Ist die Führung der ev. Kirche zu schwach?

Ich bin selbst Mitglied einer evangelischen Kirche und muss mit Schrecken feststellen, dass sich offenbar immer mehr Stümper dazu berufen sehen eine eigene Gemeinde zu leiten.
Freikirchen verbreiten sich wie eine Krankheit.
Und man sollte deren Macht nicht unterschätzen.
Inzwischen fühlen sich höchste Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft dazu genötigt Stellung zum Kreationismus zu beziehen. Das ist nicht nur peinlich für die EKD sondern beschädigt das Ansehen aller Christen.
Um bei diesem Beispiel zu bleiben:
Ich habe den Eindruck, dass nur die katholische Kirche kein Problem damit zu haben scheint.
Und warum?
Weil sie sich von Beginn an mit Kitik an der Evolutiontheorie zurück hielt und der aktuelle Papst mal offen sagte, es gebe gute Argumente für diese.
Das war alles.
Der Ratsvorsitzende der EKD Bischof Wolfgang Huber, der sich mehr als einmal, mit deutlichen Worten, vom Kreationismus distanzierte wurde offenbar nicht gehört.
Meine Vision wäre also, das die vielen ev. Kirchen WIRKLICH zu Einer Kirche zusammenwachsen und das Wort des obersten ev. Christen somit mehr Gewicht erhält. Auch sollte man meiner Meinung nach mehr Wert auf Symbolik legen, wie es das Papsttum, aber auch die orthodoxe Kirche tut.
Was meint ihr dazu?

P.S.
Ich weiß, dass sich hier viele seltsame Gestalten (und ich möchte mich da selbst nicht ausschließen) tummeln; daher möchte ich darauf hinweisen, dass es natürlich nicht meine Absicht ist Anderen ihren Glauben vorzuschreiben. Wie käme ich auch dazu?
Mir geht es hier nur um eine deutlichere Abgrenzung von EKD und Freikirchen.
Ich möchte niemanden beleidigen, aber meine ablehnende Haltung gegenüber Freien Gemeinden und selbsternannten Aposteln gestehe man mir zu.

erhardgr2008-11-29T11:40:15Z

Beste Antwort

Es gibt keine "Führung der Evangelischen Kirche". Wolfgang Huber ist "nur" Ratsvorsitzender der EKD (eines Bundes bekenntnisbestimmer Kirchen) und taucht öfter in den Medien auf.
Nein, die Zentralgewalt der Papsttums ist für uns Protestanten alles andere als ein Vorbild.
Lass die evangelischen Gemeinden selber entscheiden, welchen Weg sie gehen. Jede Einheits-Ideologie ist vom Übel.

Im übrigen kann ich deine Ablehnung der (echten) Freikirchen ganz und gar nicht teilen. Sie ist auch nicht evangelisch. Landeskirchen und Freikirchen sind die beiden Erscheinungsformen des reformatorischen Christentums.
Kreationisten und freischaffende "Charismatiker" sind ebenso wie die Sondergemeinschaften (Neuapostolische, Mormonen, Zeugen Jehovas) etwas ganz anderes.

Muntu2008-11-30T12:57:21Z

Ich finde, dass es ein großer Nachteil ist für die evangelische Kirche keine Lehramt zu haben. Jeder kann machen, kann sagen was er will. Keiner prüft, ob eine Lehrmeinung überhaupt noch christlich ist oder nicht. Ich habe lange in Kinshasa gelebt. Auf jedem zeiten Grundstück meiner Straße gab es eine " Kirche". Etwas salopp ausgedrückt kann man sagen, dass man, um Pastor einer solchen Kirche werden zu können, nichts braucht, als eine Bibel, einen schwarzen Anzug und ein lockeres Mundwerk. Viele Kinder leben auf der Straße, weil sie von solchen Pastoren als Hexen identifiziert wurden. Ist das noch christlich? Ist es noch zu verantworten solche Gemeinschaften als christliche Kirchen anzuerkennen?

Anonym2008-11-29T22:51:33Z

Das Hauptproblem der ev. Kirche ist, dass sie garkeine Führung hat.
Das heißt aber nicht, dass es nicht einzelne Kirchenmitglieder gibt, die sich die Vorrangstellung in der Gemeinde und sogar in der Welt anmaßen und Gericht sitzen über die, die in der Kraft und Gewalt des Glaubens ihnen maßlos überlegen sind.

whyskyhigh2008-11-29T21:33:48Z

nein ist sie nicht
in der ev. kirche geht es um die beziehung zu gott
nicht um die kritik an anderen gemeinde mitgliedern

Sarnia432008-11-29T20:37:49Z

Die evangelische Kirche ist endlich mal eine Kirche, die so schwach ist wie Jesus in seinem irdischen Leben war. Ohne Thron, ohne Zentralgewalt, ohne Militär, ohne Terrorismus.

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