Fernseh-Köchin Sarah Wiener hat in ihrer neuen Doku-Reihe "Sarah Wiener und die Küchenkinder" (Arte) einer Gruppe Teenies gezeigt, dass ein Stück Fleisch einmal auch gelebt hat - vor den Augen der Teenies wude ein Kaninchen mit einem Elektroschocker betäubt, dann getötet und gehäutet. Sarah Wiener wollte damit erreichen, dass Kinder Lebensmittel wie Fleisch schätzen lernen und sich Gedanken über den Konsum machen.
Mit den Teenies wurde vorher darüber gesprochen und das Zusehen war natürlich freiwillig.
Empfindet Ihr diese Methode zu dastisch oder ok ? Wie ist Eure Meinung dazu ?
2009-03-31T04:09:12Z
DR sind nicht von mir.
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rosemary2009-03-31T04:59:03Z
Beste Antwort
Es ist erschütternd, dass die heutigen Kinder (aber auch Erwachsene, hab ich mal beiläufig mitgekriegt, und das erstaunt mich noch mehr) nicht wissen oder sich Gedanken darüber machen, wo das Essen herkommt und wieviel Arbeit es für wieviele Beteiligte ist, es herzustellen. Angefangen schon bei einfachen Gemüsesorten.
Ich finde es ebenso unerlässlich - schon im Elternhaus und in der Schule, sofern die Eltern das nötige Interesse und die Bildung mitbringen -, die Kinder von der Realität in Kenntnis zu setzen. Jedoch finde ich die Massnahme, die Kinder durch diesen Schlacht-Schock von 0 auf 100 in 5 Sekunden vor die Wahrheit zu setzen. Würde wir Menschen in Industrieländern, die grösstenteils in Städten leben, auf natürliche Weise den Umgang der Natur leben, würde sich dieses Wissen umd die Natur von selbst nach und nach schon im Kleinkindalter einstellen, und wir hätten einen gesünderen Bezug dazu.
Nicht jeder hat Verwandte auf dem Land oder das Geld für Urlaubsreisen, z. B. zum Bauernhof - soviele, wie heutzutage unter oder nahe der Armutsgrenze leben. Ich habe das Gefühl, dass hier auch die entsprechende Bildung auf Strecke bleibt - die Leute wissen oft nichtmal, dass gesundes Essen meist sogar kostengünstiger ist als billige nährwertlose Fertiggericht. Ich könnte endlos weiterschreiben, auch wenn ich mich etwas verzettel.
Mir zeigt das einfach, dass die Verstädterung, die Konsumgesellschaft und das heutige Lebenstempo uns von unserer eigentlichen Art zu leben immer weiter wegschwappen. Und das finde ich noch viel bedenklicher. Insofern ist das Nichtwissen um die Herkunft unserer Nahrungsmittel eigentlich nur ein Symptom dafür, dass wir zwar im Überfluss schwelgen, aber dafür den Preis zahlen, den Bezug zur Quelle unseres Überflusses endgültig zu verlieren.
Und wer unwissentlich in die Hand beisst, die ihn füttert, verhungert irgendwann. Wir sind abhängig von etwas, das die meisten von uns nicht verstehen. Aber gut, die Sache mit dem Hasen zeigt zumindest guten Willen und könnte ein Anfang sein - wenn auch etwas rabiat.
ich habe es nicht gesehen, aber wenn das echt stimmt, dann finde ich es völlig daneben. sowas sollte man einfach als kind beiläufig mitkriegen. bin früher viel auf´m bauernhof von der freundin meiner oma gewesen und da war schlachten normal. hat halt dazugehört. dafür gab´s auch kälbchen, junge katzen und so. wenn ich mies drauf war, hat mir die bäuerin ein totes huhn in die hand gedrückt, mit dem liebevollen ausspruch: "rupfen"....;-)) meine eltern hatten dann auch schon mal stress mit der oma, weil ich im alter von 5jahren zugeschaut habe, als ein schwein geschlachtet wurde. aber das waren einfach so spontane, "normale" sachen. wenn mir jemand diesen kaninchen film aufgetischt hätte, wäre ich wahrscheinlich auch vegetarierin....
Die Wahrheit ist die Wahrheit und bleibt es auch. Wenn wir tatsächlich soweit sind, dass die (übrigens jedem Dorfkind bekannte) Wahrheit "zu drastisch" ist, dann gute Nacht, Deutschland...
Ich finde das gut und auch normal. Wir hatten selbst als ich klein war Kaninchen, ich habe 5 Geschwister und war die kleinste. Den Vorteil, den ich hatte war, dass mein Kaninchen immer am längsten hatte leben dürfen, aber es war klar, dass das Kaninchen zum Essen geholt wurde und nicht zum spielen. Genauso war es bei meiner Tante und den Hühnern und den Kühen. Und ich finde es auch wichtig, dass ein Kind einmal mit einem Ferkelchen gespielt hat und erklärt bekommt, dass es ein Ferkelchen ist, das zum essen geboren wurde. Und dass es wichtig für unsere Ernährung ist, dass wir tierische Fette zu uns nehmen.
Gehen wir mal wieder von unserer verwöhnten "1." Welt weg und sehen wie es in anderen Länder aussieht, da ist das normal. Die Kinder lernen, dass die Ziegen Nahrung sind und so lange kann man mit ihnen Freude haben. Auf dem Teller sind sie dann auch was besonderes, weil man selbst dazu beigetragen hat sie soweit zu bringen, dass sie jetzt so lecker schmecken.
Ja, ich finde es gut und es ist nicht drastisch, sondern real.