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Kann der Strom der Geschichte ewig gestaut werden?
Die Geschichte kann nach meinem Stand des Wissens mit einem Strom vergleichen werden. Bei dieser Metapher entspricht das Recht der Menschen auf ihr Leben, ihre Freiheit und ihr Streben nach Glück dem Gefälle. Dabei ergeben sich natürlich Konflikte, wenn Eliten der Mehrheit der Bevölkerung eines Landes diese Rechte vorenthalten wollen oder wenn eine Kultur den Menschen einer anderen Kultur zum Beispiel durch einen Krieg diese Rechte verweigert.
In diesem vernetzten Strom fließen vernetzte Atome, zum Beispiel in den Wassermolekülen, den Fischen und Algen. Die Vernetzung dieses Stroms ist nie die gleiche, zum Beispiel können durch zu viele Phosphate oder Umweltgifte die Fische zum Sterben gebracht werden. Durch zu viel vom Staat fehlgeleitete Ressourcen, im schlimmsten Fall durch finanzierte Destruktion, etwa durch einen Angriffskrieg, kann ich andere Volkswirtschaften, auch die eigene ruinieren. Begradige ich einen Fluss oder leite zu viel Wasser in einen Kanal um, verändere ich den Fluss und darüber hinaus Landschaften oder begünstige Überschwemmungen In vielen Staaten versuchen Teile der Eliten die Menschen zu normieren und sich großer Teile der finanziellen Ressourcen ihrer Kultur zu bemächtigen.
Geschieht diese Bemächtigung in einem für die Gesamtkultur unerträglichen Ausmaß und werden dabei die Rechte der Mehrheit einer Kultur grob missachtet, dann wehren sich die Menschen gegen diese Entrechtung. Die dann meist folgende Bestrafung der Eliten gegen die, die sich wehren könnte man vergleichen mit dem Versuch eine Strom zu stauen, ihn zum stehen bringen zu wollen. Nur je massiver der Versuch diesen Strom zu stauen, desto massiver ist dann meist der Dammbruch. Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, wenn ich mir die weltweiten Reaktionen auf den arabischen Frühling oder auf die Occupy Wall Street Demonstrationen ansehe.
Hallo mai-ling, danke für Deine Kritik. Mit meinem Beispiel von den Fischen und Algen wollte ich stark reduziert zum Ausdruck bringen, dass es in dem vernetzten Fluss mehrere Arten von Atomen und deren Vernetzungen gibt, also Vielfalt.
Wenn das reichste eine Prozent der Amerikaner ihren Anteil vom gesamten Vermögen von 20 % im Jahre1980 auf 40 % im Jahre 2010 steigerten bei einer Verdoppelung der Produktivität in diesem Zeitraum, bei gleichzeitiger Verarmung weiter Teile der Bevölkerung und große Vermögen für Spekulationen an der Börse und für Krieg ausgegeben wurden, dann wurden in diesem Fall "die Abschöpfung eines Teils der Produktion der Unterschichten" nicht für "große Kulturleistungen" verwendet. Die Schweiz gab mit ihrer Lebensqualität und ihrem Wohlstand dem restlichen Europa nach 2 sehr leidvollen Weltkriegen im 20 Jahrhundert ein Beispiel, was es bedeutet durchgehend demokratischen Spielregeln zu leben, die Menschenrechte und das Völkerrecht zu akzeptieren. Genau das gleic
he erwarte ich von unseren westlichen Kulturen. Sie sollen vorleben, welchen Vorteil es hat sich an demokratische Spielregeln zu halten. Nichts zählt mehr als ein konstruktives Beispiel. Das schließt nicht aus, das die Industriekulturen jede Menge von den anderen Kulturen lernen können, nicht nur vom arabischen Frühling.
Das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück sind Werte der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vom 4. July 1776 und Vorläufer der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948 der Vereinten Nationen und nicht nur die Werte von Sozialdemokraten, sondern aller Demokraten. Selbstverständlich geht die Freiheit des einen nur so weit, wie sie die Freiheit des anderen nicht verletzt.
Quellen:
Riße, Stefan: Die Inflation kommt!, München: FinanzBuch, 2010, S. 217
3 Antworten
- mai-lingLv 5vor 10 JahrenBeste Antwort
Deine Definition von "Strom der Geschichte" ist gut durchdacht und gut formuliert (nur das mit den Fischen und Algen habe ich nicht verstanden. Aber was soll´s.) In herkömmlicher Betrachtungsweise wäre man vermutlich geneigt, wesentliche Entwicklungen in der Geschichte, solange sie nicht allzu offensichtlich verbrecherisch waren, als den wesentlichen Strom der Geschichte anzusehen. Also beispielsweise würde man unter diesem Aspekt den Untergang des Perserreiches und die folgende Vorherrschaft der griechischen Kultur als wesentlichen Fortschritt ansehen. Ebenso die Ausbreitung des Christentums. Oder die Industrialisierung. Und anderes. In Deiner Betrachtungsweise sind dies alles nur neue Organsiationsformen elitärer Herrschaft. Ferner möchte ich noch darauf hinweisen, daß die Abschöpfung eines Teils der Produktion der Unterschschichten auch zu Erzeugnissen führte, die man heute im allgemeinen als große Kulturleistungen ansieht. Zum Beispiel der Bau der mittelalterlichen Kathedralen oder die Arbeit vieler Wissenschaftler oder Schriftsteller, die oft nur möglich war, weil sie reiche Leute waren oder von Fürsten finanziert wurden. Natürlich nicht in jedem Fall. Das alles spricht selbstverständlich nicht unbedingt gegen Dein Modell. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Du wichtige Dinge vielleicht nicht angemessen berücksichtigst. Im Übrigen bin ich grundsätzlich nicht der Meinung, daß die Menschheit nur entstanden ist, um sich mit dem Ziel zu entwickeln, ein sozialdemokratisches Paradies zu erreichen. So erscheint mir nämlich Deine Anschauung. Recht auf Leben und Streben nach Glück werden vermutlich von keinem gerecht Denkenden bestritten. Aber die Freiheit erscheint mir als ein zwar an sich positives Gut, daß aber doch Beschränkung benötigt. Denn es dürfte klar sein, daß Freiheit auch mißbraucht werden kann, und daß kaum jemand in einer Welt leben möchte, in der jeder jederzeit seinem Mutwillen zügellos freie Bahn lassen kann. Freiheit kann auch die Freiheit zur U-Bahn-Schlägerei mit Tritten gegen den Kopf Unschuldiger sein.
- vor 10 Jahren
Es ist immer gefährlich, aus Metaphern Schlüsse zu ziehen. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
- KapaunLv 7vor 10 Jahren
Man sollte allerdings schon in der Lage sein, ernstzunehmende Entwicklungen wie die arabischen Unruhen von Albernheiten wie der Occupy-"Bewegung" zu unterscheiden.