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gibt es religionen, in den *nicht* der tod den übergang in eine jenseitige welt bedeutet?

also, es passiert einfach nichts mehr nach dem tod. oder man geht z.b. *vor* dem natürlichen tod in eine jenseitige welt? ich weiss nicht, was es alles für vorstellungen sonst noch geben könnte und wäre um hinweise dankbar.

Update:

vielen dank für die ausführungen. sehr interessant. und wir kommen fast ohne dr aus. das ist doch ein lichtblick.

Update 2:

[nachtrag]

sorry, ich hab's eilig: meine eindrücke: http://pastebin.com/EuxyueTX

14 Antworten

Bewertung
  • aeneas
    Lv 7
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Wie waer's denn mal mit dem Christentum?

    "Wiederauferstehung" hat keineswegs die Bedeutung von "Uebergang". Im Gegenteil, ein entsprechender Bibeltext [Prediger 9:5 ] lautet: "Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen". Klarer gehts wohl kaum.

    Der Glauben an Uebergaenge in eine jenseitige Welt stammt von den Aegyptern und wurde spaeter von Roemern, Griechen und weiteren Kulturen uebernommen [deshalb gab es auch Grabbeigaben] und hat dann - wie sollte es auch anders sein? - den Weg in die katholische Kirche gefunden, wie so viele andere heute als "christlich" gepflegte Braeuche auch..

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Weiß ich nicht, aber so eine Religion wäre ja sinnlos, da sie sagen würde, dass dieses Leben, in denen die Bösen die Welt regieren und die Reichen die Armen ausbeuten, in denen Menschen verhungern während andere sich teure Yachten kaufen usw. alles wäre, also eine ziemlich trostlose Religion, die den endgültigen Sieg des Bösen und des Egoismus verkünden würde.

    Ich bin mir nicht sicher, wie viele Mitglieder diese Religion hätte, obwohl gerade Reiche, welche die Armen ausbeuten und andere schlechte Menschen, die nach dieser Überzeugung keine Strafe zu befürchten hätten, wenn diese Religion stimmen sollte, so einer Glaubensgemeinschaft sicher gerne beitreten würden.

  • vor 9 Jahren

    Es gibt in der Tat innerhalb der christlichen Religion Auffassungen, die vom Jenseitsglauben abrücken und dies interessanterweise aus der orginären Botschaft des Jesus von Nazareth ableiten.

    Protestantische Theologen, die die historisch-kritische Bibelexegese favorisieren, wollen herausgefunden haben, dass das was der Menschheit durch das traditionelle Christentum bezüglich der Verkündigung der Reich-Gottesbotschaft durch Jesus seit 2000 Jahren "verkauft" wurde, nicht der orginären also wirklichen Botschaft des Jesus von Nazareth entspricht.

    Ich muß als Außenstehender, aber etwas mit der christlichen Religion befasster sagen, dass die Argumentation und die Belege, die diese "neuen" außerordentlich brisanten Behauptungen stützen, für mich sehr überzeugend sind.

    Es wird mit Hilfe vermeintlichem Jesusgut, welches aus der Bibel "herausgefiltert" wurde, aufgezeigt, dass Jesus davon ausgegangen ist, dass das Reich Gottes nicht in einem imaginären Jenseits oder in der Zukunft liegt und die Menschen darauf warten müßten, sondern dass das Reich Gottes bereits angebrochen sei und es dem Menschen obliegt, es zu vervollkommen, dass heißt der Wirklichkeit Stück für Stück ihren göttlichen Charakter zu verleihen.

    Diesen Auffassungen liegt ein völlig neues Verständnis der Rolle des Jesus von Nazareth, der nicht mehr als Gottessohn und Erlöser gesehen wird und seiner Botschaft zugrunde.

    Hiermit wird jeglichem Jenseitsglauben sowie auch jeglichen apokalyptischen Gedanken eine eindeutige Abfuhr erteilt.

    Objektiv gesehen stellt diese vermeintliche orginäre Botschaft des Jesus von Nazareth, die Basis dafür dar, dass alle Gläubigen dieser Welt Platz finden könnten unter dem "Schirm" des Reich Gottes und somit die religiösen Kräfte gebündelt werden könnten, um gemeinsam mit den Nichtgläubigen die Probleme dieser Welt zu lösen.

    Ich befürchte jedoch, dass eine solche Vorstellung zumindest in der heutigen Zeit und nahen Zukunft jeglichem Realismus entbehrt und das liegt m.E. nicht am Widerstand der Nichtgläubigen, sondern an der hoffnungslos zerstrittenen "religiösen Fraktion", denn hier müßten ja "heilige Kühe" in Größenordnungen geschlachtet werden und so wie wir auch hier im Forum gewisse religiöse eiferer erleben, geht "eher ein Kamel durch ein Nadelöhr", als das verfestigtes traditionelles religiöses Denken "über Bord" geworfen wird.

    Quelle(n): Pastor Claus Petersen, "Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes",Kreuz Verlag Stuttgart,2005
  • vor 9 Jahren

    Das Judentum glaubte seit Abraham bis zum babylonischen Exil, dass mit dem Tod "alles aus" sei. Dass die Toten in der Sche*ol sind, bedeutet nicht, dass sie weiterexistieren. Sie werden als bloße Schatten beschrieben. Anders kann der Hebräer sich nicht über das Nichtexistieren verständlich machen.

    Eine Beschwörung von Toten, wie sie bei den Nachbarvölkern vorkam, wurde als von bösen Geistern verursacht verstanden (Saul und die "Hexe" von Endor 1.Sam 28).

    Nach dem Exil, vor allem in der Makkabäerzeit, kam in Israel auch der Glaube an Erweckung aus dem Tode auf, wie er zur Zeit Jesu vor allem vom pharisäischen Judentum im Gegensatz zu den Sadduzäern vertreten wurde.

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  • vor 9 Jahren

    Das würde sich wohl nicht lohnen, da kann man ja gleich Atheist bleiben und weiter an das große Nichts glauben.

  • vor 9 Jahren

    Daß die israelitische Religion bis zum Babylonischen Exil keine Jenseitshoffnung kannte, hat @erhardgr schon dargelegt. Ansätze einer über den Tod hinaus reichenden Hoffnung gab es allerdings schon vorher. In Jesaja 25,6-8 ist von einem großen Fest die Rede, das Gott allen Völkern auf dem Zionsberg bereiten werde, es werde an nichts mehr Mangel herrschen, Gott werde alle Tränen abwischen und den Tod für immer verschlingen. Hier ist zwar noch nicht von einer individuellen Auferstehung die Rede, aber der Glaube an Gottes rettende Allmacht, die stÃ��rker ist als alle zerstörerischen Mächte, auch stärker als der Tod, ist eine ganz entscheidende Wurzel, aus der sich der jüdisch-christliche Auferstehungsglaube entwickelt hat. Das Reden von der Überwindung des Todes (Luther übersetzt: „... den Tod für immer verschlingen“) hat dabei auch schon etwas Schillerndes, das über die bestehende Welt hinausweist, denn der Tod kann in dieser Welt nicht überwunden werden, da er als biologisches Faktum ein Bestandteil dieser Welt ist. Das große Fest Gottes soll aber nach Jesajas Worten nicht in einer jenseitigen Welt, sondern hier auf Erden, auf dem Zionsberg in Jerusalem und um ihn herum, stattfinden.

    Vorstellungen von einer Auferweckung der Toten finden sich während des Babylonischen Exils beim Propheten Hesekiel (37,1-14). Der Prophet hat eine Vision, in der die Knochen der Toten zusammenrücken, wieder mit Fleisch, Sehnen und Haut überzogen werden und wieder Lebensatem eingehaucht bekommen. Diese Auferstehung betrifft nur die Israeliten, und sie findet in keiner jenseitigen Welt, sondern im Diesseits in Israel statt. Es zeigt, wie schwer sich Israel mit Vorstellungen über eine jenseitige Welt getan hat, und das heißt auch: daß die jüdisch-christliche Auferstehungs- und Ewigkeitshoffnung nicht in wild wuchernden Phantasien und Spekulationen über das Jenseits wurzelt.

    Zur Zeit Jesu war die jüdische Auferstehungshoffnung, wie @erhardgr schon geschrieben hat, voll ausgebildet. Sie wurde von den Pharisäern vertreten, die damals die führende, prägende Kraft innerhalb des Judentums waren, während sie von den ebenso konservativen wie elitären Sadduzäern, die die vorherrschende Partei in der Jerusalemer Priesterschaft waren und im Volk kaum eine Basis hatten, abgelehnt wurde.

    Jesus selbst hat, wie aus etlichen Stellen in den Evangelien hervorgeht, an die Auferstehung der Toten geglaubt und hat sie selber gelehrt. Allerdings hat er den apokalyptischen Vorstellungen seiner Zeit, nach denen die Auferstehung und ein göttliches Weltgericht an einem konkreten Zeitpunkt am Ende der Welt stattfinden werden, offenbar sehr distanziert und kritisch gegenübergestanden. Die Worte Jesu in Lukas 20,38 („Sie <die Toten> leben ihm alle,“ Präsens!) oder in Lukas 23,43 (zu dem mit ihm Gekreuzigten: „HEUTE wirst Du mit mir im Paradies sein“) eine von den apokalyptischen Vorstellungen deutlich abweichende Form das Auferstehungsglaubens, die darin wurzelt, daß wir auch über den Tod hinaus in Gottes Hand geborgen bleiben und nach dem Tod ohne „Zeitverzug“ zu ihm gelangen. Diese Variante des Auferstehungsglaubens entspricht dem bedingungslosen Gottvertrauen, das Jesus gelebt und gelehrt hat, sehr viel mehr als die apokalyptische. Die Rede von den furchtbaren Schrecken der „Endzeit“ (Markus 13,14-27 / Matthäus 24,15-31 / Lukas 21,20-28) ist vor dem Hintergrund des jüdischen Krieges um 70 n.Chr. entstanden und geht in dieser Form und in diesem Umfang nicht auf Jesus zurück.

    Trotzdem hat @Gelassener Recht, wenn er schreibt, daß die Hoffnung auf das Reich Gottes eine diesseitige, irdische Hoffnung sei. Nur: das Reich Gottes (griechisch: „basileia tou theou“ = Königsherrschaft Gottes) ist etwas anderes als die Auferweckung der Toten und das ewige Leben. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das Judentum und auch Jesus haben für die Auferstehungshoffnung nie den Begriff „Reich Gottes“ verwandt.

    Daß die Vorstellung vom Reich Gottes als einer vollkommen gerechten, friedlichen Welt im Diesseits, wie @Gelassener schreibt, „zumindest in der heutigen Zeit und nahen Zukunft jeglichem Realismus entbehrt,“ ist wohl wahr. Das verleiht der Reich-Gottes-Hoffnung den Charakter einer Utopie. Eine Utopie ist etwas anderes als bloße Phantasterei oder Illusion. Eine Utopie ist die Vision von einer besseren Welt, die nicht zu weltfremden Träumereien, sondern zu konkretem Handeln führt und dazu die nötige Kraft und Hoffnung verleiht. Die vollkommene Verwirklichung einer Utopie wird in dieser Welt nie erreicht. Ihren Wert und ihre Berechtigung erweist sie vielmehr in den „Teilerfolgen“ und relativen Veränderungen und Verbesserungen, die im Weg auf das visionäre Ziel zu erreicht werden.

    Quelle(n): Um der Menschlichkeit willen ist es übrigens sehr wichtig, sich dieses Vorbehaltes immer bewußt zu bleiben, denn der Versuch, in einer Welt, in der es nichts Vollkommenes gibt, Utopien vollkommen zu verwirklichen, führt zwangsläufig zu unmenschlichen Konsequenzen und letztlich zum Totalitarismus. Zu dem Bemühen, die vollkommene Gerechtigkeit, die sich auf der Basis von Einsicht und freiwilliger Zustimmung aller Menschen nicht einstellen will, mit Gewalt zu erzwingen und dabei auch vermeintliche Menschheitsfeinde zu bekämpfen und zu vernichten, die der Verwirklichung der Utopie angeblich im Wege stünden. Dieser um der Menschlichkeit willen so wichtige Unvollkommenheits-Vorbehalt liegt im christlichen Glauben in der Überzeugung, daß vollkommene Gerechtigkeit, Erlösung u.s.w. einer anderen, künftigen, jenseitigen Welt vorbehalten sei.
  • vor 9 Jahren

    Im Judentum gibt es zum Beispiel keinen Himmel oder Hölle nach dem Tod. Das findet schon auf Erden statt.

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Wie wäre Utopie?

  • vor 9 Jahren

    die Zeugen Jehovas glauben an den totalen Tod des Menschen, also von Körper und "Seele". Allerdings ist im Himmel eine Art Computer- Datenbank mit den virtuellen Daten jedes Verstorbenen , die am Jüngsten Tag in Betrieb genommen wird, um die wenigen Auserewählten wieder zu rekonstruieren.

    Die christl. Kirchen sprechen zwar vom ewigen Leben im Himmel für alle Guten...., aber anscheinend trauen sie dieser Botschaft nicht ganz. Warum sonst soll es noch einen Jüngsten Tag geben, an dem alle Verstorbenen nochmal aussortiert werden wie bei Aschenputtel : die Guten ins Töpfchen, die Bösen ins Kröpfchen.(Hier haben sich verschiedene aus dem heidentum stammende Vorstellungen vermischt und in der christlichen Lehre Platz gefunden, obwohl sie nicht recht zueinander passen).

    Quelle(n): Nicht religiös, sondern wissenschaftlicher Nachweis der Reinkarnation : Dr. Helen Wambach : Seelenwanderung und Das Leben vor dem Leben
  • vor 9 Jahren

    Na ja, es gibt so ein paar, die eher

    abseitige Welten bevorzugen...

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