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Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing?

Es geht mir mal wieder darum, warum wir Deutsche so sind wie wir sind, vor allem warum wir mittlerweile so kirchenfern sind. Es gibt ja viele Thesen dazu. Am populärsten ist sicherlich die von Aufklärung. Die Denker jener Zeit hätten den Glauben und die Institutionen in Frage gestellt. Und deren Argumente gegen den Glauben stießen auf großen Zuspruch in der Bevölkerung. Früher durch den Buchdruck, heute durch die die modernen Medien, verbreiten sich die Glaubenszweifel rasend schnell.

Nun, es steht wohl außer Frage, dass da was dran ist. Anderseits: Wird der Einfluss den die Staatsform hat nicht unterschätzt?

Mit der Säkularisation ist die Kirche aus der Politik verbannt worden und ist Mangels Steuerhoheit stets auf den Staat und das Wohlwollen der christlichen Bevölkerung angewiesen. Auch wenn noch viele Staatsdiener christlichen Glaubens sind, so hält sich doch der Staat in Glaubensdingen vornehm zurück. Alle Religionen und Weltanschauungen haben den selben Wert, so der Grundtenor, was ja nichts anderes darstellt als eine Abwertung und Relativierung jener Religionen und Weltanschauungen.

Lange Rede kurzer Sinn: Heute geht vom Staat alle Macht aus. Der Staat ist religionslos. Der Staat finanziert das öffentliche Leben,. Der Staat trägt zum Wohlstand bei. Kirche hingegen ist zum fünften Rad am Wagen verkommen. Sie wird für ihre Arbeit kritisiert, z. B. weil sie Zuwendungen vom Staat erhält.

Ist das nicht der gewichtigste Grund für die Kirchenferne in diesen Tagen?

16 Antworten

Bewertung
  • ?
    Lv 6
    vor 7 Jahren
    Beste Antwort

    Das Problem der Kirchen ist, dass die Glaubensgemeinschaften, keine Gemeinschaften mehr sind. Jeder ist sich selbst der Nächste. Was ja Limburg gerade gezeigt hat. Dazu kommt,dass die Kirche scheinbar nicht oder nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu kontrollieren. Die Folge ist der Vertrauensverlust im Glauben. Dazu kommt das diese ökomenische (also glaubensübergreifend) Schiene, von den Kirchen immer weiter aufgefahren wird. So Mancheiner weiß doch schon garnicht mehr, wo sein Glaube anfängt und wo er aufhört. Die jenigen die an den alten Werten des Christentums festhalten, wirken veraltet und konservativ. Dazu kommt der Staat, der uns mit Privatisierung von Gemeinschaftseigentum zeigt, dass alles nur nach Gewinn und Nutzen zu bewerten ist. Der Gemeinschaftsgedanke wird in jeder Hinsicht, nach allen Regeln der Kunst untergraben. Die Entwicklung ist sehr bedrohlich und moralisch bedenklich. Ich gebe es hier offen zu, ich bin noch einer der Kirchensteuerzahlt. Und obwohl ich keine Kinder habe, ist mir ein kirchlich geführter Kindergarten, der dem Gemeinwohl dient lieber, als ein staatlich geführter Panzer. Wenn wir den Profitgedanken ablegen, könnten die Kirchen auch wieder sinnvoller werden und arbeiten.

  • aeneas
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Da der Tenor Deiner Frage auf Deutschland und "wir DeutscheN" in Verbindung mit Kirchenferne liegt, lass' uns doch mal die Gruende, welche Du anfuehrst bzw. dafuer vermutest, analysieren:

    1.in diesem Land herrscht Religionsfreiheit. Das bedeutet, dass jedermann glauben kann und darf, was er will - also schonmal kein Grund fuer Kirchenferne; im Gegenteil.

    2. isst niemand "das Brot" des Staates [ausgenommen jener, die soziale Zuwendungen erhalten]", sondern das,welches durch Arbeit oder anderes Einkommen erworben wird und ein Lied, welches man zu "singen" haette, ist indes nicht vorgegeben. - siehe Punkt 1/

    3. ist die Aufklaerung keine kirchenfeindlich "These" ,sondern beruehrt alle Lebensbereiche des Menschen. "Sapere aude!" - "Habe Mut, dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen", DAS war das Motto dieser Zeit und fern aller Feindseligkeit.

    Ich zitiere:

    "Als wichtige Kennzeichen der Aufklärung gelten die Berufung auf die Vernunft als universelle Urteilsinstanz, der Kampf gegen Vorurteile, die Hinwendung zu den Naturwissenschaften, das Plädoyer für religiöse Toleranz und die Orientierung am Naturrecht. Gesellschaftspolitisch zielte die Aufklärung auf mehr persönliche Handlungsfreiheit (Emanzipation), Bildung, Bürgerrechte, allgemeine Menschenrechte und das Gemeinwohl als Staatspflicht"

    4."Argumente gegen den Glauben" waren zu keiner Zeit notwendig, denn solche hat die Kirche mannigfaltig selbst geliefert, indem sie sich vor der Saekularisation in alle und allerprivateste Belange ihrer Schaefchen einmischte; das Volk dumm und unter der Knute hielt. Nicht zu vergessen die Massenmorde waehrend der Inquisition. Staerkere Argumente gegen die Kirche und das, was sie lehrte, konnte es wohl kaum geben.

    5. Der Buchdruck, welcher in Deutschland im 15 Jahrhundert von Johannes Gutenberg erfunden wurde [die Kunst des Druckens war partiell bereits in der Antike bekannt], duerfte wohl kaum zum Abfall vom Glauben beigetragen haben - wenn man mal davon absieht, dass die erste Uebersetzung der Bibel ins Deutsche 1534 erschien und somit jenen Wenigen, die sich damals ein Buch leisten konnten, die Erkenntnis zuteil wurde, wie stark und in welch immensem Umfang biblische und kirchliche Lehren auseinanderklafften, bzw. sich widersprachen. - Die Inquisition hingegen - wie bereits erwaehnt, hatte gruendliche "Arbeit" geleistet, um die Kirche verhasst zu machen - 500 Jahre lang, vom 13. bis ins 18. Jahrhundert.

    6. "Einfluss der Staatsform" auf Glaubensdinge kann es nur geben, wenn diese Staatsform eine klerikale ist, wie frueher die kath. Kirche oder heute der Islam. Sonst nicht. Wie Du am Ende Deiner Ausfuehrungen richtig feststellst, ist der [deutsche] Staat religionslos. Ergo, wie kannst Du da "Einfluesse" vermuten? Wo nichts ist, von kann auch kein Einfluss ausgeuebt werden. Sapere aude!

    7. und zu guter Letzt: Ja, der Kirche wurde durch die Saekularisation endlich [!] ein bedeutender Teil ihrer Macht genommen. Dem Herrn sei's gelobt, getrommelt und gepfiffen!

  • Khan
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Es gibt auch viele Gläubige, die aus der Kirche ausgetreten sind und gläubig blieben, nur eben mit der menschlichen/weltlichen Institution Kirche, die ihrer Meinung nach zu oft menschliche Interessen bedient nichts mehr zu tun haben wollten.

    Die Landeskirchen haben sich übrigens weit von der Bibel entfernt, deren Botschaft sie "vorgeben" zu verkünden, die biegen sich alles so zurecht, wie sie es brauchen und wie es "zeitgemäß" ist, damit sie von vielen Leuten gemocht werden.Fpr die evangelische Kirche ist Homosexualität vollkommen in Ordnung (während es in der Bibel als "Schande" bezeichnet wird, wenn der Mann beim Mann liegt), während die katholische Kirche durch ihre Marienanbetung/Fürbitte (zu einem simplen Menschen), durch ihre Gebete zu Schutzheiligen (auch "nur" Menschen), durch ihre Seeligsprechung von Menschen durch Menschen usw. gegen das 1.Gebot (Du sollst keine anderen Götter haben neben mir) verstößt udn damit Götzendienst und Ahnenkult betreibt.

    Bist du aber bibeltreu und konsequent, statt wie ein Opportun ist die Worte, die dort geschrieben stehen zu verdrehen und so zurechtzubiegen, wie es der Mehrheit gefällt, dann bist du gleich ein Sektierer, auch für die besagten Landeskirchen, auf die aus eben diesem Grund auch oder gerade viele wirklich gläubige Menschen sehr gut verzichten können.

    Ich hab ja kein Problem damit, wenn Atheisten einfach nicht daran glauben und das auch klar sagen, denn bei denen weiß man wenigstens woran man ist, aber vorgeben gläubig zu sein, die Dinge so zu verdrehen wie es gerade passt, nur um gemocht zu werden und viele Schäfchen einzufangen, sich also nach der Meinung der Masse zu richten und den Glauben anderer für persönliche Vorteile auszunutzen, also ganz ehrlich, dass ist ja verlogen ohne Ende, Bäh, igitt, auf so eine Kirche können nicht nur Atheisten sehr gut verzichten.

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Napoleon sagte über die Deutschen: "Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie."

    Napoleon hat sich wenigstens beim Katholizismus geirrt, denn dort ist die Lüge nun wirklich "zu grob ersonnen" als dass sie alle gutmütigen und leichtgläubige Deutsche glauben können, also haben sie es sich sehr wohl überlegt und der Kirche "Tschüss" gesagt.

    Der "Staat" hat damit nun mal gar nichts oder äußerst wenig zu tun.

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  • vor 7 Jahren

    Ich esse das Brot, dass ich gekauft habe und für den Rest ist die Kirche selber schuld, sie hat sich selber in die missliche Lage gebracht!

  • vor 7 Jahren

    Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing?

    logo

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Wessen Geist ich habe, dessen Sklave bin ich auch.

    Es gibt einen Natürlichen Geist, denn alle Menschen haben.

    Es gibt einen Himmlischen Geist, der von oben kommt, und einem zum Christen macht, weil er plötzlich an Gott und Jesus Christus glaubt, obwohl er vorher ein Gottesleugner und ein Selbstgerechter Egoist war.

    Wie konnte das geschehen? Es ist der Heilige Geist Gottes, der durch Gottes Gnade auf einen Sünder

    fällt, so das er sich bekehrt und Busse tut.Jesus sagte ja: *Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.*

  • vor 7 Jahren

    du verstehst da etwas falsch. bei der aufklärung ging es nicht um glaubenszweifel oder darum, dass man «nichts» glauben sollte, sondern betr. religion, dass menschen glauben *durften*, was sie wollten, um die gegenseitige, religiöse toleranz. das war nicht immer so bei uns. ein blick in den orient zeigt, was auch möglich ist. bei der aufklärung ging es, vor allem auch für kleinere glaubensgemeinschaften, um die religionsfreiheit. der vorwurf der ketzerei oder häresie endete nicht selten auf dem scheiterhaufen.

    der buchdruck oder die modernen medien sind nicht schuld am «verfall» oder desinteresse an den religionen. die gläubigen aller coleur brauchen diese medien ebenfalls und werben auf allen kanälen. bei uns sogar mit strassenplakaten. unsere staatsformen ‹garantieren› allen bürgern die freiheit, ihren glauben frei zu bekennen und zu leben. diese freiheit gab es so früher nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Cuius_regio,_eius_rel...

    demokratie bezeichnet die herrschaft des volkes.

    mir scheint, du möchtest lieber eine theokratie, damit alle menschen das gleiche glauben, wie du. willst du das: http://de.wikipedia.org/wiki/Theokratie

    [nachtrag]

    für die *kirchenferne* gibt es wohl viele verschiedene gründe. die einen legen den glauben ab oder haben grundsätzlich kein interesse, andere praktizieren «ihren glauben» ausschliesslich privat und wieder andere gründen eine eigene glaubensgemeinschaft.

  • vor 7 Jahren

    Spielt für mich keine Rolle es muss nur frisch sein!

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Für mich ist der Begriff Kirche und Sekte gleichzusetzen.

    Das ist mein Brot.

  • vor 7 Jahren

    "Alle Religionen und Weltanschauungen haben den selben Wert,..." Diese Feststellung ist auch mehr als richtig und so sollte es auch sein. Religion sollte endlich das werden, was sie ist - reine Privatangelegenheit eines jeden Einzelnen.

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