Hartz IV Bezieher sollen Schaden des Kölner U-Bahn-Klüngels ausbaden?

Köln/Bonn – Scharfe Kritik übt das Erwerbslosen Forum Deutschland an der Entscheidung des Kölner Kulturamts, für Archivierung und Restaurierung der Dokumente des eingestützten Stadtarchivs bis zu 50 Ein-Euro-Jobber einsetzen zu wollen. „Dies ist für uns der Gipfel der Geschmacklosigkeit. So wie es aussieht, sind die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) maßgeblich an dem Desaster mitbeteiligt, das zum Einstrutz des Stadtarchivs geführt hat.

Dann haben sie auch die Kosten zu tragen und dazu gehört, dass man nicht billigste Arbeitskräfte auf Kosten der Allgemeinheit einsetzen lässt, sondern von sich auch anbietet, dass die Menschen regulär entlohnt werden“, sagte Martin Behrsing in Bonn.

Auch wenn die Stadt Köln betonen würde, nur Menschen zu nehmen, die dies Aufgabe freiwillig verrichten, ändere dies nichts an der Tatsache, dass die beteiligten Unternehmen den Schaden zu tragen hätten. Zudem kann sich das Erwerbslosen Forum Deutschland kaum vorstellen, dass das Stadtarchiv nicht versichert gewesen sei. Üblicherweise würden Versicherungsleistungen auch derartige Kosten abdecken.

„Wir fordern die Stad Köln nachdrücklich auf, sich sofort für reguläre tariflich entlohnte Beschäftigungen einzusetzen und endlich ihre bundesweit sehr fragwürdige Praxis der Ein-Euro-Jobs aufzugeben“, so Behrsing.

Quelle: Presse Erwerbslosen Forum Deutschland

Wie ist eure Meinung dazu ?

𐎗 lupa ණ ଲ ҉2009-04-16T02:28:04Z

Beste Antwort

mir bleibt die Spucke weg bei dieser Unverfrorenheit, ich kann nur hoffen, das hier das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.

Sind denn Arbeitslose Menschen Freiwild der Nation???
Haben diese Menschen denn keine Rechte mehr???
Sind diese Menschen entmündigt worden???
Wie weit gehen die denn noch???

Anstatt den Menschen Arbeit bei angemessener Bezahlung zu bieten, nein, da will man sich noch auf Kosten dieser Menschen bereichern. Abscheulicher geht es schon nimmer. Pfui Teufel ..

munday2016-12-26T12:36:01Z

Da der Hartz IV Bezieher ja laut der neuen Bezeichnung "Jobcenter" von dem Geld für größere Anschaffungen ja auch monatlich etwas Geld zurücklegen können, hat der Hartz IV Bezieher dann nach one hundred Jahren sein Eigenheim im Werte von 120000 Euro zusammen gespart. diese Berechnung geht von einem monatlichen Betrag von 10 Euro aus. Da keine monetary company einem Hartz IV Bezieher einen Kredit geben darf, schon gar nicht mit einer monatlichen fee von 10 Euro, bleibt ihm nur das Sparen übrig. Er müßte dann allerdings weit über one hundred Jahre alt werden um davon auch einen Nutzen zu haben. Aber wird der Deutsche nicht immer älter? @ascalon2607: kann ja sein, dass einige hier , wie du, meine Antwort für Ernst nehmen, aber es conflict ein wenig überzogen gemeint. Denn, es ist doch nicht möglich auf diese artwork eine Eigentum zu bekommen. Ironie kann ganz schön beissend sein. LG ?Pedro?

bimpy2009-04-18T02:38:58Z

In unserem Rechtsstaat gilt, dass der Verursacher eines Schadens für die Schadensbehebung aufzukommen hat.
Also ist es nicht Maßgabe des Stadtarchivs noch der Stadt Köln, die Dokumente etc. zu sichern. Da aber wohl Stadtarchiv und KVB der Stadt Köln untergeordnete Unternehmen sind, dürfte die Stadt involviert sein.
Andererseits ist die Verquickung von Sozialhilfeempfängerverwaltung und Abeitslosenverwaltung grundgesetzwidrig; inwieweit die Stadt also einen Zugriff auf alle Harzt4 - Empfänger haben dürfte, ist ungeklärt.
Wen dann die KVB oder die übergeordnete Behörde Stadt Köln einstellt, den Schaden zu beheben, bleibt ihnen überlassen.
Schon vor Hartz4 wurden Sozialhilfeempfänger für gemeine und unnütze Arbeiten zu einem Stundenlohn von 1,50 DM herangezogen. Komischerweise hat sich da niemand drüber aufgeregt.
Offensichtlich wird unterschiedlich gewertet, ob einer Sozialhilfe bezieht oder Arbeitsloser ist. Mit Hartz4 wurden alle in einen Topf geworfen, daher ist die Aufregung nun viel größer.

Das einzig verwerfliche ist das "Heranziehen" ausschließlich einer Gruppe. Eine ganz normale Stellenausschreibung täte es auch, dann wird man ja sehen, wer für ein Euro arbeiten will.

KlammHeimlich2009-04-16T04:11:49Z

1€-Jobs sind m.E. sittenwidrig, da sie den Tatbestand der SKLAVEREI erfüllen.

Würde man die nur mit 5,-- entlohnen, dann hätten sie immerhin über 800,-- brutto pro Monat bei durchschnittlich 21 Arbeitstagen pro Monat.

Beachtet man noch die steuerfreie Pauschale für gemeinnützige Arbeit von ca. 175€ pro Monat (2.100€ pro Jahr), wäre das zwar immer noch ein Hungerlohn (Tagelöhner in der Landwirtschaft werden so entlohnt), aber immerhin bräuchten die dann kein Hartz-IV, es sei denn, sie haben Familie.

Gäbe man ihnen dagegen mindestens 7,--€ pro Stunde, dann würden die den Staat gar kein Geld mehr kosten sondern einbringen und könnten vom Erlös ihrer Arbeit ein bescheidenes Leben führen (rechnet man die Ehrenamtpauschale dazu).

M.E. dient der 1€-Job nur dazu, Gelder auf Kosten des Staates, der Allgemeinheit und auch auf Kosten der 1€-Jobber von unten nach oben zu verteilen.

Die verantwortlichen für den Einsturz (irgendwelche Manager, die mal wieder nicht auf kritische Experten hören wollten) müßten eigentlich mit ihrem gesamten (auch Privat)Vermögen aufkommen, um den Schaden zu bezahlen.
ANGEMESSENE Bezahlung der Arbeiter als Voraussetzung.

Zu dem Plan kann ich nur sagen:

Pfui Köln! Du solltest Dich schämen!

(Gleiches gilt auch für alle anderen Städte, meine eingeschlossen, die solche menschenverachtenden Praktiken auch nur diskutieren).

Selbst in Indien bekommt man schon mehr als 1€ pro Stunde (umgerechnet).
Nur daß der dort erheblich mehr wert ist.

Nasenbaer 27082009-04-16T02:00:14Z

Bravo, bin total deiner Meinung.

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