Was könnt ihr mir denn Wissenswertes über die Frühstücksgepflogenheiten aus aller Welt berichten?

Geboren und aufgewachsen bin ich in Siebenbürgen Rumänien. Ein wirklich typisches Frühstück kann man nicht sagen. Zum einen hängt es von der Region ab, wo man lebte (Dorf oder Stadt) und natürlich vom Geldbeutel der Eltern. Vielerorts und auch bei uns gab's zu meinem Leidwesen häufig Gries- oder noch schlimmer Haferbrei. Wenn ich bei meiner Tante zu Gast war schwelgte ich in frischen Brötchen mit Butter und Schinken. Frühstück und Abendbrot unterschieden sich nicht so sehr. Es gab oft Butterbrot das wir in gehackten Schnittlauch tupften und dazu alles was der Garten hergab, von Frühlingszwiebeln, Radieschen, Gurken, Tomaten oder Paprika. Am Sonntag gab es dann meistens auch etwas Wurst oder einen der köstlichen Auberginenaufstriche. Eier waren meist als Hauptmahlzeit zu Spinat oder Bratkartoffeln gedacht. Oder als harte Eier bei Wanderungen. Die selbstgekochte Marmelade stand auch immer auf dem Tisch. Ich verschmähte sie meist, weil ich lieber herzhaft aß. All das ist ziemlich typisch für ein Siebenbürger Frühstück. Unterscheidet sich kaum, von einem Abendessen. Dort kommt dann oft noch ein Kanten Speck und Zwiebeln hinzu.

Ja, wo habe ich noch gefrühstückt? In Singapur zum Beispiel. Die Kindertage schon lange hinter mir gelassen und seit langem das Frühstücksbrot gewohnt, waren mir die Sitten da sehr befremdlich. Es gibt drei große Bevölkerungsgruppen da. Der chinesische, der malayische und der indische Teil der Bevölkerung. Gefrühstückt habe ich besonders gerne in einer Straßenküche der Chinesen. Dort wurde Hühner-Nudelsuppe gelöffelt und Dim-Sum gedämpft oder gebraten serviert. Ich war dem gebratenen Dim-Sum verfallen. (gefüllte Teigtaschen, die normalerweise als Vorspeise serviert werden, dienen auch als Frühstück).

In Amerika wird sehr herzhaft gefrühstückt. Rührei, gebratener Speck, dazu einen Pfannkuchenturm übergossen mit Ahornsirup. Rührei mit Speck, dazu Tomaten und Gurken, damit konnte ich mich anfreunden, gelegentlich. Mit den pancakes with maple sirup wurde ich nie warm.

Und heute besteht mein typisches Frühsück einfach aus einer Tasse mit verdammt gutem Kaffee...

Ich kenne zwar die Gepflogenheiten in anderen Ländern nicht so gut, aber ich kann dir was über meine eigenen Essvorlieben erzählen, die sind so gar nicht europäisch.

Als ich im Praktikum war und um 6 Uhr morgens anfangen musste zu arbeiten, da habe ich mir Morgens wirklich immer etwas warmes zu essen gemacht. Spaghetti Bolognese, Pizza, Lachs mit Bandnudeln etc. Hauptsache es ging neben dem Fertig machen im Bad.

Ich habe wirklich erst um 12 Uhr Hunger bekommen. Da reichte dann ein Brötchen aus. Abends habe ich trotzdem ein zweites Mal warm gegessen. Ich habe nicht einen Kilo zugenommen in den ganzen Wochen.

Ich denke ich werde diesen Prinzip beibehalten wenn ich das Studium beginne. Ich werde dann auch Mittags was warmes essen und Abends nur ganz wenig. Diese Energiereinschaufelei morgens hat mich extrem Leistungsfähig und konzentriert gemacht. Die ersten tage war mir ein wenig schlecht aber dannach ging es. Morgens kalt und wenig zu essen ist dumm. Der Körper kann Morgens viel besser mit Kohlenhydraten und Fetten umgehen als Abends vorm Schlafen.

Wenn ihr früh raus müsst und körperlich arbeiten müsst, dann probiert das mal aus. Das Prinzip ist wirklich gut. Man ist viel wacher und fitter.

Ein japanisches Frühstück besteht aus Miso Suppe, einem rohen Ei über den Reis, ein bisschen eingelegtes Gemüse, gegrillten Fisch, etwas Tofu, dazu grüner Tee.

Wenn Du die folgenden zwei Worte in die Bildsuche eingibst, erhältst Du viele Bilder dazu: (traditionell japanisches Frühstück)

朝ごはん　和食

Zum Beispiel:

http://pds.exblog.jp/pds/1/200805/24/17/c0147717_7...

Aber die Japaner essen in letzter Zeit auch westliches Frühstück.

Frühstück in Holland:

Weißbrot oder Stütchen-ähnliche Brötchen mit und ohne Rosinen und bei Gesundheits-bewussten Holländern auch in einer Vollkornvariante (Bruine Brood). Natürlich mit Käse, aber auch mit Schokostreuseln auf Butter. Pindakaas, also Erdnussbutter wird dort so gerne gegessen wie bei uns Nutella. Aber ansonsten ist das Frühstück schon dem unseren ähnlich mit Wurst und Marmelade. Auch hier gibt es die Müsli-Fraktion und diejenigen, die Eier in allen Varianten mögen.

Sonntags allerdings gibt es bei den Holländern auch schon mal eine Mandelspeise.

Frühstück in Afghanistan:

Afghanisches Brot, Qaimak (Kajmak), Frischkäse mit Mandeln und frischen Pfefferminzblättern, Butter, Marmelade (speziell Quitten- und Apfelmarmelade), Spiegelei zubereitet mit Tomaten, Koriander, scharfen Paprika und Pfeffer. Halwa (Süßspeise aus Mehl, Zucker, Öl und Kardamom mit Walnüssen), Rot (leicht süßes Gebäck), Halim (Haferbrei). Dazu trinkt man grünen Tee mit Kardamom oder Qaimak Chai (Grüntee gekocht mit Milch, Zucker und Kardamom)

Frühstück in Ägypten:

Foul (Favabohnen-Mus), Rührei, Chubs (Brot), Falafel, aber auch Brot mit Frischkäse und Marmelade. Dazu trinkt man hauptsächlich Tee, selten Kaffee und Saft.

Frühstück in Brasilien:

Tatsächlich essen die Brasilianer Semmeln mit Butter oder Pão de queijo (Käsebrot), Schinken, Gebäck und Obst. Der Café Colonial ist populär in der südlichen Region. Und getrunken wird schwarzer Kaffee mit sehr, sehr viel Zucker, aber auch Milch und Orangensaft.

Frühstück in Griechenland:

Bougatsa (Gebäck aus Blätterteig, süss oder herzhaft), Brot, Sesam-Kringel mit Butter und/oder Marmelade, Käse, frisches Obst und Gemüse, Gebäck, in den Dörfern üblicherweise Trachana (eine Grieß-Weizenmehl-Joghurt-Suppe), Tomaten, Schafskäse, Oliven und Brot. Wie in den meisten mediterranen/südlichen Ländern ist das Frühstück in Griechenland eher karg.

Frühstück in Guatemala:

Weißbrot, Maisfladen, Toast, Rührei/Spiegelei, schwarze Bohnen (meistens püriert („refritos“)), gebratene Kochbananenscheiben

Frühstück im Iran:

Mast-o-Khiar (Kalte Joghurtsuppe mit Minze und frischem Gemüse), Ash (heiße Suppe mit Gemüse und Linsen), Schafskäse, Halim (Haferbrei), Fladenbrot, Joghurt, Honig, Marmelade (oft Karottenmarmelade), dazu Schwarzer Tee oft stark gesüßt, Saft oder Türkischer Kaffee. In den Hotels ist das traditionelle Frühstück selten, hier werden oft Variationen aus Frischkäse, Käse, Honig, Joghurt, Gurken, Tomaten, Oliven, Spiegelei und Fladenbrot serviert. Dazu Kaffee oder Tee, Milch und Säfte.

Frühstück in Israel:

Typischerweise sehr reichhaltig, bietet es alles, was das Herz begehrt - abgesehen von Fleisch- und Wurstwaren, wenn es sich um ein koscheres Haus handelt.

Matze (ungesäuerter dünner Brotfladen), Brot, Blätterteigtaschen und Kuchen, Butter, Marmelade, Eier, Käse, Oliven, Salat mit Tomate und Gurke, Joghurt, Obst, auch geräucherter und marinierter Fisch, Antipasti, dazu Kaffee, Tee, Fruchtsaft und kalte Getränke.

Frühstück in der Türkei:

Soweit ich weiß, Weißbrot (oft Simit), Salzlakenkäse, Oliven, Tomaten, Gurken, Kajak und Joghurt

PS: das ist größtenteils nicht mein persönliches Erfahren (bis auf Holland), sondern einer gewissen Recherche geschuldet. Sooooo weit gereist bin ich leider nicht.

in asien wird salzig gefruehstueckt

Leider bin ich nicht weit gereist. Bei mir gibts morgens schwarzen Kaffee, weil mein Magen Langschläfer ist und morgens um sechse noch nichts von Arbeit wissen will.

...in Indien.....ein riesiger Teller gekochter Reis mit Tee. Im Schwabenland......Gsälzbrot und Kaffee.......

China ist groß. In einigen Regionen gibt es so ein seltsames fettiges warmes Gebäck, in anderen Reis mit Gemüse. In Indien ist Linsensuppe sehr verbreitet, manchmal mit etwas Joghurt. Das ist wirklich sehr empfehlenswert, denn es schmeckt gut und liefert mittelfristig anhaltende Proteine, die nicht belasten und mit denen man gut bis zum Nachmittag durchhalten kann, besonders wenn man dazwischen noch zwei Chai trinkt (aber nicht solche, wie sie in deutschen Restaurants aus der Dose gemacht werden).

Nachtrag:

Eine südchinesische Leckerei ist Dim Sum. Das wird meist als Zwischenmahlzeit gegessen. Aber ich wurde auch schon zum ersten oder zweiten Frühstück zum Dim Sum eingeladen. Schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dim_Sum

Frühstück légion étrangère etwa 1974 ...

Du stehst um 04.00 auf und machst Dich fertig, um exakt 04:30 weckst Du per Trillerfeife deine Leute und hältst sie auf Trab.

Du jagst 4 Mann zur Küche um das Brot und den "Kaffee" zu holen, Du beauftragst weitere 4 Mann mit Kaffee kochen für alle.

Mit dem aus der Küche geholtem Kaffe wird sich rasiert, heiß und dünn ist er, schmeckt zum Ko.tzen und eignet sich nur zur Rasur. Du hältst deine Leute permanent in Trab, gegessen wird bei der Arbeit, und die geht vor. Um 05:45 ist alles bereit, sauber gemacht, la Chambre geputzt, die Behälter zur Küche zurückgebracht, eine geraucht und der gemütliche Teil des Tages ist vorbei. Um 06:00 Fahnenhissen und der richtige Tag beginnt.

In Bayern ist ein zünftiges Weißwurstfrühstück das Non-Plus-Ultra.