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Wie stehen Atheisten zur historisch-kritischen Exegese der Bibel?

Die historisch-kritische Bibelauslegung wird vor allem von protestantischen Theologen angewandt, aber auch von katholischen Theologieprofessoren. Sie wird verworfen von Evangelikalen, Fundamentalisten, Zeugen Jehovas und Anhängern von Neuoffenbarungen (Jakob Lorber).

15 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    @Sarnia, es ist schon etwas gewagt, hier eine Frage einzustellen, deren Inhalt selbst dem überwiegenden Teil der Vertreter des traditionellen Christentums - ich spreche dabei nicht von den Theologen sondern vom "einfachen"Gläubigen - nicht allzuviel sagt, geschweige denn Atheisten.

    Ich bin als "interessierter" Nichtgläubiger anlässlich des evangelischen Kirchentages im letzten Jahr auf diese Problematik aufmerksam geworden, habe den "spiritus rector" der ökumenischen Initiative "Reich Gottes- jetzt" Pastor Claus Petersen und dessen Buch "Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes"-Aufruf zum Neubeginn- kennengelernt.

    Die in diesem Buch herausgearbeiteten Ergebnisse der historisch- kritischen Exegese der Bibel bezüglich der orginären Botschaft des Jesus von Nazareth haben "elektrisierend" auf mich als ehemaligen Christen gewirkt, wurden doch auch Fragen thematisiert, die mich vor über 40 Jahren tief bewegt haben und die schließlich dazu führten, dass ich vom Glauben abgefallen bin.

    Damit keine Mißverständnisse auftreten, ein "Zurück" wird es für mich nicht geben, es ist viel Zeit vergangen und ich habe inzwischen in tiefster Überzeugtheit meine geistige Heimat im dialektischen Materialismus gefunden.

    Das was protestantische Theologen mit Hilfe der historisch- kritischen Methode herausgefunden haben wollen, ist von unwahrscheinlich großer religiöser Brisanz und stellt wesendliche Glaubensinhalte der vergangenen 2000 Jahre Christentum in 'Frage, so dass ich davon überzeugt bin, dass in Anlehnung an das "Jesuswort", dass ´eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht,als dass ein Reicher ins Reich Gottes gelangt´(Markusevangelium), eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, dass Atheisten, die dem religiösen Glauben nicht feindlich gesinnt sind, diese "Arbeitsergebnisse"

    interessiert aufnehmen und begrüßen als dass sie von den beiden großen Kirchen und den diversen Christlichen Glaubensgemeinschaften akzeptiert würden.

    Ich halte die Ergebnisse der historisch kritischen Exegese der Bibel bezüglich der Verkündigung des Reiches Gottes durch Jesus von Nazareth auch für Atheisten von großer Bedeutung, denn Atheisten und Christen stehen in gemeinsamer Verantwortung - woher sie die ableiten ist für mich sekundär - gegenüber der Lösung der Menschheitsprobleme und hier bietet die herausgearbeitete orginäre Botschaft des Jesus von Nazareth, dass das Reich Gottes bereits besteht, eingerichtet ist und es darauf ankommt es zu vervollkommnen - also Abkehr vom Jenseitsglauben - eine sehr gute Basis für eine zielgerichtete Zusammenarbeit.

    Diese "Jesusbotschaft" ist übrigens auch offen für die Angehörigen aller anderer Religionen, denn sie ist frei von jeglischem "christlichen Exklusivitätsanspruch", ob die sich allerdings darauf einlassen, wage ich zu bezweifeln, denn religiösen Gemeinschaften, wie wir sie kennen, klammern sich doch vehement an ihre Glaubensvorstellungen.

  • Cicero
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Sie ist mir lieber als die Auslegungen der von dir genannten Gruppen, weil sie sicher mehr dem ursprünglichen Sinn des Textes entspricht, aber im Grunde kann ich mit dieser Auslegung auch nicht viel anfangen, weil ich eben als Atheist nicht von der Grundannahme überzeugt bin.

    Doitsujin 75 hat das schon gut begründet, ich kann ihm voll zustimmen.

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ein Atheist interessiert sich nicht sonderlich für Theologen und ihre Sicht der Welt, egal zu welcher Fraktion sie gehören.

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ich habe eine fundamental atheistische Attitüde und erachte jede Exegese der Bibel als stupide.

    Die Bibel ist gemacht von Menschen.

    Gott ist gemacht von Menschen.

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  • vor 9 Jahren

    Bibelexegese dürfte für Atheisten keine Rolle mehr spielen, weil es für Atheisten keine Rolle mehr spielt, was Gläubige in diese Texte interpretieren, solange sie Existenz eines Gottes als Grundannahme bei der Bewertung und Interpretation verwenden.

    So mag diese Art der Auslegung vielleicht Irrsinn wie Kreationismus und die wortgetreue Auslegung unterbinden. Wenn aber die Grundannahmen schon aus rationaler Sicht falsch sind, kann auch das Ergebnis nicht einwandfrei richtig sein.

    Insofern ist diese Art der Exegese für Atheisten irrelevant, weil sie schon das Postulat der unbestreitbaren Existenz eines Gottes als falsch angesehen wird.

    Das muss nicht heißen, dass die historisch-kritische Exegese immer zu falschen Ergebnissen kommt, aber in den meisten Fällen aus agnostischer und atheistischer Sicht einfach zu keinem befriedigenden Ergebnis kommen kann.

    Die Methodik klammert genau das aus, worum es Atheisten überhaupt in einer kritischen Auseinandersetzung geht - Existenz, oder Nichtexistenz Gottes.

    Nachtrag:

    Ich kann da sicherlich nicht für alle Atheisten sprechen, aber für die meisten dürfte Atheismus nicht nur die Ablehnung Gott/Göttern bedeuten, sondern von so ziemlich jeglicher Vorstellung von Transzendenz, die die physikalisch erklärbare Welt sprengt.

  • vor 9 Jahren

    @wilken, mir geht es auch so.

    @fragesteller,

    mir wäre die biblische hermeneutik lieber.

    wenn wir eine eigene kategorie hätten, dann müßten wir hier auch nicht solche unsinnigen fragen beantworten.

  • vor 9 Jahren

    Es ist ein Leichtes, ein so spezielles Fachwort wie "historisch-kritische Exegese" in die Runde zu werfen, und noch leichter, darauf zu antworten, ohne dessen Bedeutung zu kennen. Die historisch-kritische Exegese ist eine Methode, die auf den Erkenntnissen rationalen Denkens beruht. Sie bezieht die wissenschaftliche Vorgehensweise der Geschichtswissenschaft und Philologie in die Deutung der Bibel ein. Atheisten und Christen können sich auf der Basis rationalen Denkens treffen, weil beide ähnlich vorgehen, auch wenn sie zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Denken ist gut, sauber zu denken noch besser. Von daher kann ein Atheist die historisch-kritische Exegese nur begrüßen, auch wenn er sie nicht für die Bibel interessiert.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Bei Atheisten beißen sich Theologen mit ihren für sie wichtigen Theorien die Zähne aus.

    Aus diesem Grunde kann in der Bibel stehen was will. Ein echter Atheist steht der Bibel kontraer gegenüber ohne sie zu verunglimpfen...-

  • Wilken
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ich kann es nicht nachvollziehen , ich halte mich eher an die Thesen von Charles Darwin.

  • vor 9 Jahren

    Die Antworten hier zeigen, dass du zumindest bei Yahoo Clever auf Atheisten stößt, die so gut wie keine Ahnung von dem haben, was du thematisierst.

    Bonhoeffers "religionsloses Christentum", die "Gott-ist-tot-Theologie" ("Theologie nach dem Tode Gottes"), konsequent jesuanisches Christentum, die theologische Ansätze von Claus Petersen, Dorothee Sölle, Paul Tillich - alles unbekannte böhmische Dörfer. Selbst der "große" Richard Dawkins scheut jede Auseinandersetzung damit.

    Historisch-kritische Exegese ist eine Methode, die von der Frage, ob es Gott "gibt", absieht. Sie ist grundsätzlich im wissenschaftlichen Sinne agnostisch. Aber sie arbeitet den existenziellen Bezug des Menschen von heute zum Selbstverständnis der Menschen heraus, die in der Bibel zu Wort kommen.

    Wir haben noch viel Mühe vor uns.

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