelnen Gruppen vereinnahmt wird - die Ehre eines Fußballvereins, oder die Ehre einer Nation usw.. Darin liegt meiner Meinung das Diffuse begründet.

  • Oakley
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Tahini war schon auf dem richtigen Weg. Ehre ist gleich zu setzen mit Ego. Ego ist tatsächlich verletzlich und immer darauf bedacht, sich selbst am Leben zu erhalten. Aus Angst. Denn nichts hat so wenig Bestand, wie das Ego, welches andauernd bestätigt, getätschelt und verwöhnt werden will und muss.

    Oder um es mit den Worten unseres allseits bekannten Osho zu verdeutlichen: "Wenn du leben willst, brauchst du Nahrung. Um zu leben brauchst du keinen Ruhm, um lebendig zu sein, brauchst du keine Ehre. Du brauchst kein bedeutender Mensch zu werden, kein bedeutender Maler , berühmt und weltbekannt. Um zu leben brauchst du kein Nobelpreisträger zu sein, denn der Nobelpreis erfüllt kein körperliches Bedürfnis."

    Und da wären wir bei der Ehre. Die Ehre ist so derart verletzlich, weil sie nicht existiert. Sie ist lediglich ein eingebildeter Handlanger des Egos, welches ständig gebauch kitzelt werden will und sich so am leben hält.

    "Verletze bloß nicht meine Ehre, sonst werde ich zurück schlagen!"

    Das sind nicht wir, sondern das 'Ich-Ego'. Wo nichts ist, muss ständig etwas aufgebaut werden. Ein Luftschloss aus tausend "Ehrchen", die es zu verteidigen gilt. Und wenn wir meinen unsere Ehre verteidigt zu haben, dann sind wir erstmal zufrieden, weil das Ego befriedigt wurde. Es hat sich wieder mal selbst bestätigt und Grenzen gesetzt - und so beginnt und endet der ewige Kreislauf der Gefangenschaft in seinem Ego, bis es wieder verletzt wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    "Ehre" ist nicht diffus. Sie beschreibt ein intaktes Ego. Nichts ist verletzlicher als das Ego, und nichts heilt langsamer.

    Quelle(n): Sagen irgendwelche iberischen Ahnen von mir, wie in Asterix in Korsika ("hey - Du bist leicht beleidigt - Du gefaellst mir"). ;)
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ehre ist ja nicht nur ein persönliches Gefühl, sondern eine Art "(Vorschuß-)Lorbeeren", die die Gesellschaft einem zuteil werden läßt. Die Verletzung der Ehre kann also nicht nur zu persönlicher Verletzung führen, sondern auch zu einem Verlust der gesellschaftlichen Anerkennung. Da Ehre etwas mit "Correctness" zu tun hat, ist ein Angriff auf die Ehre Kritik an einem unerwünschten Verhalten, und trifft direkt auf das Selbstwertgefühl. Immer dann, wenn erwartet wird, das man sein persönliches Verhalten überprüft (das man möglicherweise selbst als ganz ok empfindet) fühlt man sich angegriffen, da Unsicherheiten und Ängste zu Tage gefördert werden, die die Kommunikation mit anderen beeinflussen und einschränken können.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Weil Ehre Selbstwert ist, uns Selbstwert, Lebensqualität.

    Im Optimalfall zeigt sich "Ehre" durch das Fehlen von Schandflecken, das heißt, man Verkehrt nur mit ehrbaren Leuten, die Frau hatte keinen anderen Man verhor, die Kinder haben einen guten Abschluß und man erhält Respekt von Außenstehenden.

    Das is nur sehr grob gefasst, Ehre geht sehr viel subtiler.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Weil er so diffus und letztlich nicht fassbar ist. Daher interpretiert jeder etwas anderes rein, etwas, was ihm persönlich wichtig ist. Wenn es ihm aber persönlich wichtig ist, und er fühlt sich in dieser Interpretation angegriffen, ist dies ein Angriff auf seine Person selbst. Im Prinzip lässt sich das auch auf andere, in der Regel nicht beweisbare Bereiche, also Weltanschauungen, Ideologien, Religionen übertragen, die für die, die sie vertreten mit ihrer Ehre eng verknüpft sind. Womit sich der Kreis wieder schließt.

  • falls
    Lv 4
    vor 4 Jahren

    Rauchwerk ist der Altehrwürdige call für Pelze und ob es stimmt oder nicht, die welche die Pelze verarbeitet haben haben diese vorher im Rauch auf gehängt um das Ungeziefer welches in den Pelzen conflict zu töten, dann Insekten Pulver oder Spray gab es ja noch nicht. Andere sagen das es von dem Adjektiv rauh, rau kommt welches haarig oder zottig bedeutete. Der Begriff Rauchware ist auf jeden Fall bei den Kürschner immer geblieben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Jeder Mensch möchte doch gerne angesehen werden und stolz auf das sein, was er ist. Wenn er jetzt beim Klauen erwischt wird, sagen ihm alle nach, er wäre ein Dieb. Dann möchte er seine EHRE wieder her stellen bzw klarstellen, dass er das regulär nicht tut, und ein vernünftiger Mensch ist. Und klar tut es weh, wegen eines einzigen Fehltrittes so derart missachtet zu werden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Gerade die Diffusität des Begriffes erlaubt es einem, damit Gefühle wie Hass oder Haltungen wie Besitzstreben gegenüber einem Menschen (Frau, Kind) zu kaschieren.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Begriff ist (leider) oftmals mit dem der "Würde" vermengt und verwechselt, und das macht das Gefühl desselben so prekär.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar, das ist DER Leitsatz des Menschseins überhaupt. Und zu recht, da die Würde eines Menschen seine ureigenste, individuelle Integrität beschreibt, mehr noch, ein Ausdruck für sein Kostbarstes ist, sein eigenes, einzigartiges, unteilbares Selbst.

    Ohne seine eigene Würde ist ein Mensch seiner Menschlichkeit beraubt, ist ein Nichts.

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