Habe einen Job im Ausland, was mache ich jetzt?

Hallo Sarah,

die Krise ist sicherlich für eines gut, man kann doch endlich an den Sozialstatus "basteln".

Das soziale Netz ist hier in Spanien gegen Deutschland fast nicht existent

Rechtliche Sicherheit hast du nur im nachhinein, wenn du dir einen Anwalt erlauben kannst.

Arbeitsverträge als "Festangestellte" wird jeder vernünftige Arbeitgeber ungerne eingehen.

Also arbeiten viele als Autonome, also "Scheinselbstständige".

Keine Lohnfortzahlung, Feiertag kein Arbeitstag, Arbeitslosengeld minimum fixiert,wenn du mindest. 1 Jahr eingezahlt hast,dann aber max. 4 Monate.

Du lebst "zeitweise" in Spanien, dann kennst du auch genügend Geschichten und jeder erzählt dir eine noch bessere.

Mein Rat:

Gehe vor Ort zu einem deutschen Steuerberater oder Rechtsanwalt.

Die Erstberatung ist fast immer gratis oder sehr günstig,

Sag beim Termin du hast ein paar Fragen, wenn diese geklärt sind,

hast du vielleicht Bedarf an eine steuerlich/rechtliche Begleitung in den nächsten 2 Jahren.

Das kostet dich dann,je nach Ort von 40,- € bis 60,- € im Monat

Und dafür werden deine "Bücher" geführt und so nebenbei die meisten Fragen im Alltag im Bezug auf Recht und Steuern beantwortet.

Zur Zeit kann man sagen,alles was an Gesetzen geschrieben ist, ist das Papier nicht wert.

Du kannst mich gerne kontakten,wenn ich weiß wo du bist (Valencia Alicante Malaga etc),kann ich dir vielleicht sagen, zu wem du gehen kannst.

Eine Privatschule bietet zur Zeit höhere Sicherheit als eine öffentliche Schule.

Da fällt der Unterricht im Winter wegen fehlender "Kohle" aus.

Die Krise ist jetzt auch an den Küsten und in den Dörfern angekommen.

Aber,wo Schwierigkeiten sind, sind auch immer Gelegenheiten.

Viel Glück und meld dich einfach

Gruß vom Paten

Umziehen noch vor arbeitsbeginn wäre sinnvoll

Im einfachsten Fall meldest du dich in Deutschland komplett ab. Dann bezahlst du deine Einkommenssteuer in Spanien und machst dort auch deine Steuererklaerung. Ohne Abmeldung arbeitest du quasi in Spanien aber wohnst noch in Deutschland. In dem Fall greift das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Spanien und dann wird es kompliziert.

Zu Anspruechen auf Arbeitslosengeld kann ich nichts sagen.

Zu Hause musst du halt alle moeglichen Vertraege kuendigen, wenn du dich komplett abmelden willst: Telefon, Kabelfernsehen, Rundfunkgebuehren. Bei Umzug ins Ausland gelten Sonderkuendigungsregeln. Da kann man z.B. vorzeitig aus einem Handyvertrag aussteigen. Ggf. muessen Versicherungen gekuendigt werden. Es ist vielleicht sinnvoll die eine oder andere Versicherung zu behalten, z.B. wenn deine private Haftpflicht auch im Ausland gilt. Sinnvoll ist es oft auch, ein Bankkonto in Deutschland zu behalten. Man kann bei der Bank eine Meldeadresse im Ausland angeben und ggf. eine Postadresse in Deutschland (z.B. bei den Eltern), wo dann die Post hingeschickt wird. Muss man von Fall zu Fall betrachten, wie es am sinnvollsten ist.

Krankenversicherung muss geklaert werden. Es gibt preiswerte Vertraege bei Privatversicherungen fuer befristete(!) Auslandsaufenthalte. Danach kannst du i.d.R. auch wieder problemlos in eine gesetzliche Krankenkasse. Bleibst du auf Dauer in Spanien, ist vielleicht eine spanische Krankenversicherung angebracht.

In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Spanien würde ich mich an Deiner Stelle NICHT auf diese Vertragszusagen verlassen... Ich habe diese Woche schon 3 Leute aus Spanien zum Vorstellungsgespräch bei mir gehabt, die mir alle - unisono - erzählt haben, dass den Firmen in Spanien inzwischen das Wasser teilweise bis zum Halse steht. Da werden Vertragszusagen nicht eingehalten, da werden Gehälter nicht bezahlt (weil die Kunden selbst kein Geld haben, um ihre Rechnungen zu begleichen) und eine Bewerberin hat wegen Mietrückständen in Appartement an der Costa Blanca verloren...

Zu Deinen Fragen:

1. Ist das eine spanische oder eine deutsche Schule? Das ist ganz wichtig, weil bei einer deutschen Schule (gegründet und unterhalten nach deutschem Recht) auch deutsches Recht zum Einsatz kommt. Nur dann gelten solche Geschichten wie 2 Jahres Frist, dann unbefristet usw. (was so pauschal übrigens auch nicht stimmt. Bei einem neugegründet Unternehmen darf öfter und länger befristet werden)

2. Nein, ich habe keine Erfahrung.

3. Probieren kannst Du es - ich glaube aber nicht, dass der Versuch von Erfolg gekrönt sein wird, wenn Du die letzten Jahre nicht in Deutschland bzw. nach deutschem Arbeitsrecht tätig warst - warum soll Dir aus einer deutschen Kasse was bezahlt werden, wenn Du nicht eingezahlt hast?

4. siehe 1. - abhängig davon, welches Recht zum Tragen kommt und was im Vertrag steht

5. ebenfalls 1.

6. Wie, was meinst Du?

7. Botschaft und / oder IHK können Dir weiterhelfen. Auch die Auslandsberatung des Arbeitsamtes ist recht fit, was das Thema angeht.

8. Was geschieht mit Deiner Wohnung? Kündigen oder untervermieten. Entsprechend musst Du Dich um Deine Versicherungen kümmern (Haftpflicht, Hausrat usw.). Stellst Du Deine Sachen irgendwo unter oder nimmst Du sie mit, falls letzteres, wie sieht's mit dem Transport aus. usw.