Ist medizinisches Laienwissen gefährlich?
Macht es Sinn, die Menschen mit Halbwissen vollzustopfen, um sie dann damit hocken zu lassen, wo sich ohnehin jeder den Kopf zerbricht, was ihm alles an Krankheiten widerfahren könnte?
Macht es Sinn, die Menschen mit Halbwissen vollzustopfen, um sie dann damit hocken zu lassen, wo sich ohnehin jeder den Kopf zerbricht, was ihm alles an Krankheiten widerfahren könnte?
Mausi
Beste Antwort
Es kommt immer auf den Menschen an. Ein wenig medizinisches Wissen kann von Vorteil sein, um zum Beispiel im Notfall helfen und das Richtige tun zu können (Beispiele: wie erkenne ich ob jemand unter Schock steht und was mache ich mit demjenigen bis der Arzt da ist, wie funktioniert die stabile Seitenlage, wie funktioniert ein Druckverband usw.). Auch bei kleineren Alltagsdingen, wie einer Erkältung o.ä. ist es gut, wenn man ein paar Hausmittelchen kennt und weiß wie man was anwenden kann.
Natürlich kann man keine vollen Diagnosen erwarten und für einen Hypochonder kann Halbwissen gefährlich sein - man kann sich da schon ganz schön in Dinge hineinsteigern.
sequenzer
natürlich hat es sinn. tausende sekretärinnen, gärtnerinnen, ökoneomen und studienabbrecher mache sogar einen job draus: heilpraktiker nennt man das. frei von medizinischer und naturwissenschaftlicher vollbildung.
özlem
Laienwissen KANN gefährlich sein. Wenn man nämlich anfängt Erkrankungen auf eigene Faust zu behandeln. Ich rede nicht von kleinen Erkältungen, einem leicht verstauchten FuÃ, Muskelkater, leichte Blasenentzündung, Durchfall oder sonstiges, mit dem man nicht gleich zum Arzt rennt. Also wirklich banale Kleinigkeiten. Da kann man sich sicher selbst behandeln.
Aber wenn es sich um möglicherweise schwer wiegendere Erkrankungen und Infekte handelt oder tatsächlich mehr dahinter stecken könnte, als man meint zu sehen (Schmerzen im Bauch, die man nicht einordnen kann; Blut im Urin;...), gehört das definitiv in fachlich erfahrene Hände!
Ich finde aber ein gewisses Laienwissen auch wichtig, um dann beim Arzt gezielt Fragen stellen zu können.
Ich habe leider oft genug die Erfahrung gemacht, dass der Arzt einen untersucht, irgendwelche Fachbegriffe murmelt, was verschreibt und fertig. Keine genaue Erklärung was es ist, warum und woher und wie das Medikament wirkt.
Sie befassen sich wenig mit einem.
Ich habe einen besonders tollen Fall gehabt: ich hatte oft Bauchschmerzen, Koliken bis zum zusammen brechen. Ich hatte Magenspiegelungen und keine Ahnung was noch alles.
Dann bin ich auf Anraten meines Freundes zu seinem Hausarzt gegangen, weil der gut sein soll.
Der untersuchte mich nicht einmal, meinte gleich ich wäre zu dünn (1,60m damals 54kg) und ich solle in zwei Tagen wieder kommen und er würde mir dann in wöchentlich Abständen eine Spritze geben. Ich frage was für eine Spritze. "Ach - dass sie mal ein wenig zunehmen. Das kommt nämlich davon!". Ich sagte, ich wolle das nicht. Und er fragte mich, was ich für ein Problem damit hätte, zuzunehmen!
Ich ging raus und nie wieder hin. Später kam raus, dass ich eine Laktoseintoleranz habe.
Ich vertraue Ãrzten grundsätzlich nicht blind, sonder informiere mich selbst, frage nach und hole mir mehrere Meinungen ein.
Nilla
Oh ja und wie. Wenn ich mal wieder so halbseidene Supergesundheitstips hier lese, dann steigt mein Blutdruck in den gefährlichen Bereich. Laienwissen ist wirklich der Hammer.
Anonym
Medizinisches Halbwissen, bzw. Dilettantismus ist unbedingt todgefährlich.
Bei jedem .Fachwissen ziehen wir immer die Kenner zu Rate, so auch unbedingt in der Wissenschaft vom gesunden oder kranken Menschen.
In der Medizin ist die Gefahr viel grösser als bei anderen Disziplinen, denn hier ist das Objekt praktisch der Mensch.
Ein Kunstfehler beim Menschen hat meistens tragische Folgen.