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Was tun mit einer Freundin, die auf mich äußerst manisch wirkt, aber selbst behauptet es gehe ihr gut?
Und sie bricht mit jedem die Freundschaft, der versucht, mit ihr über ihre Befindlichkeit zu sprechen? Habe Angst, dass dann nach der manischen Phase eine depressive Phase eintritt. Wie kann ich ihr helfen?
Diagnose ist von mir, nicht von einem Arzt. Aber ich denke, es ist eine korrekte Bezeichnung für ihren Zustand.
Sie ist mit über 30 nicht mehr in der Pubertät.
Wir hatten über viele Jahre eine dicke Freundschaft, daher werde ich sie keinesfalls verlassen. Wo wäre da die Qualität der Beziehung?
Über die Familie geht es wohl nicht. Mit denen hat sie sich schon überworfen, da ihre Befindlichkeit schon mehrmals und mit dringendem Handlungsbedarf angesprochen wurde. Sie will einfach nichts davon wissen.
@ anne: meinen Beobachtungen zufolge ist meine Freundin manisch, (noch?) nicht depressiv. Ihr Verhalten hat sich grundlegend verändert. Sie wirkt rastlos und ihre Handlungen unüberlegt, wodurch sie sich schon unangenehmen Konsequenzen ausgesetzt hat. An getroffene Entscheidungen will - oder wahrscheinlich kann - sie sich nicht erinnern. Wie würdest du das bezeichnen? Bezeichnung ist eigentlich egal, ich weiß nur, dass sie dringend Hilfe bräuchte und ich weiß nicht wie ich ihr helfen sollte. Sie verliert womöglich noch ihren Job.
16 Antworten
- .Lv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ein paar offene Fragen, die da abzuklären wären:
1. Hatte sie bereits manische oder depressive Phasen?
2. Welche Lebensumstände haben diesen inneren Umschwung eventuell verursacht, gab es eine Trennung, eine Veränderung, einen äußeren Auslöser, der die Ursache ihres Verhaltens ist? (Es muß ja nicht immer gleich eine Manie sein, maniformes Verhalten kann auch reaktiv bedingt sein, z.B. indem Leute eine innere Trotzhaltung ausleben... eine gewisse Form von exzentrischem Verhalten wird bestimmten Menschen ja auch zugestanden, beispielsweise Künstlern.)
3. Was genau an ihrem Verhalten macht den Umgang mit ihr so schwierig? Welche Gründe hat sie, sich so und nicht anders zu verhalten und mit welchen Konsequenzen muss sie rechnen? Ist sie überhaupt in der Lage, die Konsequenzen abzuschätzen?)
4. Wie reagiert wer in ihrem Umfeld auf ihr Verhalten, vor allem Eltern und Geschwister, aber auch Partner, Freunde, etc...? Wer hat den besten Zugang zu ihr?
5. Eine bipolare Depression, wie du sie annimmst, ist eine rezidivierende Erkrankung, sprich: zyklisch und immer wieder auftretend. Eine solche Diagnose stempelt den Menschen FÜR SEIN LEBEN zu einem psychisch kranken Menschen mit allen Assoziationen und Konnotationen, die es
miteinschließt., für den Betroffenen selbst UND sein soziales Umfeld. (=Labeling-Effekte), weswegen man mit laienhaften Diagnosen hier sehr vorsichtig sein sollte: eine solche Diagnose kann das Leben eines Menschen stark verändern und sollte nur dann ausgesprochen werden, wenn die Symptome sehr typisch und klar sind, das kann nur ein Arzt, bzw. ein sehr guter Arzt...
Manisch meint im klinischen Sinne:
-vermindertes Schlafbedürfnis
-gesteigerter Rededrang, Drang, sich zu bewegen, innere Unruhe bis Gehetztheit
-aufbrausendes, extrem ichbezogenes Verhalten
-die Neigung, zuviel Geld auszugeben, unsinnige bis kriminelle Projekte zu beginnen
-promiskuitives und sehr sprunghaftes Verhalten
- paluxLv 6vor 1 Jahrzehnt
Dann ruhig mal laut werden !!!
Ich habe vor ein paar Wochen eine Freundin nach einem Suizidversuch gefunden, aber nur, weil ich diese Person nicht aus dem Auge gelassen habe. Wir sind seit unserer Kindheit befreundet, und als Freund kann ich sehr unangenehm sein.
Inzwischen ist sie in einer Kurklinik (psychosomatische Abteilung) und froh, dass ich so hartnäckig war.
Lass dich nicht abwimmeln, denn bei der Beerdigung ist wirklich Schluss !!!
- Tanja RLv 5vor 1 Jahrzehnt
Es ist typisch für die manische Phase, daß keine Krankheitseinsicht besteht. Es geht den Leuten ausgesprochen gut. Nur die Angehörigen leiden unter dem Verhalten.
Da hilft nur warten, bis die Phase vorbei ist, dauert ja nicht ewig. Und dann erst ansprechen. Wie Du schon sagtest, drohen leider Konsequenzen aus ihrem Verhalten. Aber das kann man jetzt nicht ändern ohne Zwangseinweisung, und dazu wird ihr Verhalten wohl doch nicht auffällig genug sein.
Du bist ein guter Freund. Sei für sie da, wie bisher schon. Mehr kannst Du leider nicht für sie tun, bis sie wieder "runter kommt". Wenn es dann umschlägt, dann wird die Krankheitseinsicht sicher eher da sein und dann wird sie sich auch helfen lassen.
Laß sie einfach in Ruhe und rede nicht auf sie ein, sonst macht sie Dir gegenüber auch noch dicht. Und hinterher wird sie sich daran erinnern, daß Du ein guter Freund für sie bist, der immer für sie da war, auch als sie es noch nicht zu schätzen gewußt hat.
Noch ein Tip: sammle Infos (gedruckte) über die Manisch-Depressive Erkrankung. Hinterher kannst Du ihr sie zeigen, vielleicht erkennt sie sich ja rückwirkend wieder, was die Einsicht, behandlungsbedürftig zu sein, fördern kann.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Wenn sie manisch ist, wird sie logischerweise nicht einsehen, dass etwas mit ihr nicht ok ist. Sprich sie in einer depressiven Phase an. Wie oft treten denn die Depriphasen dann ein - wenn sie nämlich immer nur "manisch" ist, ist sie vielleicht nur permanent optimistisch und erscheint nur Dir so!? Oder ist sie auf Speed etc.?
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- gcpLv 6vor 1 Jahrzehnt
Wenn sie ihren Zustand selbst nicht wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will, dann kannst du vielleicht noch etwas mit Autorität und Willenskraft erreichen, aber es wird dich sehr viel Kraft kosten und ob du sie beeinflussen kannst ist ungewiss. Erinnere sie an eure vielen gemeinsamen Jahre, vielleicht wird sie dann zugänglicher, doch wenn gar nichts mehr geht, versuch es über ihre Familie.
- Der PateLv 6vor 1 Jahrzehnt
Du bist ein wirklicher Freund?
Ich habe so etwas erlebt. Ich habe mir einige Zeit das "Ohr"abkauen lassen. Das bringt nichts.
Einsicht + Erkenntnis fehl am Platze.
Also unter meine Aufsicht in die Gosse!
Auto gefahren,2,5 Std. Enigma laufen lassen, Arzt aufgesucht, Krankenhaus, langer Aufenthalt, Entlassung, Wohnung, Job, Freundschaft
- TifiLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wenig; das ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Wahrscheinlich bleibt dir nichts anderes übrig, als sie so zu nehmen, wie sie gerade ist. Es heißt ja nicht umsonst "manisch-depressiv". Die Gemütszustände wechseln. Verschaff ihr öfter mal ein Erfolgserlebnis; unternehmt was zusammen - das lenkt ein wenig ab.
Hoffe, sie hat einen guten Arzt.
Quelle(n): Ein Mensch im Bekanntenkreis, der schon sehr lange darunter leidet. - whyskyhighLv 7vor 1 Jahrzehnt
telefonieren jeden tag eine stunde mit ihr und unternimm viel mit ihr. kontakt hilft ihr. und kann nie schaden.
- lebewesen435Lv 4vor 1 Jahrzehnt
ist das eine von einem arzt gestellte diagnose? oder nimmt sie vielleicht drogen?
das klingt insgesamt schwierig, wenn sie eine störung hat, ohne das sie selbst das wahrnimmt, dann solltest du dich vielleicht mal mit einem arzt unterhalten. vielleicht kann der dir raten, wie du damit am besten umgehen kannst und ihr damit auch irgendwie helfen.
für dich wäre auch eine möglichkeit, dich mit einer selbsthilfegruppe zusammen zu tun, die angehörigen psychisch erkrankter hilft.
dir noch alles gute.
- LuckyConnyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wenn sie selbst nicht will, kannst du ihr nicht helfen. Versuche, Gespräche mit ihr zu führen und Unterstützung anzubieten. Sei ehrlich und sag ihr, dass du dich sorgst. Wenn sie sich auf dich einlässt, hast du eine Chance, ihr zu helfen, d. h. sie zu einer Therapie zu bewegen.
Viel Glück dabei.