Was tun mit einer Freundin, die auf mich äußerst manisch wirkt, aber selbst behauptet es gehe ihr gut?
Und sie bricht mit jedem die Freundschaft, der versucht, mit ihr über ihre Befindlichkeit zu sprechen? Habe Angst, dass dann nach der manischen Phase eine depressive Phase eintritt. Wie kann ich ihr helfen?
2007-04-22T09:45:10Z
Diagnose ist von mir, nicht von einem Arzt. Aber ich denke, es ist eine korrekte Bezeichnung für ihren Zustand.
2007-04-22T09:46:19Z
Sie ist mit über 30 nicht mehr in der Pubertät.
2007-04-22T09:47:54Z
Wir hatten über viele Jahre eine dicke Freundschaft, daher werde ich sie keinesfalls verlassen. Wo wäre da die Qualität der Beziehung?
2007-04-22T23:50:51Z
Über die Familie geht es wohl nicht. Mit denen hat sie sich schon überworfen, da ihre Befindlichkeit schon mehrmals und mit dringendem Handlungsbedarf angesprochen wurde. Sie will einfach nichts davon wissen.
2007-04-23T02:48:45Z
@ anne: meinen Beobachtungen zufolge ist meine Freundin manisch, (noch?) nicht depressiv. Ihr Verhalten hat sich grundlegend verändert. Sie wirkt rastlos und ihre Handlungen unüberlegt, wodurch sie sich schon unangenehmen Konsequenzen ausgesetzt hat. An getroffene Entscheidungen will - oder wahrscheinlich kann - sie sich nicht erinnern. Wie würdest du das bezeichnen? Bezeichnung ist eigentlich egal, ich weiß nur, dass sie dringend Hilfe bräuchte und ich weiß nicht wie ich ihr helfen sollte. Sie verliert womöglich noch ihren Job.
.2007-04-24T01:51:24Z
Beste Antwort
Ein paar offene Fragen, die da abzuklären wären: 1. Hatte sie bereits manische oder depressive Phasen? 2. Welche Lebensumstände haben diesen inneren Umschwung eventuell verursacht, gab es eine Trennung, eine Veränderung, einen äußeren Auslöser, der die Ursache ihres Verhaltens ist? (Es muß ja nicht immer gleich eine Manie sein, maniformes Verhalten kann auch reaktiv bedingt sein, z.B. indem Leute eine innere Trotzhaltung ausleben... eine gewisse Form von exzentrischem Verhalten wird bestimmten Menschen ja auch zugestanden, beispielsweise Künstlern.) 3. Was genau an ihrem Verhalten macht den Umgang mit ihr so schwierig? Welche Gründe hat sie, sich so und nicht anders zu verhalten und mit welchen Konsequenzen muss sie rechnen? Ist sie überhaupt in der Lage, die Konsequenzen abzuschätzen?) 4. Wie reagiert wer in ihrem Umfeld auf ihr Verhalten, vor allem Eltern und Geschwister, aber auch Partner, Freunde, etc...? Wer hat den besten Zugang zu ihr? 5. Eine bipolare Depression, wie du sie annimmst, ist eine rezidivierende Erkrankung, sprich: zyklisch und immer wieder auftretend. Eine solche Diagnose stempelt den Menschen FÜR SEIN LEBEN zu einem psychisch kranken Menschen mit allen Assoziationen und Konnotationen, die es miteinschließt., für den Betroffenen selbst UND sein soziales Umfeld. (=Labeling-Effekte), weswegen man mit laienhaften Diagnosen hier sehr vorsichtig sein sollte: eine solche Diagnose kann das Leben eines Menschen stark verändern und sollte nur dann ausgesprochen werden, wenn die Symptome sehr typisch und klar sind, das kann nur ein Arzt, bzw. ein sehr guter Arzt... Manisch meint im klinischen Sinne: -vermindertes Schlafbedürfnis -gesteigerter Rededrang, Drang, sich zu bewegen, innere Unruhe bis Gehetztheit -aufbrausendes, extrem ichbezogenes Verhalten -die Neigung, zuviel Geld auszugeben, unsinnige bis kriminelle Projekte zu beginnen -promiskuitives und sehr sprunghaftes Verhalten
Da du vermutlich weder Psychologe noch Psychater bist, also keinerlei fachliche Kompetenz besitzt, finde ich es merkwürdig, jemanden als manisch depressiv zu bezeichnen, vor allem wenn sie sich gut fühlt. Psychotherapeuten müssen lange studieren, um diagnostizieren zu können. ;-)
Wenn sie ihren Zustand selbst nicht wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will, dann kannst du vielleicht noch etwas mit Autorität und Willenskraft erreichen, aber es wird dich sehr viel Kraft kosten und ob du sie beeinflussen kannst ist ungewiss. Erinnere sie an eure vielen gemeinsamen Jahre, vielleicht wird sie dann zugänglicher, doch wenn gar nichts mehr geht, versuch es über ihre Familie.
Dann ruhig mal laut werden !!! Ich habe vor ein paar Wochen eine Freundin nach einem Suizidversuch gefunden, aber nur, weil ich diese Person nicht aus dem Auge gelassen habe. Wir sind seit unserer Kindheit befreundet, und als Freund kann ich sehr unangenehm sein. Inzwischen ist sie in einer Kurklinik (psychosomatische Abteilung) und froh, dass ich so hartnäckig war.
Lass dich nicht abwimmeln, denn bei der Beerdigung ist wirklich Schluss !!!
Probiere sie zu überzeugen zum Psychologen zu gehen. Wenn sie nicht will, kannst du sie reinlegen, dass sie dich nur begleiten kann (wenn sie mag) und´, dass du dich schämst allein eine Behandlung zu beginnen. Du kannst ihr vorschlagen dir zu helfen, nur als betreuerin, den langen Weg bis zum Ausgang aus dem dunklen Tunnel zu begleiten...