Der costaricanische "Kreative" Guillermo Vargas ließ im Rahmen einer "Kunstaktion" einen angeketteten Straßenhund verhungern. Er kettete das Tier in einer Galerie an und liess es vor den Augen der Besucher sterben. Er argumentiert: "Ich werde nicht sagen, ob der Hund gestorben ist." Wichtiger sei in seinen Augen die Heuchelei der Menschen. "Wenn ich den Hund als Kunstobjekt vor eine Wand binde, wird er plötzlich zum Fokus. Wenn er in der Straße vor Hunger stirbt, kümmert das keinen."
Die Aktion soll demnächst wiederhohlt werden.
Unter dem ersten Link gibt es eine Unterschriftenaktion um dies stoppen.
Finde ich in Ordnung. (Hoffentlich macht sich ein Tierfreund jetzt noch die Mühe, weiter zu lesen...)
In Costa Rica ist ein Hund gestorben, und Menschen auf der ganzen Welt nehmen Kenntnis davon. Wie sonst hätte das irgendein Aktivist erreichen sollen?
Straßenhunden blüht in Ländern wie Costa Rica regelmäßig ein ganz anderes Schicksal als "nur" zu verhungern. Dabei fällt mir spontan die Szene aus der Dokumentation "Earthlings" (Link s.u.) ein, wo zu sehen ist, wie ein Straßenhund "eingesammelt" und bei lebendigem Leib in einer Schrottpresse entsorgt wird. Nicht mal solche Dokumentationen, die den realen Umgang des Menschen mit "seinen" Tieren abbilden, bringen die Leute dazu, sich zu entrüsten und gegen solche Tierquälereien vorzugehen.
Der Punkt ist: Der Hund wäre eh qualvoll gestorben. Wenn nicht früher und durch Verhungern, dann etwas später und meinetwegen durch Erschießen, Erschlagen etc. Und letzten Endes wäre der Mensch für sein unnötiges Leiden und seinen grausamen Tod genauso verantwortlich gewesen wie er schon für seine Geburt war.
Leider reden sich viele Menschen ein, dass das Leiden fremder Lebewesen in Ordnung bzw. hinnehmbar sei, solange man sich selbst vormachen kann, es nicht direkt zu fördern und unterstützen. Aber Ignoranz und Unterlassung sind genauso verwerflich. Nichts anderes zeigt der Künstler. Und die scheinheilige Entrüstung der Menschen, die nichts, aber auch gar nichts gegen das eigentliche Problem der unkontrollierten Vermehrung der Straßenhunde tun oder sich dieses Problems nicht mal bewusst sind, gibt ihm Recht.
Da in unserer Zeit des öfteren Babys und Kinder in Deutschland verhungern, stellt sich in der Tat die Frage was bedeutet den Menschen mehr, der Hund oder das Kind. Eine Mutter gab im TV die Antwort auf diese gestellte Frage......der Hund bedeute ihr mehr. Also eine unsinnige Aktion des Künstlers.
Wenn er sich schon so stark macht für die Straßenhunde, wird er es wohl kaum mit seinem eigenen Gewissen vereinbart haben können, diesen "Kunstobjekt"-Hund wirklich zu quälen.
Er hat allerdings mit dieser Aktion Aufmerksamkeit erhalten und das war, was er wollte.
Eine Unterschriftenaktion gegen seine Aktion finde ich unnütz und falsch angesetzt, vielmehr sollte man sich mit einer Unterschriftenaktion an die entsprechende Regierung wenden und darauf drängen, das Straßenhunde und -katzen zwangs kastriert werden und medizinische Notfallhilfe staatlich gleistet wird. Denn was bringt es EINEM Hund vermeintlich zu helfen, während viele hundert tausend anderswo leiden?
"Ich werde nicht sagen, ob der Hund gestorben ist" Ich denke (oder will unbedingt denken), dass der Künstler den Hund gut ernährt hat. Unter dieser Voraussetzung halte ich die Aktion für sehr gut, um uns Menschen einen Spiegel vorzuhalten. Aber nur unter der Bedingung. Andernfalls hätte er sich lieber selbst anketten sollen um zu zeigen, dass wir genau so mit hungerleidenden Menschen umgehen (heuchlerisch und teilnahmslos). Für potentielle Mörder halte ich die Zuschauer (wie bei Hinrichtungen auch). Vor diesem Pöbel habe ich Angst. Das wollte der Künstler wohl auch aussagen.
Nachtrag: Denkt doch mal an die "Transplantationsshow" in Holland vor einigen Monaten. Das war auch sehr gut inszeniert, um auf die Notwendigkeit von Organspenden aufmerksam zu machen. Viele, sehr viele Menschen haben an die Echtheit der Show geglaubt!