Gutscheine für Hartz4-Empfänger - was soll man davon halten?
Herr Mißfelder wartet derzeit mit einem neuen Gedanken auf.
Er ist dafür, Hartz 4 Empfänger möglichst nicht mit Geld zu versorgen, sondern Sachgutscheine einzuführen.
Begründung: Das Geld soll den Kindern zugute kommen und nicht in Alkohol und Zigarretten verquast werden.
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Was denkt Ihr zu diesen Aussagen?
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Detail in eigener Meinung:
Mir stellen sich dabei die Nackenhaare auf. Diese Stigmatisierung kollektiv das Hartz4 Geld auf Gutscheine umstellen zu wollen ist bodenlos und entmündigt die Betroffenen, die übrigens nicht alle nur saufen,stinken und rauchen und faul sind. Es arbeiten auch nicht alle schwarz und Hartz 4 ist bestimmt kein gemütliches Ruhekissen.Wer das behauptet, hat keine Ahnung und sollte sich mit diffamierenden Äußerungen zurückhalten.
Es könnte nämlich sein, daß er eines Tages selbst mal mit Gutscheinen "einkaufen" gehen muß. Dann sollte man mal fragen, wie es mit seiner Würde bestellt ist und wie üppig ein Leben mit Hartz 4 ist. Was nämlich viele gern nicht wissen möchten, ist, dass mancher, der auf Hartz 4 angewiesen ist, auch noch jede Menge Schulden von diesem Hartz 4 abbezahlen muß. Das interessiert das Amt nicht. Man kann sich ungefähr ausrechnen, was dann noch zum Leben übrigbleibt. Dieses neue Feindbild Hartz 4, das sich hier herauszubilden scheint, ist für mich eine polemische Schutzreaktion derer, die gottlob noch nicht betroffen waren. Wie schnell man in diese Gruppe der Feindbilder rutschen kann, möchte man begreiflicherweise nicht wahrhaben.
Nun kenne ich auch einige Leute, die von Hartz 4 leben müssen. Davon haben manche wirklich ein Alkoholproblem, aber längst nicht alle. Sehr viele davon sind sehr bestrebt aus dem Teufelskreis herauszukommen.
Ich lebe im ärmsten Bundesland Deutschlands, da kommt man an Hartz4 im Bekanntenkreis nicht vorbei. Daher kenne ich das Problem auch aus näherer Ansicht. Die Säufer und die, die aufgegeben haben, sich selbst aufgegeben haben, die sieht man immer mehr als die, die dem Teufelskreis entkommen wollen und sich ihre Würde noch bewahren möchten. Nur wer sieht die schon, wenn man so praktische und stammtischwirksame Negativbeispiele sieht? ;(
Ich weiß auch,daß Hoffnungslosigkeit und sich Aufgeben oft in Alkohol mündet . Und vielleicht wären Gutscheine nur für Kinderbelange in wirklich echten Problemfamilien, in denen das Geld wirklich nicht für Kinder verwendet wird, sondern in Freund Flasche, eine Lösung. Aber dann bitte nur in solchen Fällen, wenn Kinder wirklich schlecht behandelt werden. Und das müsste man dann bitte auch im Einzelfall prüfen.
Pauschal empfinde ich Gutscheine für Hartz 4 Empfänger als Frechheit und Entmündigung. Ein weiterer Schritt in die Würdelosigkeit und die führt bestimmt niemals in den Arbeitsmarkt zurück. Im Gegenteil. Die Leute würden sich noch mehr aufgeben und wertlos fühlen. Jeder, der sich diese Frage stellt, stelle sich doch mal vor, er wäre Hartz4 Empfänger und bekäme keinen Cent Geld mehr zum Selbsteinteilen. Den Aufschrei höre ich jetzt schon. Also vorsicht im goldenen Käfig!
Dies ist nur meine Meinung.
Ich gebe die Frage zur Abstimmung frei, weil meine Meinung nicht zählt in dem Fall, mich interessiert Eure. Ich würds schön finden, wenn es bei der Frage keine polemischen Stammtischantworten gäbe. Ich mag Niveau! :) Es tut sooooo gut!
oha, offenbar ein heisses Thema, die Daumen prasseln wieder runter. Liebe Leute, die Daumen sind nicht von mir!!!
Auch, wenn das Gutscheinsystem nur für Kinderbelange pauschal gelten sollte, fände ich es bodenlos. Damit würde man ja allen Arbeitslosen unterstellen, sie würden das Geld versaufen und verrauchen. Ich wäre wie gesagt, durchaus dafür, den Kinderanteil dann in Gutscheine zu legen, wenn die Familie nach individueller fairer Prüfung wirklich die Kinder verkommen ließe. Also im Einzelfall, wie es jetzt ja schon läuft. Man würde sicher weniger verkommene Kinder finden als man zu finden erwartet.
@aninabau, "Euch Hartz 4 Empfänger, Euer Gejammer". Solche Antworten zeigen mir wieder mal, daß es offenbar nicht möglich ist, hier ohne Stammtischparolen zu argumentieren. Meine Theorie, dass Hartz4ler pauschal zum Feindbild werden, scheint also zu stimmen, sonst müsste man hier nicht solche Antworten lesen.
Zum 1. bin ich kein Hartz4 Empfänger, zum 2. ist es aber auch keine Schande arbeitslos zu sein. und zum 3. spielt es keine Rolle, ob die Schreiber hier einen Job haben oder nicht. Darauf kommt es nicht an. Und 4. ist die Welt nicht schwarz-weiß, es wär schön, wenn hier einige etwas besser differentieren könnten. Solche Polemik hilft jedenfalls keinem weiter.
@aninabau, "Euch Hartz 4 Empfänger, Euer Gejammer". Solche Antworten zeigen mir wieder mal, daß es offenbar nicht möglich ist, hier ohne Stammtischparolen zu argumentieren. Meine Theorie, dass Hartz4ler pauschal zum Feindbild werden, scheint also zu stimmen, sonst müsste man hier nicht solche Antworten lesen.
Zum 1. bin ich kein Hartz4 Empfänger, zum 2. ist es aber auch keine Schande arbeitslos zu sein. und zum 3. spielt es keine Rolle, ob die Schreiber hier einen Job haben oder nicht. Darauf kommt es nicht an. Und 4. ist die Welt nicht schwarz-weiß, es wär schön, wenn hier einige etwas besser differentieren könnten. Solche Polemik hilft jedenfalls keinem weiter.